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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 2
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Rummel, Anton: Die Gegenreformation zu Biberach von 1546 - 1618, [1]: (nach den Akten im kath. Stadtpfarrarchiv)
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0043

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Seck in Ssvensburg.

vrgan Mr üescdicbte, Mettumskuliüe. Literatur. Kunst unü Kultur Schwabens.
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— Sacdäruck ohne aiisckriickliche krlsudnis »es Sersusgedere-SeSiikteiirs unlermgl.


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Erscheint monatlich einmal und ist halbjährlich durch die Post zum Preis
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sowie gegen Einsendung des Betrages direkt vom Verlag Lr. Ulrich

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Vie Gegenreformation ru Liberal
von 1546—1618*)
(nach den Akten im kath. Stadtpfarrarchiv)
von Kaplan Rummel.
f. Die Katholiken suchen ihren alten Besitz-
stand zurückzuerobern (5^6—(566.
Den Höhepunkt hatte die Reformation
in und um Biberach erreicht im Jahre
1546. Damals standen die Fürsten und
die Städte des Schmalkaldischen Bundes,
dem sich auch Biberach 1535 angeschlossen
hatte, mit ihren Heeren in Süddeutsch-
land, iil Bayern nnd Schwaben. In fast
jeden: Ort um Biberach herum mit Aus-
nahme der beiden Herrschaften des Or.
Hans Schad wurde damals der Versuch
gemacht, die Reformation einzuführen.
Doch im gleichen Jahre wendete sich schon
das Kriegsglück. Schon im Oktober 1546
verließen die beiden ersten Fürsten des
Schmalkaldischen Bundes, der Landgraf
Philipp von Hessen und der Kurfürst
Johann von Sachsen mit ihren Heeres-
teilen Süddentschland, um ihre eigenen
Länder zu schützen. Der Herzog von
Württemberg und die Süddeutschen Städte
mußten sich dem Kaiser Karl V. unter-
werfen. Die Stadt Biberach ergab sich
*) Eine vortreffliche Abhandlung über die
Reformation in Biberach von Or. Schleweck fin-
det sich in den Hist. Polit. Blättern 68. Bd.
S. 717 kk.

dem Kaiser auf Gnade und Ungnade.
Schon befand sich der Kaiser auf seinem
Kriegszug am 18. Januar 1547 zu Heil-
bronn, als sich hier die Biberachischen
Abgeordneten Veit Schopper*) nnd
Jacob Eggelspach neben anderen reichs-
städtischen Abgeordneten einfanden, um
dem Kaiser die Unterwerfung anzubieten.
Biberach mußte dem Kaiser 30 000 fl.
und dem König Ferdinand 15 000 fl.
Strafgeld zahlen und außerdem der Stadt
Gmünd 800 sl. für die Beschädigungen
durch die Schmalkaldener zahlen. Um
diese Summen entrichten zu können, ver-
kaufte Biberach die Ortschaft Roth, OA.
Laupheim, um 40 000fl. an die Fugger
zu Kirchberg, woraus das Sprüchwort
entstand: „Roth an der Roth hilft Bi-
berach aus der Noth". Ferner wurde
Biberach aufs neue vom Kaiser der Hul-
digungseid abgenommen durch die Kaiser-
lichen Commissäre Hans Philipp Schad
von Mittelbiberach und Abt Gerwig
Blarer von Weingarten im Jahre 1548.
Mit der Unterwerfung der Biberacher
nuter den Kaifer 1547 sollte die Gegen-
reformation beginnen. Es wurde ihnen
unter anderem damals aufgegeben, die
Frühmesse wieder einzuführen, wie auch
den übrigen Gottesdienst nach altem
*) Veit Schopper war 3mal verheiratet und
hatte 20 Kinder; sein jüngstes Kind Christoph
wurde in Mengen katholisch u. Kapuzinerbruder.
 
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