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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 8
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Selig, Theodor: Zur Geschichte des ehemaligen Augustiner-Eremitenklosters Uttenweiler, [5]
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Schwedenkrieg um Weissenau, [3]: Schicksale des Stifts nach der letzten Flucht (Sept. 1632 bis Okt. 1633)
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0148

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— 122 —

Nach dem dreißigjährigen Krieg i. I.
1650 wurde das Kloster Uttenweiler
aufs neue der rhein.-schwäb. Provinz
einverleibt, ebenso a. 1661. Die Schutz-
und Kastenvogtei kam später mit der
Herrschaft an das Reichsstift O. ?.
Marchtal. Siehe kurze Gesch. vom
Prümonstratenserstift Obermarchtal S
142 u. S. 165.
Zum Schluß folgt ein Verzeichnis
der Prioren des Klosters seit 1624, so-
weit sie sich aus den Kirchenbüchern er-
mitteln ließen; auf Vollständigkeit macht
es keinen Anspruch, und die Zeit ihres
jeweiligeuPriorats ließ sich nicht feststellen.
(Prioren in Uttenweiler.)
1623/25. p. Joh. Georg Baumgartner.
1628/50. p. Martin Herman 4 1658.
1661. k>. Konrad Hastig.
1663. ?. Kolumban Fillistorf.
1665. ?. Wilhelm Fischer.
1667/68. ?. Fulgentius Cantin.
1669. ?. Nikolaus Haue.
1672. p. Gottfried Schönberger.
1676/79. ?. Ludwig Röder.
1684/86. ?. Anton Brendan.
1689/90. p. Simplicianus Kilian.
1696/98 und 1703. ?. Fortunat Mohr, nach
Freib. Diözes.-Arch. 13 (1880) S. 304 war
er 1695-96 der 25. Prior in U. 4 zu Würz-
burg 28. Aug. 1706.
1708. p. Fulgentius Hillmantal; vgl. Freib.
Diöz.-Arch. 13, S. 304, 1696 -1709. 26. Prior
in U.
1723. k>. Philipp Baier.
1731/34. p. Amilian Keller.
1743/46. ?. Hyazinth Geis.
1753. ?. Kolumban Steinmetz.
>754/58. p. Simon Will; vgl. l. c. wo S. 307
Anm. 1. (1745—54 Prior in U.)
1757/58. ?. Hieronymus Gaßmann.
1761 und 1768/70. p. Kajetan Schmitt.
1764/67. p. Maximus Gallenmüller.
1796. p. Petrus Bonicho, im gleichen Jahr
„Exprior" genannt.
1804. p. August Riedmüller.
1807. p. Josef Höchstätter, letzter Prior.
(Prior oasLularisatuo).

Sckweckenkineg um Meissens«.
Schickrale? aer Stittr nach 4er leisten flucht.
(Sept. ^632 bis Vkt. xgZZ).
(Fortsetzung.)
Gleich nach dem Abzug der Schweden,
am 9. Sept. 4632, rückten Kaiserliche ans
Lindau in Ravensburg ein. Was die

Feinde aus Stadt und Land nicht weg-
geraubt, das eigneten sich nunmehr die
Freunde an. Das mußten die aus ihrem
Exil zurückgekehrteu Weißenauer nur zu
bald erfahren. Einer ihrer Dienstmannen
fährt mit einem Wagen übers Feld. Da
kommen etwelche Soldaten aus der Stadt
daher, einer spannt 3 Pferde aus und
galoppiert damit nach Lindau. Man be-
schwert sich beim Hauptmann Heinr.
Hi) rus von Sch öuau. Der gibt schöne
Worte und einen Schutzbrief, und damit
hats fein Bewenden. Nun schickt man
einen Boten zum Stadtkommandanten
Peter König in Lindau. Bald kehrt
der Bote mit allerlei schönen Versprech-
ungen zurück, aber die Pferde hat man
im Stift nie wieder zu sehen bekommen.
Statt der Pferde sendet Ferd. Nau-
mann im Auftrage des Kommandanten
die Ordre, einige Fuhren Getreide nach
Lindau zu besorgen, und Otto Wilh.
von Gronsfeld den gemessenen Befehl,
sofort einen erklecklichen Vorrat von Brod,
Wein und Fleisch nach Ravensburg ab-
zuliefern.
Gleichzeitig liefen im längst ausge-
sogenen Stifte auch noch Requisitionen
und Drohbriefe vvn feiten der abgerück-
ten Feinde ein. Kommissär Heinr. vvn
Offenburg, welchen die vor Ende Juli
ihm zugeschickteu 200 Gulden nicht be-
friedigt hatten, sandte am 20. September
ein Schreiben an den (in Münsterlingen
zurückgebliebenen) Abt, worin er neuer-
dings Geld verlangte mit dem Bedeuten,
die Schweden würden bald wiederkehren,
und mit der von seinem Herrn, Herzog
Bernhard, ausgehenden Forderung, daß
alle Stände Schwabens sich zum 27. Sep-
tember in Biberach einfinde-n sollten,
um des Herzogs Befehle entgegenzu-
nehmen, und zwar jeder mit einem Ver-
zeichnis seiner Verluste und der ihm restie-
renden Habe. Da von Weißenau kein
Geld kam und niemand in Biberach er-
schien, so drohte Herr von Offenburg in
einem neuen Schreiben vom 29. September
mit der Rache des erzürnten Herzogs,
falls der Abt nicht die noch geschuldeten
3000 fl. Kriegssteuer oder doch den größeren
Teil dieser Summe nach Ulm einsende
und in seiner (Offenburgs) Abwesenheit
bei Herrn Georg Mancher, dem Prokurator
 
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