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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 7.1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5774#0176

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339

Vereine und Gesellschaften. —

Sammlungen und Ausstellungen.

341)

ausgeführter Abbildungen bilden einen willkommenen Schmuck
des instruktiven Heftes.

Prachtwerk über Frankreich. Ein ähnliches architek-
tonisches Prachtwerk, wie jenes von Jimghändel und Qiirlitt
über die Baukunst Spaniens, wird in nächster Zeit wieder
bei «/. Blcyl (Gilbers' Hofverlag) in Dresden über die hervor-
ragendsten Bauwerke Frankreichs erscheinen. Zu diesem
Zwecke begiebt sich Prof. Ourlitt in nächster Zeit abermals
für längere Zeit nach Frankreich, welches er, vielfach ge-
fördert durch die französische Regierung, schon wiederholt
systematisch bereiste. Das erste Heft dieses Werkes dürfte
in kürzester Zeit zur Ausgabe kommen. Es wird der Aus-
stattung und dem Inhalt nach die allseitig vorzüglich auf-
genommene Publikation über Spanien noch überbieten.

VEREINE UND GESELLSCHAFTEN.

* Die Märzsitzung der Archäologischen Gesellschaft in
Berlin eröffnete Herr Con%e mit Vorlage der eingegangenen
Schriften und Besprechung eines rätselhaften Grabreliefs aus
Bukarest, dessen Deutung Herr Engelmann zwar versuchte,
der Versammlung jedoch annehmbar zu machen nicht ver-
mochte. Herr Trendelenburg teilte ein Schreiben des Herrn
Treu aus Dresden mit, worin darauf hingewiesen wurde, dass
der kolossale, auf dem Unterbau des Metroons zu Olympia
gefundene Marmorrumpf wahrscheinlich der Augustus-Statne
angehört, die in dem Metroon stand. Herr Koepp berichtete
ausführlich über einen soeben von Grenfell veröffentlichten
Papyrus mit Steuerverordnungen aus der Zeit des Ptolemäus
Philadelphus; Herr Kalkmann erörterte an der Hand der
litterarischen Überlieferung das Verhältnis des Phidias zum
plastischen Schmuck des Parthenon; Herr M. Rubensohn
sprach über Gedichte der Anthologie, die sich auf eine ver-
meintliche Enneakrunos und Becher mit Skelettdarstellungen
beziehen; Herr 0. Rubensohn endlich unterzog das eleu-
sinische Relief, das Triptolemos auf einem Throne zeigt, einer
erneuten Besprechung.

* Schleswig-Holsteinischer Kunstverein. Der Bericht über
das Jahr 1895 liegt vor. Im Laufe des Jahres waren 87
neue Mitglieder zu verzeichnen, so dass bei Abgang von 51
der Bestand auf 6G9 gestiegen ist gegen 633 im Vorjahre.
Aus dem Vorstande hatten statutengemäß zum 1. April 1895
auszuscheiden die Herren Kapitän z. S. Dittmer, Baurat
Schweitzer, Hofphotograph Wegener. Die Herren Dittmer
und Wegener wurden wiedergewählt, an Stelle der aus-
scheidenden Herren Baurat Schweitzer und Intendantmrat
Krafft die Herren. Oberlehrer Krumm und Architekt Haack.
Die Ankaufskommission. welche aus den Herren: Dr. W.
Ahlmann, Justizrat Brandt, Fabrikant Holle, Professor Karsten,
Maler Lohse, Maler Stoltenberg, Maler Arenhold, Landes-
gerichtsdirektor Reiche, Marinebauinspektor Heeren, Chef-
redakteur Niepa bestand, sowie die Herren Revisoren, Ober-
lehrer Detlefsen und Maler Lohse, wurden wiedergewählt. —
Die Gemälde-Galerie des Kunstvereins hat sich in diesem
Jahre um eine Reihe wertvoller Kunstwerke vermehrt. So
ist u. a. das große Gemälde von Karl Saltzmann-Neubabols-
berg „Übergabe der dänischen Schiffe Christian VIII. und
Gefion in der Bucht von Eckernförde am 5. April 1849" seit dem
1. Januar 1890 unserer Galerie einverleibt worden. — Als
Vereinsgabe wählte das Direktorium folgende Blätter: 1. Karl
Saltzmann, „lui stillen Ozean", 2. Lorenz Ritter, „Der Henker-
stieg in Nürnberg", 3. Gabriel Max, „Ein Vaterunsei",
4. J. Wenglein, „Spätherbst". — Der Maler Franz Dose hat dem
Vereine 150 Exemplare seiner Schrift „Aquarelle und Hand-
zeichnungen in der Kupferstichsammlung zu Kiel' zur Ver-

