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und Geschichtschreiber diesen Denksteinen die gebührende Beachtung
geschenkt haben, so sind sie doch durch Launen und Umstände der damaligen
Zeit weitab entführt worden, der eine nach Brüssel, der andere nach Paris
(jetzt im Museum zu St. Germain-en-Laye bei Paris). Dazu kam noch im
J. 1827 eine Steintafel mit Inschrift, die (gleich einem Altar ohne Inschrift)
in das Museum zu Nancy gelangte, weil die Fundstelle zum damaligen Depar-
tement der Meurthe gehörte, dessen Hauptstadt Naricy war, während Metz
Hauptstadt des Moseldepartements gewesen ist.
Diese Denkmäler aus dem Metzer Lande ehren, gleich den Denkmälern
im Brohltal und wenigen anderwärts bekannt gewordenen Inschriften 3), einen
Gott mit der Bezeichnung Saxanus, welche infolge einer gerade in römischen
Inschriften so sehr beliebten Wiederholung und Verschärfung des in X ent-
haltenen S-Lautes 4) vielfach geschrieben ist Saxsanus und welche selten
alleinstehend gebraucht, vielmehr gewöhnlich dem Namen des Hercules als
Beinamen zugesellt ist.
Fundumstände und anderes legten es nahe, diesen Namen Saxanus
herzuleiten vom lateinischen Wort saxum (Felsgestein). Mit dieser einfachen
Deutung nicht zufrieden, haben aber manche Forscher in dem Beinamen des
Hercules etwas Germanisches gewittert (richtiger wäre ,doch in diesem Fall
gallische Witterung gewesen) und haben Saxanus hergeleitet von dem germa-
nischen Wort sahs, Kurzschwert, und den Gott als 'schwertbewaffneten Gott’
oder 'Schwertträger’ gedeutet 3).
riîffcp Deutung wird widerlegt durch einen neuen, in diesem
Ιϋΐι
L
Zu den drei inschriftlichen Denkmälern des Metzer
r viertes hinzugekommen, welches deutsche Landwehr
lem anderthalbtausendjährigen Schlummer geweckt und
jschenkt hat 6). Dieses Denkmal nennt den Felsengott
ridente (Trient), von einem Sklaven geweiht, und CIL XIV
urkundung der gründlichen Herstellung und Weihung eines
hör auf Kosten einer Privatperson durch deren Sklaven (mit
.). Aufierdem scheint die Benennung Sax(s)anus noch belegt
schrift) und VII 1077 (Bruchstück).
'xsit, maxsimus, exs usw. Vgl. bes. den in der Bauinschrift
I Brief des Pflegers der Gemeinde an Behörden und Gemeinde-
fir.).
bitschrift für deutsches Altertum u. deutsche Literatur XXXV
jchtiger als diese Deutung klingt die zuerst von Grimm aus-
imrock (Deutsche Myth.) weiter begründete Vermutung, daß
ne Umbildung des germanischen Felsen spaltenden Donner-
j-Jordan Röm. .Mythologie 3 (1883) II S. 297,3 gutheißt. Denn
ρ trotz seines lateinischen Beinamens. ein unrömischer, pro-
Jstätten aber eher gallischer als germanischer) Gott gemeint
beschlossen, da ja auch ein trotz seiner Benennung Mercurius
|t bloß gallische, sondern auch lateinische Beinamen führt, wie
9) und Susurrio (Cramer in Zeitschr. d. Aachener Geschichts-
232 ff.). Allerdings spricht CIL XIV 3543 gegen eine pro-
[tes, vgl. Dessau zur Inschrift. Jedenfalls sind die Ehrungen
Namen des Hercules benannten Felsengottes (Saxanus) im
init den so beliebten Ehrungen eines allgemein als Genius loci
|S der betreffenden Örtlichkeit (vgl. Jahrbuch der Gesellsch.. f.
