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M. ROTHOIESSER, JUWELEN- UND GOLDWARENFABRIK, PFORZHEIM
befriedigen hat, der am liebsten gleich selbst in Paris
kaufte. Wenn nun verschiedene bedeutende Firmen
Pforzheims wertvolle Stücke in Weißjuwelen im Sinne
des Werkbundes ohne weiteres nach Köln senden
konnten, so eröffnet dies in Hinsicht auf die Zukunft
erfreuliche Ausblicke. Es bedeutet nichts anderes,
als daß bereits ein Kundenkreis für derartig durch-
gebildete Erzeugnisse vorhanden war, und andererseits,
daß die Industrie technisch und künstlerisch auf der
Höhe steht, solche Wünsche zu erfüllen.
So sah man z. B. von der Firma H. Drews Arm-
bänder, Anhänger, Ringe, Nadeln von guter Ge-
staltung. Die Firma A. Haap stellte sich mit einem
sehr geschlossen gehaltenen Halsschmuck und einigen
vorzüglichen Broschen ein. Auch die Firma K. Lay
offenbarte in ihren Erzeugnissen ähnliche Bestrebungen.
Die Juwelen- und Goldwarenfabrik M. Rothgießer
sandte in Juwelen einige zarte Motive, in Gold eine
an römische Formen gemahnende Nadel. Die Firma
K Scheufeie war mit zwei Broschen und den geo-
metrisch komponierten Schmuckstücken gut vertreten.
Von den Arbeiten der Firma Wild & Cie. sind treff-
liche Juwelenringe und einige Broschetten hervorzu-
heben. Am glänzendsten hatte die Firma Ludwig Ballin
ausgestellt. Künstlerisch am höchsten standen die Ringe
und Haarstecker, auch das reiche Diadem, das auch tech-
nisch manche Schwierigkeiten glücklich gelöst zeigte.
Die Industriellen Pforzheims, welche sich unter
Aufwendung namhafter Mittel an der Werkbund-
ausstellung beteiligt hatten, erbrachten den Beweis
der Möglichkeit, neuzeitlichen kunstindustriellen Ge-
schmacksbestrebungen freie Bahn zu schaffen. Wenn
der Riesenhammer der Weltgeschichte eine greifbare
Lage geschaffen haben wird, ist der Augenblick ge-
kommen, in dem diese Bestrebungen wieder tatkräftig
aufgegriffen werden sollten.
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M. ROTHOIESSER, JUWELEN- UND GOLDWARENFABRIK, PFORZHEIM
befriedigen hat, der am liebsten gleich selbst in Paris
kaufte. Wenn nun verschiedene bedeutende Firmen
Pforzheims wertvolle Stücke in Weißjuwelen im Sinne
des Werkbundes ohne weiteres nach Köln senden
konnten, so eröffnet dies in Hinsicht auf die Zukunft
erfreuliche Ausblicke. Es bedeutet nichts anderes,
als daß bereits ein Kundenkreis für derartig durch-
gebildete Erzeugnisse vorhanden war, und andererseits,
daß die Industrie technisch und künstlerisch auf der
Höhe steht, solche Wünsche zu erfüllen.
So sah man z. B. von der Firma H. Drews Arm-
bänder, Anhänger, Ringe, Nadeln von guter Ge-
staltung. Die Firma A. Haap stellte sich mit einem
sehr geschlossen gehaltenen Halsschmuck und einigen
vorzüglichen Broschen ein. Auch die Firma K. Lay
offenbarte in ihren Erzeugnissen ähnliche Bestrebungen.
Die Juwelen- und Goldwarenfabrik M. Rothgießer
sandte in Juwelen einige zarte Motive, in Gold eine
an römische Formen gemahnende Nadel. Die Firma
K Scheufeie war mit zwei Broschen und den geo-
metrisch komponierten Schmuckstücken gut vertreten.
Von den Arbeiten der Firma Wild & Cie. sind treff-
liche Juwelenringe und einige Broschetten hervorzu-
heben. Am glänzendsten hatte die Firma Ludwig Ballin
ausgestellt. Künstlerisch am höchsten standen die Ringe
und Haarstecker, auch das reiche Diadem, das auch tech-
nisch manche Schwierigkeiten glücklich gelöst zeigte.
Die Industriellen Pforzheims, welche sich unter
Aufwendung namhafter Mittel an der Werkbund-
ausstellung beteiligt hatten, erbrachten den Beweis
der Möglichkeit, neuzeitlichen kunstindustriellen Ge-
schmacksbestrebungen freie Bahn zu schaffen. Wenn
der Riesenhammer der Weltgeschichte eine greifbare
Lage geschaffen haben wird, ist der Augenblick ge-
kommen, in dem diese Bestrebungen wieder tatkräftig
aufgegriffen werden sollten.
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