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winklig, aber auf einem gemeinsamen mittleren Xiveau. Sie waren einst abgedeckt mit
Platten, wie die alten Berichte mitteilen und der Befund bestätigte, und der Mosaikbo-
den ging darüber weg. Ebenso iief aber der mit Ziegel vermischte, 10—15 cm dicke
Beton, in dem die Mosaiksteine saßen, über zwei das Zimmer der Länge und Breite nach
teilende Mauern weg. Diese Zwischenteilung des Raumes entstammt also einer älteren
Gestaltung; mit der Anbringung des vornehmen Bodens ward eine Vergrößerung des
Raums verbunden. Die Kanalführung gehört schon zum älteren Bau, da die genannten
Zwischenmauern darüber weggeführt waren ; soweit dies bei drr Störung des Urbefunds
durch die früheren Ausgrabungen, welche von jenen älteren Mauern nichts fanden, noch
festgestellt werden konnte.
Abb. 31. Mosaikboden von Rottweil, Zeichnung Drehers von 1784.
Leider haben gerade diese früheren Untersuchungen der gekreuzten Kanäle auch
vom Mosaikboden nicht weniges zerstört ; die erhaltenen und von uns geborgenen Stücke
lagen alle zwischen den Winkeln der Kanäle und schlossen mtis.t hart an die Kanal-
mauern an, bis wohin — vom Kanal her — die Ausgrabung gedrungen war. Es ist
freilich im ganzen nur ein kleiner Rest des nach dem Bericht und der Zeichnung von
17S4 24X21 Schuh, d. h. etwa 7X6 m messenden, vermutlich das ganze Zimmer ausfüll-
enden Mosaikbodens, was noch erhalten war und für alle Zeiten bewahrt werden konnte.
Aber schon jener Bericht spricht von sehr vielen und großen Beschädigungen dieser
,.schönen und mühsamen Überbleibsel“ des Altertums und die erhaltene Zeichnung (Abb. 31),
der „illuminierte Abriß von Joh. Georg Dreher Wagners größerem Sohn Friedolin“ ent-
behrt nicht der Phantasie in Deutung und vor allem in Ergänzung der Ornamente. Ein
quadratisches Mittelfeld, eingefaßt von starken Linien und umgeben von einem schmäleren
winklig, aber auf einem gemeinsamen mittleren Xiveau. Sie waren einst abgedeckt mit
Platten, wie die alten Berichte mitteilen und der Befund bestätigte, und der Mosaikbo-
den ging darüber weg. Ebenso iief aber der mit Ziegel vermischte, 10—15 cm dicke
Beton, in dem die Mosaiksteine saßen, über zwei das Zimmer der Länge und Breite nach
teilende Mauern weg. Diese Zwischenteilung des Raumes entstammt also einer älteren
Gestaltung; mit der Anbringung des vornehmen Bodens ward eine Vergrößerung des
Raums verbunden. Die Kanalführung gehört schon zum älteren Bau, da die genannten
Zwischenmauern darüber weggeführt waren ; soweit dies bei drr Störung des Urbefunds
durch die früheren Ausgrabungen, welche von jenen älteren Mauern nichts fanden, noch
festgestellt werden konnte.
Abb. 31. Mosaikboden von Rottweil, Zeichnung Drehers von 1784.
Leider haben gerade diese früheren Untersuchungen der gekreuzten Kanäle auch
vom Mosaikboden nicht weniges zerstört ; die erhaltenen und von uns geborgenen Stücke
lagen alle zwischen den Winkeln der Kanäle und schlossen mtis.t hart an die Kanal-
mauern an, bis wohin — vom Kanal her — die Ausgrabung gedrungen war. Es ist
freilich im ganzen nur ein kleiner Rest des nach dem Bericht und der Zeichnung von
17S4 24X21 Schuh, d. h. etwa 7X6 m messenden, vermutlich das ganze Zimmer ausfüll-
enden Mosaikbodens, was noch erhalten war und für alle Zeiten bewahrt werden konnte.
Aber schon jener Bericht spricht von sehr vielen und großen Beschädigungen dieser
,.schönen und mühsamen Überbleibsel“ des Altertums und die erhaltene Zeichnung (Abb. 31),
der „illuminierte Abriß von Joh. Georg Dreher Wagners größerem Sohn Friedolin“ ent-
behrt nicht der Phantasie in Deutung und vor allem in Ergänzung der Ornamente. Ein
quadratisches Mittelfeld, eingefaßt von starken Linien und umgeben von einem schmäleren