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Beck, Paul A. [Editor]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 2
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Schwedenkrieg um Weissenau, [2]: dritte und vierte Flucht der Weissenauer im Aug. und Sept. 1632
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Beck, Paul A.: Reihenfolge der Aebtissinnen des Cistercienserinnenklosters Heiligkreuzthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0054

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— 28

hier seines Bleibens nicht sei, weil die
kaiserl. Truppen näher waren, als er ge-
meint, oder weil sonstige Umstände seinen
Plänen nicht günstig waren. Kurz, nach
Verlauf von 4-5 Tagen blies er zum
Rückzug u. eröffnete damit jenen Schwa-
ben, die ihr Heil in der Flucht gesucht
hatten, frohe Aussicht aus demnächstige
Heimfahrt.
Die Weiffenauer hatten den Wein,
den sie in ihrem Hof zu Buchhorn auf
Lager hatten, der aber vor den kaiserl.
Soldaten nicht mehr sicher war, mit
einem Schiffe nach Münsterlingen her-
überschaffen laffen. Mit eben diesem
Schiff verließen sie nun nach sechstägigem
Aufenthalt ihr schönes Prämonstrat und
freuten sich ihrer glücklichen Fahrt, als
sie noch vor Sonnenuntergang in die
Bucht von Fischbach einliefen. Da ge-
wahren sie plötzlich in einiger Entfern-
ung eine Menge Reiter, die den See
entlang herangesprengt kommen. Man
hält sie für Schweden und weiß nun
nicht, wo aus und wo ein. Des Fahr-
zeugs ansichtig geworden machen die
Reiter Halt, als lauerten sie auf Beute:
im Schiffe nämlich befinden sich 6 statt-
liche Kutschenpferde. Zum Glück sind
andere Fahrzeuge in der Nähe. Von
dort aus ruft man unserm Fährmann
zu, die Reiter seien Kaiserliche, die von
Ueberlingen nach Buchhorn ritten, aber
nicht viel besser als die Schweden; er
solle umkehren und so langsam herum-
fahren, daß ihnen die Geduld ausgehe.
So geschah es: die Reiter trabten für-
baß, und nun konnten die Flüchtlinge
ans Land steigen. Die einen kehrten in
Manzell ein, die andern in Appenweiler;
des andern Tages fanden sie sich alle,
bei Einbruch der Nacht, mit den 6 Pfer-
den und andern mühsam geretteten Hab-
seligkeiten wieder beisammen in ihrem so
innig ersehnten Gotteshaus.
Die Freude war groß und man hatte
allen Grund, Gott zu danken für die
Rettung aus den Stürmen der letzten
6 Monate. Aber leider dauerte der
Krieg in Deutschland fort, und so mußte
man sich noch immer auf schwere Zeilen
gefaßt machen. (Forts, folgt.)

8ck. HMenssIge Ser Hebtir5innen
üer Lirtercienrerinnenklorterr lieiligkreurtftal.
t)Hailwilgildis, Gräfin von Landau,
Schwester des 2. Stifters Graf Ego von
Landau, ft 1240.
2) Bertha Freiin v. Iustingen. ft I. März
1266.
3) Lucia um 1277.
4) Adelheid, Gräfin v. Landau, dankte i. I.
1300 ab.
5) Jrmelgard v. Hettenstein, dankte i. I.
1307 ab.
6) Elisabeth, Freiin v. Stoffeln, ft 1312.
7) Helene M u r ck t z e l e r i n, legte i. I. 1326
ihre Würde nieder.
8) Mechtildis Grossin, Gräfin v. Beringen,
dankte i. I. 1332 ab.
9> A nna, Gräfin von Sulz, ft 1354 (ihre
Coadjutorin in ihrem hohen Alter war Adel-
heid v. Hornstein.)
10) Bena (Benedikta?) gab das Amt um 1363
von sich.
11) Anna von Hornstein und Hüfingen,
von 1363—1367.
12) Mechthild is Wildin, v. 1367-1369.
13) Anna von Andelfingen, 1369/1370.
14) Gertraud Herterin von Hertneck,
von 1370—1384.
ISt Katharina Gerb in, v. 1384—1393.
16) Margaretha Emmerin von Neu-
hausen, v. 1393—1419.
17) Adelheid von Hornstein.
18) Mechthild von S ch a f f h a u s e n um
1424, legte das Amt nieder.
19) Agnes von Hornstein um 1425,
dankte 1443 ab.
20) Anna Gremlichin von 1443—1480.
21) Nochmals eine Gremlichin, resigniert 1484.
(Nach Crusius, Schwab. Chronik, II. S. 572:
Ursula Bessercrin, Patrizierin v. Ulm
ft !484)
22) Frau Ursula die Vössin (wohl — Bes-
sererin), ft 1490. (Nach Crusius a. a. O.:
Anna Wild in, dankte ab.)
23) Wieder eine Anna Gremlichin, von
1490—1521.
(Bis hieher nach einer alten, ini O. /L XX.,
1902 Nr. 10/11, S. 145—ISObezw 165—168 ver-
öffentlichten Handschrift aus dem XVI. Jahr-
hundert, womit die Reihe der im Kreuzgang des
vorm. Klosters aufgehängten Aebtissinnen-Bildcr
bis Nr. 20 übereinstimmen.)
24) Frau Veronika von Riedtheim, adeligen
Standes, hat 31 I. regiert, ft 1551. „Vor
ihr war nicht ihresgleichen, nicht blos Aeb-
tissin, sondern die andere Stifterin genannt
wegen der vielen Verbesserungen, die sie im
Kloster und Gotteshaus angebracht hat."
25) Frau Elisabeth L u tz i n, hat regiert 16 I.,
ft 1567.
26) Frau Veronika v. Enzberg, adeligen
Stammes, hat 2 I. regiert, ft 1569.
(Von diesen beiden letztgenannten fehlen seit
einiger Zeit die Bilder im Kreuzgang; Frei-
herr v. Enzberg soll im vorigen Jahrhundert
sie weggeholt und auf seine Gutsherrschaft
gebracht haben.)
 
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