Die Religion.
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unter den Kriegsvölkern ein. Italien ist dagegen mehr durch ein-
zelne große Feldherren, wie Montecuculi und Eugen von Savoyen,
vertreten, unter denen der Stern erster Größe Napoleon Bonaparte.
Nächstdem haben die Deutschen vorzügliche Feldherren hervorgebracht,
wie Kaiser Karl den Großen, die sächsischen und hohenftaufischen
Kaiser, Herzog Albrecht von Sachsen, Kurfürst Moritz und Kurfürst
Johann Georg III. von Sachsen, den großen Kurfürst von Bran-
denburg und Friedrich den Großen, Erzherzog Karl von Oestreich,
sowie den Ahnherrn des Erzhauses Rudolf von Habsburg, und viele
andere deutsche Fürsten sowie die Schwepperlein, Freundsberge, Wal-
lenstein, Dörfflinger, Schwerin, Daun, Ziethen, Schwarzenberge,
Blücher, Vork, Scharnhorst, Radetzky und viele andere. Die Fran-
zosen haben in den Guesclin, mehreren Mitgliedern des Hauses Bour-
bon, Türenne, Lurenburg, sowie den Generalen der Republik und
den Marschallen des Kaisers tüchtige Feldherrn aufzuweisen. Die
Oranien, die Marlborough und Wellington, Gustav Wasa, Gustav
Adolf und Karl Xll., Torftensohn und Baner sind Feldherren ersten
Ranges.
Kaiser Ferdinand I. *) bezeichnete die Spanier als klug nach
der That, die Franzosen während, die Wälschen vor derselben und
behauptete, daß die Deutschen meistens viel unbedacht verrichteten, wo
es hinaus laufen möchte. Der Kaiser sagte ferner: Zu den Feld-
zügen ist keine Nation besser geschickt, als die Deutschen; denn sie
haben tapfere von Adel, die mit auserlesenen Pferden und Knechten
und mit herrlicher Kleidung versehen sind. Die Spanier und Fran-
zosen thun es ihnen hierinnen im geringsten nicht nach. Ja, 40 deut-
sche Reuter übermeistern leichtlich 80 Spanier oder Franzosen. Und
ob diese wohl viel Pferde und Knechte haben, so reiten sie doch so
zerlumpt herein, daß einer schwarz, der andre weiß und der dritte
blau zu sehen ist. Etliche haben Strümpfe, etliche nicht, etliche
Sporen, etliche nicht. Dieses ist denen Deutschen ein Greuel, da-
her halten sie sich auch desto hurtiger.
Im allgemeinen nimmt man an, daß die Franzosen im Glück
und so lange es vorwärts geht, außerordentliche Tapferkeit zeigen,
daß sie aber bei Unglücksfällen und bei Rückzügen leichter den Muth
verlieren als die Deutschen, die im Unglück unglaublichen Muth und
Ausdauer entwickeln. Es ist dieß eine Eigenschaft, die sie mit eng-
lischen und skandinavischen Soldaten gemein haben.
Die Religion
des westlichen Europa ist allerdings im allgemeinen die christliche
seit den Zeiten des Kaisers Constantin, allein sie hat sich in viel-
fache Secten zerspalten. Eigenthümlich ist, daß das Christenthum
) Ferdinands Tafelreden v. Nave und Schirmer S. 59 f.
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unter den Kriegsvölkern ein. Italien ist dagegen mehr durch ein-
zelne große Feldherren, wie Montecuculi und Eugen von Savoyen,
vertreten, unter denen der Stern erster Größe Napoleon Bonaparte.
Nächstdem haben die Deutschen vorzügliche Feldherren hervorgebracht,
wie Kaiser Karl den Großen, die sächsischen und hohenftaufischen
Kaiser, Herzog Albrecht von Sachsen, Kurfürst Moritz und Kurfürst
Johann Georg III. von Sachsen, den großen Kurfürst von Bran-
denburg und Friedrich den Großen, Erzherzog Karl von Oestreich,
sowie den Ahnherrn des Erzhauses Rudolf von Habsburg, und viele
andere deutsche Fürsten sowie die Schwepperlein, Freundsberge, Wal-
lenstein, Dörfflinger, Schwerin, Daun, Ziethen, Schwarzenberge,
Blücher, Vork, Scharnhorst, Radetzky und viele andere. Die Fran-
zosen haben in den Guesclin, mehreren Mitgliedern des Hauses Bour-
bon, Türenne, Lurenburg, sowie den Generalen der Republik und
den Marschallen des Kaisers tüchtige Feldherrn aufzuweisen. Die
Oranien, die Marlborough und Wellington, Gustav Wasa, Gustav
Adolf und Karl Xll., Torftensohn und Baner sind Feldherren ersten
Ranges.
Kaiser Ferdinand I. *) bezeichnete die Spanier als klug nach
der That, die Franzosen während, die Wälschen vor derselben und
behauptete, daß die Deutschen meistens viel unbedacht verrichteten, wo
es hinaus laufen möchte. Der Kaiser sagte ferner: Zu den Feld-
zügen ist keine Nation besser geschickt, als die Deutschen; denn sie
haben tapfere von Adel, die mit auserlesenen Pferden und Knechten
und mit herrlicher Kleidung versehen sind. Die Spanier und Fran-
zosen thun es ihnen hierinnen im geringsten nicht nach. Ja, 40 deut-
sche Reuter übermeistern leichtlich 80 Spanier oder Franzosen. Und
ob diese wohl viel Pferde und Knechte haben, so reiten sie doch so
zerlumpt herein, daß einer schwarz, der andre weiß und der dritte
blau zu sehen ist. Etliche haben Strümpfe, etliche nicht, etliche
Sporen, etliche nicht. Dieses ist denen Deutschen ein Greuel, da-
her halten sie sich auch desto hurtiger.
Im allgemeinen nimmt man an, daß die Franzosen im Glück
und so lange es vorwärts geht, außerordentliche Tapferkeit zeigen,
daß sie aber bei Unglücksfällen und bei Rückzügen leichter den Muth
verlieren als die Deutschen, die im Unglück unglaublichen Muth und
Ausdauer entwickeln. Es ist dieß eine Eigenschaft, die sie mit eng-
lischen und skandinavischen Soldaten gemein haben.
Die Religion
des westlichen Europa ist allerdings im allgemeinen die christliche
seit den Zeiten des Kaisers Constantin, allein sie hat sich in viel-
fache Secten zerspalten. Eigenthümlich ist, daß das Christenthum
) Ferdinands Tafelreden v. Nave und Schirmer S. 59 f.