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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 4.1911

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Nr. 2 ( März u. April)
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Koepp, F.: Haltern i. W.: Ausgrabung 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.24881#0033

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Gesch. u. Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Dr. E. Krüger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Abonnementspreis pro Jahr 3 Mark.

Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

März u. April Jahrgang IV, 1911. Nr. 2.

Inhalt. 6. Koepp: Haltern iqio. 7. Reinecke: Kelheim. Spätkeltische Viereck-
schanze. 8. J. Steiner: Xanten. Römische Grabfunde. 9. Marx: Stahl. Zuei
Fibeln mit Inschrift. 10. Körber: Mainz. Römische Inschriften. n. Jacobs:
Günzburg. Bauinschrift des Kastells. 12. Mehlem. — 13. Dölger: Spielmarken
in Fischform. 14. Wolters: Zur Terrakottabüste einer gallischen Göttin. —
15. Forrer: Die Terrasigillatatöpfereien von Hpiligenberg (Fritsch). 16. Daniels:
Das antike Kriegswesen (Janke). — 17. III. Ärchäologisch-prähistorischer Kurs
in Miinchen, Ostern 1911. 18. Nordwestdeutscher und Siidwestdeutscher Ver-

bandstag in Wernigerode und in Frankfurt a. M., Einladung.

NEUE FUNDE.

Haltern i. W. Ausgr abung 1910.

Der Arbeit in Haltern waren im vergangenen Jahr aus pekuniären und
persönlichen Gründen enge Grenzen gezogen. Sie währte nur von Anfang
August bis Mitte September. Dem unterzeichneten Leiter der Ausgrabung
stand der Kandidat des höheren Lehramts Herr A. Perey, jetzt am Gym-
nasium in Soest, zur Seite und trat zu Anfang und gegen Ende der Arbeitszeit
allein für ihn ein.

Wir hatten uns zwei Aufgaben gestellt. Erstens sollte der Grundriss
des Hauses hinter dem Praetorium, das im Jahre zuvor gefunden worden
war, vervollständigt werden, wozu das Entgegenkommen des Besitzers des im
Osten an die vorjährige Ausgrabungsstelle sich anschliessenden Ackerstückes
jetzt die Möglichkeit bot. Zweitens sollte ein Streifen, der an der via princi-
palis zwischen dem Praetorium und der östlich davon aufgedeckten Strecke
bisher nicht hatte untersucht werden können, jetzt, unter Benutzung des
Entgegenkommens desselben Grundbesitzers, aufgedeckt werden, wobei haupt-
sächlich festzustellen war, ob an der Ostseite des Praetoriums eine
Strasse entlang ging.

Das war nicht der Fall. Im Übrigen hat diese Ausgrabung kein so
erhebliches Ergebnis gehabt, dass es dem Bericht rm sechsten Band der
„Mitteilungen der Altertumskommission“ vorweggenommen zu werden verdiente.

Dagegen scheint das Ergebnis auf dem Gebiet des „Legatenhauses“
von grösserer Bedeutung und für die Leser des „Korrespondenzblattes“ von
Interesse zu sein. Deshalb wird hier der im vorigen Jahre veröffentlichte
Plan, durch die neugewonnenen Spuren vervollständigt, wiederholt (Abb. 7).

Man sieht sofort, dass hier ein Raum aufgedeckt worden ist, der inner-
halb der Fundamentgruben, die ihn umschliessen, noch bedeutsame Spuren
verschiedener Art aufweist. Dreierlei wurde unterschieden: erstens die tiefen
mit unbegreiflich reinem Sand gefüllten Fundamentgruben der Umfassungs-
wände, in denen die sonst wohl nachgewiesenen Spuren stehender Pfosten
auf längeren Strecken vergebens gesucht wurden; zweitens weniger tiefe
Bettungen vergangenen Holzes, Balkenlagen, die in der Planskizze mit Schraf-
fierung wiedergegeben sind, während die Fundamentgruben, wie sonst, voll-
schwarz dargestellt sind; endlich drittens drei grössere Vertiefungen und je
 
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