Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 26.1915

DOI Artikel:
Elster, Alexander: Der Luxus und das Kunstgewerbe
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3871#0033

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Täschchen Macramee

Th. Stoeber







*^ßwfr.'rN





lsL^



i



gSg£V^V









Täschchen Macramee

verschiedener ist. Und so werden wir auch nur mit einer
relativen Erklärung sagen können, wie das Ding aussieht,
von dessen Nützlichkeit und Schädlichkeit wir reden wollen.
Luxus ist das, was dem »normalen Empfinden« als unnötige
Kostspieligkeit von Aufwendungen erscheint.

Aber auch das ist noch nicht greifbar genug. Oerade
nach neueren künstlerischen und kunsttechnischen Anschau-
ungen soll in jeder kunstgewerblichen Arbeit, auch wenn
sie durchaus dem Luxus dient, eine innere Zweckmäßigkeit
herrschen. Der Zweckgedanke soll auch hier triumphieren.
Nicht der Zweckgedanke niedrigster Ordnung, daß nur

eben die allerprimitivsten Anforderungen gestellt werden
— nein: Zweck ist hierein hoher Begriff, der allerlei Ethi-
sches, Psychologisches, Fortschrittliches, Künstlerisches in
sich faßt. Schönheitsbegriffe, Abwechslungsbedürfnis, Erotik,
Bequemlichkeit und vieles andere sind in diesem Zweck-
begriff enthalten und seine Zusammenfassung heißt: Har-
monie. Bedeutung soll alles haben, nicht zwecklos sein,
wobei der materielle Zweck weniger scharf als der ästhe-
tische gefaßt werden muß.

Dies führt zugleich auf eine nähere Erklärung des
schädlichen und des nützlichen Luxus. Für schädlich wird





Maschinenstickerei-Kissen

Cl. v. Ruckteschel

Wollstickerei

26
 
Annotationen