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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 35.1992

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Nr. 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.35880#0186

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Hildesheim — griechische Gesellschaft' (Graeca) in Berlin, 101-110. — Mitteitungen des Nie-
dersächs. DAV 42, 1992, H. 1: Nachruf A. Klinz, 2.
EcKART MENSCHiNG, Berlin

B. Fachdidaktik
Der Attsprachtiche Unterricht Heft 4/92 (,,Üben und Verstehen") beginnt mit einer Reihe von
Beiträgen zum Sonderthema ,,Begegnung mit Sprachen in der Grundschule". Dabei geht es we-
niger um die Frage einer Vorverlegung des Beginns der ersten Fremdsprache als vielmehr um die
Entwicklung von Sprachbewußtsein und sprachlicher Wahrnehmung schon in den ersten Grund-
schulklassen. Eine Einführung in diesen neuen Aufgabenbereich des Sprachunterrichts gibt P.
WÜLFING (,,Begegnung mit Sprachen und Kulturen in der Grundschule — auch mit Latein?").
Ein Konzept, das Kindern die frühe Begegnung nicht nur mit einer, sondern mit mehreren Spra-
chen ermöglichen will, bietet nach Ansicht des Verfassers die meisten Chancen für das Fach La-
tein: „Neben anderen, eher manifesten Fremdsprachen der Schulumgebung könnte auf die be-
sondere Rolle des Lateinischen und der römischen Kultur für unseren Lebensbereich hingewie-
sen werden und die könnte durch noch zu schaffende Materialien einen höheren Grad von An-
schaulichkeit bekommen, als man landläufig gewohnt ist." — Anregungen für die von Wülfing
geforderten altersgemäßen Unterrichtsvorschläge und Materialien bieten die vier folgenden Bei-
träge. W. SIEWERT („Mit den Römern in die Grundschule") berichtet über den Versuch, in einer
Doppelstunde die Kinder einer vierten Klasse „über den Gaumen, die Ohren und die Augen ,die
Römer' erleben zu lassen". HEIKE NADOLPH von der Laborschule in Bielefeld ist dem Konzept
eines Lernens „an und aus der Erfahrung" verpflichtet. In diesem Sinne sollen ihre Schülerinnen
und Schüler Latein als eine „lebendig sprechbare Sprache" erleben können. Beispiele aus der
Unterrichtspraxis wie den „SmallTalk auf Lateinisch" stellt sie unter dem Titel „Phantasie und
Lateinlernen" vor. SILVIE HANSEN berichtet über die Bearbeitung von Sagentexten zu
„Herakles-Szenen" in Versen und Bildern. HEIDE HUBER („Vom Kaiserpalast zur Schulklasse")
stellt sich der Frage der didaktischen Aufarbeitung archäologischer Materialien auch unter dem
sprachlichen Aspekt. Aus ihrer Praxis am römisch-germanischen Museum in Köln bietet sie eine
Fülle von Beispielen für kindgemäße Methoden und kreative Verfahren für einen Kurs „Latein für
(Noch)Nicht-Lateiner". — Die genannten Beiträge geben Anregungen nicht nur für die Grund-
schule, sondern auch für den lateinischen Anfangsunterricht in der Sekundarstufe, aus dem her-
aus sie zum großen Teil auch entwickelt wurden. — Dem Thema „Üben und Verstehen" im en-
geren Sinne sind die folgenden Aufsätze gewidmet. D. ESSER („Ohne Flei_kein Prei_") stellt
Formen des Übens „in kreativ-produktiven Übungsformen" zur Diskussion. Besonderer Wert
wird dabei auf „intralinguale" Übungsformen gelegt, die ohne muttersprachliche Vermittlung
auszukommen versuchen, z.B. das Abfassen eigener lateinischer Texte. „Was die Schüler hier
selbst herstellen, finden sie in den Texten als gegeben vor, und sie werden mit ihrem durch sol-
che Übungen gewonnenen Verständnis für Textualität und Kontextualität sicherer an die Texter-
schließung gehen". — In seinen „Bemerkungen zum Übersetzen" stellt A. MÜLLER die Bedeu-
tung des „Textweltwissens" als Verstehensvoraussetzung in den Mittelpunkt. Ein Lehrer werde
demzufolge immer prüfen müssen, „ob das im Text präsupponierte Wissen soweit gesichert ist,
daß die Schüler, die die Übersetzung vornehmen sollen, erfolgreich auf die gemeinte außer-
sprachliche Wirklichkeit Bezug nehmen können". M. KIENPOINTNERs Beitrag zum Thema
„Kontrastive Grammatik" untersucht einige wesentliche Aspekte im Vergleich Latein-Deutsch.

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