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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 35.1992

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Nr. 4
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Zeitschriftenschau
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Buchbesprechungen
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Wölke, Hansjörg: [Rezension von: Wolfgang Will, Julius Caesar. Eine Bilanz]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35880#0191

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Inschriften" (S. 3-12). — Elisabeth GLAVIC:,,Mutter Latein - Tochter Französisch. Abriß einer Fa-
miliengeschichte" (S. 13-20). Anschrift der Redaktion: Dr. Alfred Kolleritsch, A-8020 Graz, Bür-
gergasse 15.
In den Mitteüungen des Hochschuiverbandes 3/92 berichtet H. FUNKE kritisch über,,Klassische
Philologie an der Humboldt-Universität Berlin - Chance und Schwierigkeit eines Neuaufbaus" (S.
208-210). — W. KRENKEL sprach auf dem Hochschulverbandstag in Erfurt über,, Wagnis Wissen-
schaft in der Antike" (S. 158-161). Drei Gestalten, der Mathematiker Hippokrates von Chios, der
Historiker Thukydides aus Athen, der Mediziner Hippokrates von Kos, werden hier als Beispiel
für ein Wagnis Wissenschaft in der Antike angeführt; sie zeigen, ,,daß die Zeit reif war, um 420,
in wenigstens drei Disziplinen [...], punktuelles Forschen und Wissen zu systematisieren, frei von
allem Fabulösen, und die Ergebnisse eigenen Bemühens in geeigneter Form künftigen Forschern
zugänglich zu machen".
In Heft 3/1992 der Zeitschrift Lebende Sprachen (Zeitschrift für fremde Sprachen in Wissenschaft
und Praxis, S. 97-100) schreibt C. EICHENSEER über ,,Latein als Kommunikationssprache von
heute". Mit dem heutigen aktiven Gebrauch der lateinischen Sprache, so faßt der Autor zusam-
men, ,,verbinden sich verschiedene Aufgaben und Ziele. Zum einen [...] ist es für diejenigen, die
eine Sprache erlernen, von unbedingt praktischem Nutzen, diese nicht nur rezeptiv in sich auf-
zunehmen, sondern sie auch selbst produktiv anzuwenden. Das steigert nicht nur die Motivation
des Lernenden, sondern hat darüber hinaus eine eminente Wirkung auf die Sprachbeherrschung
und Lektürefähigkeit. Mit dem sprachdidaktischen Aspekt [...] erschöpft sich aber die Nützlich-
keit des gesprochenen und geschriebenen Lateins heutzutage nicht. Die lateinische Sprache, die
viele Jahrhunderte lang eine der Grundlagen der europäischen Kultur bildete, ist — wie sich bei
vielen Gelegenheiten internationaler Zusammenkünfte, wissenschaftlicher Veröffentlichungen
oder brieflicher Kontakte gezeigt hat — durchaus in der Lage, die Aufgabe einer internationalen
Kommunikationssprache zu erfüllen. Hierbei hat sie den Vorteil — da keiner bestimmten heuti-
gen Nation zuzuordnen, sondern allen zugehörig —, die nationalen Empfindlichkeiten nicht zu
verletzen".
ANDREAS FRITSCH

Buchbesprechungen

Wo/fgang W77/: JuBus Caesar. Eine Bilanz. Stuttgart, Ber/7n, Kö/n; Koh/hammer 7992, 3 78 S., 30,-
DM /Urban-Taschenbücher. 448).
,,Alles Große sammelt sich in der wunderbaren Gestalt Caesars", hatte Jacob Burckhardt gesagt,
Christian Meier differenzierter: ,,Caesars Größe, Einsamkeit und Versagen gehörten zusammen:
das Hochgefühl seiner außerordentlichen Bewährung in Krieg und Politik, die Verachtung der
Anderen und die Ratlosigkeit gegenüber dem Problem der Konsolidierung." Nichts davon bei
Wolfgang Will: Caesar war ein Techniker der Korruption, allerdings einer, der sie besonders sou-
verän und besonders bedenkenlos handhabte, einer, der am wenigsten Skrupel besaß, wenn er
mit den anderen skrupellosen Mitgliedern seiner teilweise bis zur Lächerlichkeit degenerierten
Kaste spielte — einer mit dem Spezialwissen, wie man politische Gegner bekämpft, kein Genera-
list, nicht einmal das. Ein großer Feldherr? Vielleicht. Aber die Rheinbrücke ist nicht einmal der

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