DOI Heft:
Heft 2 (Novemberheft 1926)
DOI Artikel:Lose Blätter
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8881#0121
Llus Mbrecht Schaeffers Parzival
/^H>eiterschreitend sah der Held den Schatten
1 > >Eines plumpen Turmes nicht gar serne.
Schien ein alter Wachtturm, kurz und stämmig,
Fast ein Würsel; aus der Plattsorm oben
Stand in einem Winkel noch ein Türmchen;
Schi'en verlassen; richtete sich düster
Aus beim Nahekommen; !n der Nähe
Atmet' er mit sei'nen dunklen seuchten
Stei'nen mächtig, die nach Steinen rochen.
Er trat ein, weil eine Türe aufstand,
Stieg empor die dunkle Wendeltreppe
Beim geringen Schein der Fenster-Scharten
Bald, herausgetaucht aus Moder-Dunkel
Jn die Plattsorm, konnt er in der hellen
Dämmrung des Kometen bei dem Türmchen
Mancherlei gewahren, lebige Wesen
Und noch Anderes, Gerät und Werkzeug;
Kam jedoch kein Laut von diesen Dingen.
Saß da erstlich, auf dem Boden hockend,
Eine weibliche Gestalt mit Flügeln,
Die kein Engel schien, in reichen Kleidern.
AuSgebreitet lag der Rock in vielen
Faltenbrüchen; um die seltsam wirren
Haare lag ein Blätterkranz; die Linke
Stützte, wie daS Knie den Ellenbogen,
Fest die Schläfe. — Jn der Rechten lässig
Haltend einen äußerst großen Zirkel,
Saß die Traum-Bersunkene, nach oben
Blickend aus den nächtigen Gedanken.
Da war viel umher, ein ganzer Wirrwarr,
Wie auS aller Welt zusammengetragen.
Bei dem Türmchen lehnt' ein großer Mühlstein;
Darauf hockt' ein kleiner Engels-Knabe,
Still befaßt mit etwas Undeutlichem.
Hinten lehnt' am Türmchen eine Leiter
Hinter einem ungefügen Steinblock,
Zugehaun mit vielen scharfen Kanten.
Überm Kinder-Engel unterm Simse
Schwebte eine schöne Krämer-Wage;
Uber der versunknen Träumrin eine
Große und verzierte Sanduhr neben
Einer kleinen Glocke, dran ein Seil hing,
Drunter ein guadratisch Fenster zeigte
Felder voller Charakter' und Ziffern.
Bor dem Mühlsiein lag ein aufgerolltes
Windspiel neben einem Weihrauch-Kessel
/^H>eiterschreitend sah der Held den Schatten
1 > >Eines plumpen Turmes nicht gar serne.
Schien ein alter Wachtturm, kurz und stämmig,
Fast ein Würsel; aus der Plattsorm oben
Stand in einem Winkel noch ein Türmchen;
Schi'en verlassen; richtete sich düster
Aus beim Nahekommen; !n der Nähe
Atmet' er mit sei'nen dunklen seuchten
Stei'nen mächtig, die nach Steinen rochen.
Er trat ein, weil eine Türe aufstand,
Stieg empor die dunkle Wendeltreppe
Beim geringen Schein der Fenster-Scharten
Bald, herausgetaucht aus Moder-Dunkel
Jn die Plattsorm, konnt er in der hellen
Dämmrung des Kometen bei dem Türmchen
Mancherlei gewahren, lebige Wesen
Und noch Anderes, Gerät und Werkzeug;
Kam jedoch kein Laut von diesen Dingen.
Saß da erstlich, auf dem Boden hockend,
Eine weibliche Gestalt mit Flügeln,
Die kein Engel schien, in reichen Kleidern.
AuSgebreitet lag der Rock in vielen
Faltenbrüchen; um die seltsam wirren
Haare lag ein Blätterkranz; die Linke
Stützte, wie daS Knie den Ellenbogen,
Fest die Schläfe. — Jn der Rechten lässig
Haltend einen äußerst großen Zirkel,
Saß die Traum-Bersunkene, nach oben
Blickend aus den nächtigen Gedanken.
Da war viel umher, ein ganzer Wirrwarr,
Wie auS aller Welt zusammengetragen.
Bei dem Türmchen lehnt' ein großer Mühlstein;
Darauf hockt' ein kleiner Engels-Knabe,
Still befaßt mit etwas Undeutlichem.
Hinten lehnt' am Türmchen eine Leiter
Hinter einem ungefügen Steinblock,
Zugehaun mit vielen scharfen Kanten.
Überm Kinder-Engel unterm Simse
Schwebte eine schöne Krämer-Wage;
Uber der versunknen Träumrin eine
Große und verzierte Sanduhr neben
Einer kleinen Glocke, dran ein Seil hing,
Drunter ein guadratisch Fenster zeigte
Felder voller Charakter' und Ziffern.
Bor dem Mühlsiein lag ein aufgerolltes
Windspiel neben einem Weihrauch-Kessel