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kam, also aus dem über dem Keller liegenden Raume stammen wird. Das
Lichthäuschen ist nach Art eines zweigeschossigen Rundturmes gebildet, ein
eigener Sockel oder auch nur eine einfache Basisplatte fehlt ihm. Das die
Geschosse trennende Gesims und der Vorsprung des konischen, von einem
jetzt abgebrochenen Knauf bekrönten Daches sind gekerbt. Die Geschosse
zeigen zwischen vierkantigen Pfeilern von ungleichen Breiten je drei ungefähr
quadratische Offnungen, welche in Diagonalkreuzung durch vierkantige Stäbe
vergittert erscheinen. Beim Untergeschoß, bei dem dazu noch ein schmaler
rechteckiger Schlitz als eine Art Türöffnung in 2,5 cm Breite ausgespart ist,
beginnen diese Fensteröffnungen erst 8—10 cm über der Unterkante des
Gebildes. Die Gesamthöhe (ohne den Schlußknauf) beträgt 37 cm, die Höhe
der Fensteröffnungen 9,5 — 10cm, der Durchmesser 14—14,5 cm, im Lichten
9—9,5 cm, der Durchmesser des Gesimses und des vorspringenden Daches
18—18,5 cm. Bei der Zusammenfügung der Reste des Lichthäuschens, das
mit den übrigen römischen Funden des Platzes dem Museum in Regensburg
überantwortet wird, konnten die fehlenden Stücke einwandfrei ergänzt werden.
Daß solche Lichthäuschen zum Hausrat gehörten, wenn sie auch sakrale
Verwendung finden mochten, lehrt der neue Befund im Verein mit dem vom
Herbst 1911. Unsere etwas mageren Kleinfunde, geringe Sigillatabilder-
schüsseln Rheinzaberner Stils usw., datieren die villa rustica, bezw. ihre
Zerstörung oder Auflassung, in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts.
München. P. Reinecke.
25.
Lugano. Römische B r o n z e s t at u e 11 e.
Der Bronzering mit aufsitzendem Bachus oder Amor (Abb 23) ist ein
Geschenk des Grafen Pàlffy, früheren Gesandten am Vatikan, an das historische
R useum in Bern und stammt von einem Antiquar in Lugano, Nach dessen
_ _ _ Angaben soll es bei dem Bau
eines Hauses in Lugano in
den Fundamenten gefunden
worden sein.
Beschreibung : Auf einem
massiven Bronzering(äußerer
Rand 6,4 cm Durchmesser,
innerer 2,6 cm) sitzt eine ge-
flügelte männliche, jugend-
liche Gottheit auf. Sie hat
von der Sitzfläc’ne aus eine
Höhevon 6,8 cm. Untereiner
eng aufsitzenden Kappe fal-
len die Haare in Locken auf
den Halshinunter. Derrechte
Flügel ist abgebrochen, der
linke vollständig und stark
einwärts gebogen Der linke
Arm ruht auf dem Ober-
schenkel, seine Hand ist ab-
gebrochen. In der rechten
Hand hält der Knabe am
Stiel eine längliche Traube. Das linke Bein ist über das rechte geschlagen.
Beide Beine sind durch Guß mit dem Ringe eng verbunden.
Abb. 23. Bronzestatuette aus Lugano.
kam, also aus dem über dem Keller liegenden Raume stammen wird. Das
Lichthäuschen ist nach Art eines zweigeschossigen Rundturmes gebildet, ein
eigener Sockel oder auch nur eine einfache Basisplatte fehlt ihm. Das die
Geschosse trennende Gesims und der Vorsprung des konischen, von einem
jetzt abgebrochenen Knauf bekrönten Daches sind gekerbt. Die Geschosse
zeigen zwischen vierkantigen Pfeilern von ungleichen Breiten je drei ungefähr
quadratische Offnungen, welche in Diagonalkreuzung durch vierkantige Stäbe
vergittert erscheinen. Beim Untergeschoß, bei dem dazu noch ein schmaler
rechteckiger Schlitz als eine Art Türöffnung in 2,5 cm Breite ausgespart ist,
beginnen diese Fensteröffnungen erst 8—10 cm über der Unterkante des
Gebildes. Die Gesamthöhe (ohne den Schlußknauf) beträgt 37 cm, die Höhe
der Fensteröffnungen 9,5 — 10cm, der Durchmesser 14—14,5 cm, im Lichten
9—9,5 cm, der Durchmesser des Gesimses und des vorspringenden Daches
18—18,5 cm. Bei der Zusammenfügung der Reste des Lichthäuschens, das
mit den übrigen römischen Funden des Platzes dem Museum in Regensburg
überantwortet wird, konnten die fehlenden Stücke einwandfrei ergänzt werden.
Daß solche Lichthäuschen zum Hausrat gehörten, wenn sie auch sakrale
Verwendung finden mochten, lehrt der neue Befund im Verein mit dem vom
Herbst 1911. Unsere etwas mageren Kleinfunde, geringe Sigillatabilder-
schüsseln Rheinzaberner Stils usw., datieren die villa rustica, bezw. ihre
Zerstörung oder Auflassung, in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts.
München. P. Reinecke.
25.
Lugano. Römische B r o n z e s t at u e 11 e.
Der Bronzering mit aufsitzendem Bachus oder Amor (Abb 23) ist ein
Geschenk des Grafen Pàlffy, früheren Gesandten am Vatikan, an das historische
R useum in Bern und stammt von einem Antiquar in Lugano, Nach dessen
_ _ _ Angaben soll es bei dem Bau
eines Hauses in Lugano in
den Fundamenten gefunden
worden sein.
Beschreibung : Auf einem
massiven Bronzering(äußerer
Rand 6,4 cm Durchmesser,
innerer 2,6 cm) sitzt eine ge-
flügelte männliche, jugend-
liche Gottheit auf. Sie hat
von der Sitzfläc’ne aus eine
Höhevon 6,8 cm. Untereiner
eng aufsitzenden Kappe fal-
len die Haare in Locken auf
den Halshinunter. Derrechte
Flügel ist abgebrochen, der
linke vollständig und stark
einwärts gebogen Der linke
Arm ruht auf dem Ober-
schenkel, seine Hand ist ab-
gebrochen. In der rechten
Hand hält der Knabe am
Stiel eine längliche Traube. Das linke Bein ist über das rechte geschlagen.
Beide Beine sind durch Guß mit dem Ringe eng verbunden.
Abb. 23. Bronzestatuette aus Lugano.