32 —
An die -Ministranten.
Ihr Ministranten insgesamt.
Denkt wohl an Euer schönes Amt
In unsrer Prozession.
Schaut nicht viel um, seid ehrbar züchtig,
Lacht nicht, schwätzt nicht, und seid nicht flüchtig,
Der Engeldienst hat Ehr' und Lohn.
An die Rimmeltragrr.
O, welche Ehr, den Himmel tragen.
Und nächst bei Christo Jesu sein.
Ihr Vorgesetzte, laßt Euch sagen.
Stellt Euch andächtig allzeit ein.
Was nutzt es Euch, wenn Ihr im Leben
Beim höchsten Gut den Himmel tragt,
Und nach dem Tod Ihr würdet eben
Vom Himmel in die Höll' gejagt.
An die Trägerinnen de§ -WullergotteDildeK.
O! die Ihr Mariam traget,
Euch zu nichts, was schändlich, schlaget,
Denkt, Maria nur allein
Von Jungfern will getragen sein.
An die Trägerinnen deß WildeK der HI. Ursula.
St. Ursula ein' Jungfrau war,
Sie flöhe alle Sünden G'fahr.
Die Sünd' und Laster nicht will nieiden,
Kann Ursula bei sich nicht leiden,
Weil Ursula nur reine Seelen
Für ihr' Gesellschaft tut erwählen.
An den H. VräfeS.
Pfarr! Präses! Denk an die Ehren,
Die Niemand in der Welt kann stören,
Du selbst trägst ja das höchste Gut.
In der Monstranz tust Jesum tragen.
Wer kann von Deinem Glück wohl sagen,
Du trägst das göttlich Fleisch und Blut.
Weid' Deine Schäflein, Deine Lämmer,
Gott ist ja sonst nichts angenehmer.
Mit Wort und Beispiel weid allein.
Denk, Jesum in den Händen führen,
Und selben nach dem Tod verlieren,
Was könnt' für Dich elender sein?
An den Meßner.
Mesner oder Kirchendiener,
Weißt Du nicht, daß Du bist jener,
Der Mariä Lob erhalt.
Halt Altär und Tempel reinlich,
Sonsten wird sie augenscheinlich
Züchtigen Dich mit Gewalt.
()uanta eimplicitus, attamsn veritas!
— so schließt der Dichter. Freilich eine 8implicits8
in gutem Sinne.
Das erwähnte Bruderschaftsbuch ent-
hält dann den Katalog der Mitglieder
von 1743 an, ununterbrochen bis 1799.
Man findet darin Mitglieder aus ca. 20
Ortschaften außer Dieterskirch. Von 1799
bis 1801 (excl.) weist das Verzeichnis eine
Lücke auf, erhält aber dann feine Fort-
setzung bis zum Jahr 1827, womit es
feinen Abschluß nimmt. Die Bruderschafts-
feier war um jene Zeit ziemlich einge-
schränkt, die Prozessionen 1825 verboten
worden. Seit 1834 wurden auch keine
Zettel mehr ausgeteilt. Dagegen reicht
das Sodalenverzeichnis der Stundbruder-
schaft bis zum Jahre 1851. Das er-
wähnte Bruderschaftsalbum enthält auch
ein Totenregister von 1743—1850. Heut-
zutage ist die Bruderschaft, 1885 erneuert,
noch auf die Pfarrei beschränkt.
Zum Schluß folgt hier noch die Reihe
der Präsides bis ca. 1800 (die neueren
siehe bei Neher, Personalkatal. S. 223),
lauter Marchtaler Konventualen.
?. Karl Bühel 1662-63.
Gallus Kestlin 1664—71.
Heinrich Sartorius 1672—75.
Ferdinand Ziegler 1675—76.
Milo Lang 1677—79.
Andreas Laur 1679 — 91.
Hugo Neher v. Munderkingen 1691—93. 1°.
Edmund Dilger (später Abt) 1693 — 97.
Hugo Steher 1697—1703 11°.
Magnus Ertle v. Munderkingen 1703—04.
Nikolaus Beck 1704 06.
Claudius Brunner 1706 08.
Konrad Zink 1708 12 1°. -)
Joh. Martin Klee 1712-14.
Konrad Zink 1714-16 11°.
' Hugo Neher 1716-18 III".
Adalbert Werner von Riedlingen 1718—20.
Norbert Holbein 1720-22.
Tiberius Helff 1722-23.
Konrad Zink 1723—27 111°.
Petrus Popp 1727—28.
Joh. Baptist Gerer 1728—33. 1°.
Konrad Zink 1733—40 IV°.
Gottfried Hämmerle 1740.
Alexander Fischer 1740—43.
Thaddäus Mezler 1743—46.
Joh. Baptist Gerer 1747-49. 11°.
Gerlakus Schleiffer 1749.
Dionysius Walter 1749-52.
Meinradus Voner 1752—55.
Gabriel Weber 1755—57.
Rochus Raff 1757.
Sebastian Sailer 1757—73.
Dionysius Walter 1774—77.
Pelagius Mallenbrey 1777—79.
Ulrich Hafner 1779—82.
Dominikus Mumlter 1782—86.
Bernhard Kempter 1786—92.
