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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 9.1916

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Nr. 3 (Mai u. Juni)
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Vereine, Museen u. a.
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https://doi.org/10.11588/diglit.25479#0060

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vorhandenen Grundriß der Lagerbauten
zeigen. Die Frage nach den Erbauern muß
bei der geringen Zahl ausgesprochen ger-
manischer Funde einstweilen noch offen
bleiben. Erwähnt seien hier noch späte
Skelettbestattungen ohne Beigaben, die
sich vereinzelt z. T. als Ziegelgräber zwischen

VEREINE, MUSEEN u. a.

22. Denkmalpflege- und Museumskurs im
Main und Taubertai 5. bis 9. Juni 1916.

Das K. Generalkonservatorium der Kunst-
denkmale und Altertiimer Bayerns hat trotz
der Kriegszeit vom 5. bis 9. Juni 1916 einen
Denkmalpflege- und Museumskurs im Fran-
kenlande veranstaltet. Der Geist der Denk-
mäler der deutschen Vergangenheit und
der Geist der deutschen Denkmalpflege der
Gegenwart bildete den Gegenstand der
Erörterung.

Den Kurs leitete Dr. Georg Hager, Di-
rektor des Generalkonservatoriums.
Programm. Montag 5. Juni. Wiirz-
burg 10 Uhr: Einrichtung und Aufstel-
lung des Fränkischen Luitpoldmuseums,
gewiirdigt unter dem Gesichtspunkt der
musealen Forderungen der Gegenwart.
Der gute Museumsfiihrer, besprochen mit
besonderer Beriicksichtigung des Fiihrers
durch das Fränkische Luitpoldmuseum
und des Fiihrers durch das neue Museum
fiir Kunst- und Kulturgeschichte inLiibeck.
— II—12 Uhr. Vortrag des Museums-
direktors August Stöhr: Charakteristik
der stiddeutschen Fayencen.

Punkt 2 Uhr bis 3 Uhr. Aufgabe, Anord-
nung und Aufstellung der vorgeschicht-
lichen Sammlungen kleinerer Museen,
erörtert in der vorgeschichtlichen Abtei-
lung des Fränkischen Luitpoldmuseums
von Dr. Georg Hock. — 3 Uhr bis 3 Uhr
45 Min. Wesen und Art des Konservierens
vorgeschichtl. Altertiimer, demonstriert
von Hock.

4 Uhr bis 4 Uhr 30. Im Dom, die Bi-
schofsdenkmäler als Jahrhundertzeugen.
— 4 Uhr35 bis 5Uhr 15. In der Neumiinster-
kirche. Hager: Die kirchliche Ehrwiirdig-
keit von Neumünster als Schöpfung- des
religiösen und kiinstlerischen Sinnes von
Jahrhunderten. Konservator Prof. Alois
Miiller: Das Hervorholen der urspriing-
Iichen Fassung von alten Skulpturen unter
späterer Übermalung, erörtert an den
Holzbiisten einiger Heiligen von Tilman
Riemenschneider, an der Steinmadonna
von demselben Meister, an dem Christus
in der Ostkrypta.

Abends 8 Uhr 30 Vortrag von Hager:
Vom Erleben der Denkmäler.

Dienstag 6. Juni 8 Uhr 30 Fußwanderung
nach Randersacker (6 km), einem Main-

den Ruinen gefunden haben. Den zahl-
reich gefundenen Miinzen hat in einem
besonderen numismatischen Anhang wie-
derum v. Kenner eine eingehende sorg-
fältige Behandlung zuteil werden lassen.

Wiesbaden.

Wilh. Unverzagt.

dorfe voll malerischer Architekturschön-
heiten, vorbei an alten Bildstöcken und
Weinbergreliefs.

10 Uhr bis 10 Uhr 20. Wiirdigung der
kiirzlich restaurierten Pfarrkirche in Ran-
dersacker (Hager u. Prof. Jak. Angermair).

Hierauf nach Heidingsfeld, einem
alten Städtchen mit Mauern nndTiirmen.

11 Uhr 30 bis 12 Uhr. Wiirdigung der
kiirzlich restaurierten Pfarrkirche von
Heidingsfeld und des Steinreliefs der
Beweinung Christi von Riemensehneider
(Hager und Angermair).

3 Uhr Besichtigung des Städtchens Ip-
hofen, das mit seinem Graben- u. Mauer-
giirtel, seinen malerischen Toren, seinen
Straßenbildern, seinem Zusammeriklang
von Natur und Kunst die Poesie der alten
deutschen Kleinstadt in einzigartiger
Weise verkörpert. Wiirdigung der kiirz-
lich restaurierten Pfarrkirche (Hager und
Miiller).

Mittwoch 7. Juni. In Mergentheim
Besichtigung des Deutschherrenschlosses
mit der Schloßkirche, der kath. Pfarr-
kirche, des kleinen Museums.

4 Uhr in Weikersheim. Besichtigung
des Schlosses und des Schloßgartens.

Donnerstag 8. Juni. 9 Uhr Wiirdigung
der Hergottskirche bei Creglingen (*/*
Stunde vom Orte) mit dem Altarwerk
Riemenschneiders.

2 Uhr in Bronnbach Wiirdigung der
romanischen Klosterkirche und des ro-
manischen und gotischen Kreuzganges
des ehemaligen Cisterzienserklosters, jetzt
fiirstl. Löwensteinischen Schlosses Bronn-
bach.

5—7 Uhr Würdigung der Denkmäler
in Wertheim, zunächst der Pfarrkirche,
dann der Kilianskapelle mit der in ihr
untergebrachten Sammlung, des Fach-
werkhauses der vier Gekrönten, das gegen-
wärtig zur Aufnahme eines Teiles des
Wertheimer Museums eingerichtet wird,
des Stadtbildes und der Burg.

Freitag 9. Juni ioUhr Stadtprozelten.
Würdigung der großartigen Burg Prozelten
als Beispiel einer gut gepflegten, jederzeit
ungehindert und ohne Aufsicht zugäng-
lichen, landschaftlich reizvoll gelegenen
Ruine.

Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier.
 
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