fügung gestellt behufs Verlosung unter die Mitglieder. —
Die kunsthistorischen Vorträge, welche im vorigen Jahre
beim ersten Versuche reichen Anklang fanden, wurden in
diesem Jahre mit Erfolg wiederholt. Es sprachen am
14. Februar: Professor ßrinckmann über „Die Schleswig-Hol-
steinische Kunsttöpferei im 18. Jahrhundert"; 21. Februar:
Professor Dr. Rossbach über „Athenische Grabdenkmäler";
28. Februar: Professor Dr. Mattbäi über „Die Stellung der
bildenden Kunst im Volke während der wichtigsten Epochen
unserer Kunstgeschichte". — Der Kunstverein vermittelte im
verflossenen Jahre den Verkauf von 44 Kunstwerken, wofür
die Summe von M. 8200 erzielt wurde. — Vermögen des
Vereins: Aktiva: Zusammen 10GÜ29 M.; Passiva: Zusammen
13041 M. —

Hessischer Kunstverein. — Dem Rechenschaftsbericht
über das Jahr 1895 entnehmen wir folgendes: Am 1. Januar
1896 gehörten dem Verein 1105 Mitglieder mit 1169 Anteil-
scheinen an, gegen 1895 31 Mitglieder mit 30 Anteilscheinen
mehr. — Die Ausstellungen des Kunstvereins in der Kunst-
halle haben im Jahre 1895, mit einer Unterbrechung vom
22. Juli bis 25. August, in rascher Folge stattgehabt und
waren zahlreicher als je zuvor beschickt. Dementsprechend
war auch der Besuch der Ausstellungen sehr rege. Die Bilder
des Münchener Kunstvereins, von denen 7 Sendungen aus-
gestellt waren, erregten wie in den vorhergehenden Jahren
Interesse und Beifall. Eine besondere Anziehungskraft übte
die Ausstellung einer Sammlung von Gemälden von Franz
v. Lenbach, die der Verein der Güte des Besitzers, des Herrn
Majors v. Heyl in Darmstadt, verdankte. Besondere An-
regung gewährten auch Sammelausstellungen von Werken
andrer Künstler, wie Adolf v. Meckel, Wilhelm Bader, Her-
mine v. Preuschen-Telmann, Clara v. Rappard, und in be-
sonders hohem Grade die Sammelausstellungen von Werken
1 zweier aus dem Leben geschiedener heimischer Künstler:
Heinz Heim und Ludwig Hofniann-Zeitz. Insgesamt waren
in der Kunsthalle in Darmstadt ausgestellt: 900 Ölgemälde,
86 Aquarelle, 100 Zeichnungen, 15 Radirungen und 6 plastische
Werke; ferner im Kunstvereinssaal zu Gießen: 385 Ölge-
mälde, 51 Aquarelle, 13 Radirungen, 1 Gipsbüste und 2 Feder-
zeichnungen; in Mainz 205 Ölgemälde; in Hanau 234 Ölge-
mälde , 1 Gipsbüste, 21 Federzeichnungen. — Die am 7. De-
zember 1895 stattgehabte Verlosung war zum erstenmal be-
reichert infolge der Mitgliedschaft des Vereins bei dem Kunst-
verein in München durch zwei Gewinne, die dem Verein
bei der dortigen Verlosung zugefallen waren. Es sind dies
die in dem (s. Z.) mitgeteilten Verzeichnis unter Nr. 1 und
2 aufgeführten Ölgemälde (Landschaften von Thierbach,
bezw. Egersdörfei ), die von dem Kunstverein München um
den Preis von 500 M. und 400 M. angekauft worden waren.
Ausserdem sind unter den Mitgliedern verlost worden die
im Laufe des Jahres angekauften 11 Ölgemälde, 3 Aquarelle,
2 Handzeichnungen, 10 Farbendrucke, 17 Kupferstiche und
1 Künstler-Album. Die Aufwendung des Vereins für An-
kauf von Gewinnen betrug 3255 M. — Ein Vereinsblatt
wurde nach dem Beschluss der Hauptversammlung für 1895
nicht verteilt. Für das Jahr 1895 betragen die Einnahmen
19418,56 M., die Ausgaben 14724,04 M. Unter den Ein-
nahmen waren u. a. 11570 M. Mitgliederbeiträge, 1111,87 M.
Eintrittsgelder, 1330 M. für verkaufte Kunstgegenstände,
1423,74 M. Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien, 700 M.
Staatsbeitrag. Die Ausgaben weisen u. a. auf: für ange-
kaufte Kunstgegenstände a. für den Verein 3235,55 M„
b. für Private 1201,50 M., ferner 3553,68 M. Ausstellungs-
kosten, 788 M. Beiträge an andre Vereine, 1350 M. für Ver-
zinsung und Tilgung, endlich 1224,67 M. ausgeliehene Kapi-
 
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