S. 73-74).
ülungen über den Fund mit Abschrift verdanke ich Herrn
utnant. Außerdem schulden wir besonderen Dank u. a. den
hentskommandeur v. Falkenhayn und Major Walter, wie den
Dberkommandos, die alle den bekannten Spruch Inter arma
n Falle widerlegt und Lügen gestraft haben. An der Fund-
besichtigt und die Inschrift abgeschrieben am 15. April 1916;
iten photographischen Aufnahmen des Metzer Museums sind
und Geschichtschreiber diesen Denksteinen die gebührende Beachtung
geschenkt haben, so sind sie doch durch Launen und Umstände der damaligen
Zeit weitab entführt worden, der eine nach Brüssel, der andere nach Paris
(jetzt im Museum zu St. Germain-en-Laye bei Paris). Dazu kam noch im
J. 1827 eine Steintafel mit Inschrift, die (gleich einem Altar ohne Inschrift)
in das Museum zu Nancy gelangte, weil die Fundstelle zum damaligen Depar-
tement der Meurthe gehörte, dessen Hauptstadt Naricy war, während Metz
Hauptstadt des Moseldepartements gewesen ist.
Diese Denkmäler aus dem Metzer Lande ehren, gleich den Denkmälern
im Brohltal und wenigen anderwärts bekannt gewordenen Inschriften 3), einen
Gott mit der Bezeichnung Saxanus, welche infolge einer gerade in römischen
Inschriften so sehr beliebten Wiederholung und Verschärfung des in X ent-
haltenen S-Lautes 4) vielfach geschrieben ist Saxsanus und welche selten
alleinstehend gebraucht, vielmehr gewöhnlich dem Namen des Hercules als
Beinamen zugesellt ist.
Fundumstände und anderes legten es nahe, diesen Namen Saxanus
herzuleiten vom lateinischen Wort saxum (Felsgestein). Mit dieser einfachen
Deutung nicht zufrieden, haben aber manche Forscher in dem Beinamen des
Hercules etwas Germanisches gewittert (richtiger wäre ,doch in diesem Fall
gallische Witterung gewesen) und haben Saxanus hergeleitet von dem germa-
nischen Wort sahs, Kurzschwert, und den Gott als 'schwertbewaffneten Gott’
oder 'Schwertträger’ gedeutet 3).
riîffcp Deutung wird widerlegt durch einen neuen, in diesem
Ιϋΐι
L
Zu den drei inschriftlichen Denkmälern des Metzer
r viertes hinzugekommen, welches deutsche Landwehr
lem anderthalbtausendjährigen Schlummer geweckt und
jschenkt hat 6). Dieses Denkmal nennt den Felsengott
ridente (Trient), von einem Sklaven geweiht, und CIL XIV
urkundung der gründlichen Herstellung und Weihung eines
hör auf Kosten einer Privatperson durch deren Sklaven (mit
.). Aufierdem scheint die Benennung Sax(s)anus noch belegt
schrift) und VII 1077 (Bruchstück).
'xsit, maxsimus, exs usw. Vgl. bes. den in der Bauinschrift
I Brief des Pflegers der Gemeinde an Behörden und Gemeinde-
fir.).
bitschrift für deutsches Altertum u. deutsche Literatur XXXV
jchtiger als diese Deutung klingt die zuerst von Grimm aus-
imrock (Deutsche Myth.) weiter begründete Vermutung, daß
ne Umbildung des germanischen Felsen spaltenden Donner-
j-Jordan Röm. .Mythologie 3 (1883) II S. 297,3 gutheißt. Denn
ρ trotz seines lateinischen Beinamens. ein unrömischer, pro-
Jstätten aber eher gallischer als germanischer) Gott gemeint
beschlossen, da ja auch ein trotz seiner Benennung Mercurius
|t bloß gallische, sondern auch lateinische Beinamen führt, wie
9) und Susurrio (Cramer in Zeitschr. d. Aachener Geschichts-
232 ff.). Allerdings spricht CIL XIV 3543 gegen eine pro-
[tes, vgl. Dessau zur Inschrift. Jedenfalls sind die Ehrungen
Namen des Hercules benannten Felsengottes (Saxanus) im
init den so beliebten Ehrungen eines allgemein als Genius loci
|S der betreffenden Örtlichkeit (vgl. Jahrbuch der Gesellsch.. f.
S. 73-74).
ülungen über den Fund mit Abschrift verdanke ich Herrn
utnant. Außerdem schulden wir besonderen Dank u. a. den
hentskommandeur v. Falkenhayn und Major Walter, wie den
Dberkommandos, die alle den bekannten Spruch Inter arma
n Falle widerlegt und Lügen gestraft haben. An der Fund-
besichtigt und die Inschrift abgeschrieben am 15. April 1916;
iten photographischen Aufnahmen des Metzer Museums sind