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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 9.1916

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Nr. 1 (Januar u. Februar)
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Wagner, Ernst: Hintschingen a. Donau (A. Engen), alamannisches Gräberfeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.25479#0014

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Skelett leidlich erhalten, der kräftige Langkopf - Schädel wieder zusammen-
gesetzt. Als besonders beachtenswert lag auf der Brust ein Kreuz aus
diinnem Goldblech (Feingold, Gewicht4 Gramm) mit eingestanztem Zier-

Abb. 2. Kreuz aus Goldblech; Hintschingen, Grab 14.

schmuck, L. 10,5, Br. 8 cm (s. Abb. 2 wenig vergrößert), im Mittelkreis
ôstrahlige Rosette, auf den 4 Armen vielleicht nicht bedeutungsloses Orna-
ment. Am Ende der beiden senkrechten langen Arme befinden sich je 3,
an den Seitenarmen je 2 kleine Durchbohrungen zum Durchstecken von Nadel
und Faden. Das Kreuz war demnach auf kräftigen Streifen Stoffs oder Leders
(wegen der leichten Biegsamkeit des Goldblechs) aufgenäht. Nach Linden-
schmit, Deutsche Altertumskunde 1880 S. 474 f. sind diese Kreuze sehr selten,
in Süddeutschland bis dahin deren nur 4 bekannt, während sie in longo-
bardischen Gräbern Norditaliens (so Sammlung Dr. Naue in München aus
Monza, von denen galvanoplastische Nachbildungen in der Karlsruher Samm-
lung) häufiger vorkommen. Hier finden sich an denselben auch Inschriften
und longobardische Königsbilder, mehr byzantinischem Brauch entsprechend
und dem 6.—8. Jahrh. angehörig, vielleicht Hoheitszeichen.
 
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