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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0090

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der Rede" (1,17) in der Tat der beste, der umfassenste
Ausdruck für alle nur denkbare menschliche Weisheit der Welt,
die in l,18ff - dort in ihrer theologischen Zuspitzung - zur
Debatte steht

F. 2,4fin.5 ALS ÜBERLEITUNG ZU 2,6ff
Die Evangeliumsverkündigung von Kreuz und Auferstehung bei
der Gemeindegründung in Korinth war in Gott und seinem
mächtigen Geist begründet (2,4fin.5fin) und nicht in
menschlicher Fähigkeit (2,5a), die - so ist latent impliziert
- in Apostelparteien verehrt werden könnte.
Damit haben wir etwas eilfertig die Aussage von 2,6ff
vorweggenommen, freilich deshalb, weil sie in 2,1-5 schon
enthalten ist: 2,4fin.5 leiten als Brückenkopf geschickt zu
2,6ff über. Ging es in 2,1-5 um die Art und Weise der
apostolischen Evangeliums-Verkündigung (nicht mit menschlichem
rhetorischen Glanz und Bildungsgepränge), so geht es in 2,6ff
um die Art und Weise der Evangeliums-Erkenntnis. Das
paulinische Argumentationsziel lautet hier: Die
Evangeliums-Erkenntis, dass Gott im Kreuz Christi handelte
(2,12.8f), wirkte Gottes Geist. Und das heisst in der
unausgesprochenen Konsequenz: gerade nicht der Menschengeist,
der z.B. Apostel als verehrungswürdig empfehlen könnte.3 3
Die systematische Frage, die wir bei 2,6ff im Kopf behalten
müssen, lautet: Bekommt nun doch Schlier mit seiner
Offenbarungs-Axiomatik Recht? : Gott gibt die
Evangeliums-Erkenntnis; sie ist so sicher wie Wissen aus
άπόίε ιξ ις (dazu s.o.). Mit anderen Worten: Wo ist in 2,6 ff
noch davon die Rede, dass Gott dieses theologische Wissen als
etwas Unverfügbares in die Menschenhände gelegt hat, Gott die
Theologen in eine ständige Krise des τρόμ,ος und φόβος (2,3)
 
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