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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 9.1916

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Nr. 1 (Januar u. Februar)
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Wagner, Ernst: Hintschingen a. Donau (A. Engen), alamannisches Gräberfeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.25479#0013

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Römisch-germanisclies Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Qesch. u. Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Krüger, Museunisdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Bezugspreis für das Jahr 3 Mark.
Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

Januar u. Februar. Jahrgang IX, 1916. Nr. 1.

Inhalt: i. E. Wagner. Hintschingen. Alamannisches Gräberfeld. 2. Wahle. Hei-
delberg. Städtische Ausgrabungen 1914/15. 3. Reinecke. Eining. Aus-

grabungen. — 4· Quilling. Zum Marsreliefvom Feldbergkastell. 5. — Hähnle,
Arretinische Relietkeramik (Wigand). 6. Ullrich, Dritter Bericht über die
Ausgrabungen bei Kempten (Wigand).

NEUE FUNDE.

Hintschingen a. Donau (A. Engen). Alamannisches Gräberfeld.

1. Im Januar des Kriegsjahrs 1915 führte ein glücklicher Zufall an der
oberen Donau zur Aufdeckung eines ausgedehnten alamannischen Gräber-
feldes. Man war nämlich bei Abgrabungen zur Herstellung eines zwei'ten
Gleises an der badischen Eisenbahn in der Nähe der Station Hintschingen
(A. Engen) auf vier in einer Reihe von O nach W liegende Grabstätten (s. Plan
Abb. I Grab 1—4) gestoßen, aus deren einer Stiicke von Eisenschwertern an



die Großherzogl. Altertümersammlung in Karlsruhe eingesandt wurden. Die
im April durch unsern erfahrenen Präparator Eckert vorgenommene Unter-
suchung in den umliegenden Äckern gestattete dann die Bloßlegung eines
Reihengräber-Friedhofs, von dem 42 Gräber ausgegraben werden konnten.
Sie fanden sich alle von 0 nach W. gerichtet, in zwei ca. 22 m von einander
entfernten Gruppen, in wechselnder Tiefe yon 60—140 cm in dem von der
Bahn nordwärts etwas aufsteigenden Ackerland (s. Plan mit Nummern in der
Reihenfolge der Grabungen). In zufälliger Anordnung erwiesen sich etwa 16
derselben als Männergräber, 13 enthielten die Reste von Frauen-und Kinder-
bestattungen, die übrigen waren ohne Beigaben, etliche durch Baumpflanzungen
später zerstört. In drei Fällen lagen je zwei Bestattungen übereinander (s.
Abb. I Nr. 15, 20 u. 21, 29 u. 30), die oberen, ca 60 cm tief, ohne Beigaben,
bei 20 nur eine kleine Eisenschnalle, woraus man schließen könnte, daß in
späterer Zeit weniger Wert auf Beigaben gelegt wurde.

Reiche, besonders vollständige Ausstattung ergab nr. 14, das Grab
eines vornehmen alamannischen Reitersmanns. Tiefe 1,40 m, das
 
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