Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 35.1992

DOI Heft:
Nr. 2
DOI Artikel:
Zeitschriftenschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35880#0088

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zeitschriftenschau

Fachdidaktik
Der Attsprachüche Unterricht, Heft 1/92 ist dem Thema ,,Die Kunst des Übersetzens" gewid-
met. Der einleitende Beitrag von M. FUHRMANN ,,Die gute Übersetzung. Was zeichnet sie aus,
und gehört sie zum Pensum des altsprachlichen Unterrichts?" arbeitet mit der — auch für andere
Beiträge grundlegenden — Unterscheidung von ,,zie!sprachenorientierter" und ,,ausgangspra-
chenorientierter" Übersetzung, die dem Charakter des vorliegenden Originals entsprechend
vom Übersetzer gefordert sind: ,,ln Sachtexten ist es somit die Pflicht des Übersetzers, in lexika-
lisch-idiomatischer und in syntaktischer Hinsicht nach analogen Lösungen zu suchen; in Kunst-
prosatexten hingegen muß er auf eine möglichst genaue Abbildung dessen bedacht sein, was er
vorfindet." Kritisch setzt sich Fuhrmann mit Traditionen des Übersetzens, insbesondere mit dem
,,Epigonentum" deutscher Übersetzungen seit der Goethezeit auseinander. — Astrid SEELE ver-
sucht, — mit vielen Beispielen von Übersetzungskonzepten seit der Antike — ein ,,Vergnügliches
Übersetzen" zu begründen. Das Übersetzen im altsprachlichen Unterricht eröffne,,die vielfältig-
sten Möglichkeiten, den Spieltrieb, den Wunsch von Schülern nach aktiver, kreativer Gestaltung
zur Entfaltung zu bringen, dies auf dem Wege des Vergleichs vorhandener Übersetzungen oder
— noch besser — durch das Schaffen eigener Übersetzungen." In Kooperation mit dem Deutsch-
unterricht könnten z.B. Übersetzungen im Stil,,Gottscheds, Schillers, Goethes, Kleists oder sogar
Thomas Bernhards" geschaffen werden. — G. FINK beschäftigt sich unter dem Titel ,,... da
rauschte Phoebus' Leier" mit den ,,Grenzen und Möglichkeiten angemessenen Übersetzens anti-
ker Dichter". Fink bemängelt, daß die Übersetzer antiker Texte, die ,,eigentlich zugleich Inter-
preten" sein müßten, ,,oft nicht tief genug in das Original" eindringen. Er fordert eine inhaltlich
und formal reflektierte, aber zugleich auch eine Übersetzung, die ,,eine flüssige, genußvolle Lek-
türe" ermöglicht. Am Beispiel einer Passage aus Ovids Metamorphosen versucht er eine Überset-
zung zu zeigen, die diesen Kriterien entspricht und zugleich auf ^Verständlichkeit, innere Stim-
migkeit und Wohlklang" achtet. — R. NICKEL (,,Übersetzen können — Übersetzungen gebrau-
chen können") distanziert sich von der, vor allem von F. Maier geforderten, Beschränkung des
altsprachlichen Unterrichts auf das ,,mikroskopische Lesen" und fordert neben der ,^tatari-
schen" eine ,,kursorische" Lektüre: ,,Eine Möglichkeit, nicht nur die kursorische Lektüre lateini-
scher Texte zu forcieren, sondern auch zu Übersetzungskritik anzuleiten und ein Kriterienarsenal
aufzubauen, bietet die Benutzung zweisprachiger Textausgaben ... Dieses Verfahren erreicht sei-
nen Zweck allerdings nur dann, wenn die Schüler mit Leitfragen und Arbeitsaufträgen dazu ver-
anlaßt werden, ... gezielt Beobachtungen und Erschließungsaufgaben am lateinischen Text zu
vollziehen." — In der Rubrik stellt S. BUDACK ,,Fünf lateinische Gedichte aus dem Kloster Hir-
sau" vor.
HARTMUT SCHULZ, Berlin
In der Zeitschrift Gymnasium 99, 1992, Heft 1 skizziert K. DÖRING ,,Die Philosophie des Sokra-
tes" (1-16), dabei basiert die Darstellung auf dem Bild, das Platon Sokrates in der Apologie von
sich selbst und seinem Philosophieren zeichnen läßt. Der Artikel ist eine Kurzfassung des für die
Neufassung von F. Ueberwegs ,,Grundriß der Geschichte der Philosophie" vorgesehenen

78
 
Annotationen