Thomas Röhrenbach 1792—99.
Tiberius Pötschner 1799—1801.
Joachim Jbl 1801—1822.
Viele Angehörige der Pfarrei Dieters-
kirch ließen sich auch in Bruderschaften
der umliegenden Pfarreien aufnehmen.
_ (Forts, folgt.)
9 Näheres über ihn s. „Oberrheinisches Pastoralblatt"
1908 No. 18 S. 286 k.
An die -Ministranten.
Ihr Ministranten insgesamt.
Denkt wohl an Euer schönes Amt
In unsrer Prozession.
Schaut nicht viel um, seid ehrbar züchtig,
Lacht nicht, schwätzt nicht, und seid nicht flüchtig,
Der Engeldienst hat Ehr' und Lohn.
An die Rimmeltragrr.
O, welche Ehr, den Himmel tragen.
Und nächst bei Christo Jesu sein.
Ihr Vorgesetzte, laßt Euch sagen.
Stellt Euch andächtig allzeit ein.
Was nutzt es Euch, wenn Ihr im Leben
Beim höchsten Gut den Himmel tragt,
Und nach dem Tod Ihr würdet eben
Vom Himmel in die Höll' gejagt.
An die Trägerinnen de§ -WullergotteDildeK.
O! die Ihr Mariam traget,
Euch zu nichts, was schändlich, schlaget,
Denkt, Maria nur allein
Von Jungfern will getragen sein.
An die Trägerinnen deß WildeK der HI. Ursula.
St. Ursula ein' Jungfrau war,
Sie flöhe alle Sünden G'fahr.
Die Sünd' und Laster nicht will nieiden,
Kann Ursula bei sich nicht leiden,
Weil Ursula nur reine Seelen
Für ihr' Gesellschaft tut erwählen.
An den H. VräfeS.
Pfarr! Präses! Denk an die Ehren,
Die Niemand in der Welt kann stören,
Du selbst trägst ja das höchste Gut.
In der Monstranz tust Jesum tragen.
Wer kann von Deinem Glück wohl sagen,
Du trägst das göttlich Fleisch und Blut.
Weid' Deine Schäflein, Deine Lämmer,
Gott ist ja sonst nichts angenehmer.
Mit Wort und Beispiel weid allein.
Denk, Jesum in den Händen führen,
Und selben nach dem Tod verlieren,
Was könnt' für Dich elender sein?
An den Meßner.
Mesner oder Kirchendiener,
Weißt Du nicht, daß Du bist jener,
Der Mariä Lob erhalt.
Halt Altär und Tempel reinlich,
Sonsten wird sie augenscheinlich
Züchtigen Dich mit Gewalt.
()uanta eimplicitus, attamsn veritas!
— so schließt der Dichter. Freilich eine 8implicits8
in gutem Sinne.
Das erwähnte Bruderschaftsbuch ent-
hält dann den Katalog der Mitglieder
von 1743 an, ununterbrochen bis 1799.
Man findet darin Mitglieder aus ca. 20
Ortschaften außer Dieterskirch. Von 1799
bis 1801 (excl.) weist das Verzeichnis eine
Lücke auf, erhält aber dann feine Fort-
setzung bis zum Jahr 1827, womit es
feinen Abschluß nimmt. Die Bruderschafts-
feier war um jene Zeit ziemlich einge-
schränkt, die Prozessionen 1825 verboten
worden. Seit 1834 wurden auch keine
Zettel mehr ausgeteilt. Dagegen reicht
das Sodalenverzeichnis der Stundbruder-
schaft bis zum Jahre 1851. Das er-
wähnte Bruderschaftsalbum enthält auch
ein Totenregister von 1743—1850. Heut-
zutage ist die Bruderschaft, 1885 erneuert,
noch auf die Pfarrei beschränkt.
Zum Schluß folgt hier noch die Reihe
der Präsides bis ca. 1800 (die neueren
siehe bei Neher, Personalkatal. S. 223),
lauter Marchtaler Konventualen.
?. Karl Bühel 1662-63.
Gallus Kestlin 1664—71.
Heinrich Sartorius 1672—75.
Ferdinand Ziegler 1675—76.
Milo Lang 1677—79.
Andreas Laur 1679 — 91.
Hugo Neher v. Munderkingen 1691—93. 1°.
Edmund Dilger (später Abt) 1693 — 97.
Hugo Steher 1697—1703 11°.
Magnus Ertle v. Munderkingen 1703—04.
Nikolaus Beck 1704 06.
Claudius Brunner 1706 08.
Konrad Zink 1708 12 1°. -)
Joh. Martin Klee 1712-14.
Konrad Zink 1714-16 11°.
' Hugo Neher 1716-18 III".
Adalbert Werner von Riedlingen 1718—20.
Norbert Holbein 1720-22.
Tiberius Helff 1722-23.
Konrad Zink 1723—27 111°.
Petrus Popp 1727—28.
Joh. Baptist Gerer 1728—33. 1°.
Konrad Zink 1733—40 IV°.
Gottfried Hämmerle 1740.
Alexander Fischer 1740—43.
Thaddäus Mezler 1743—46.
Joh. Baptist Gerer 1747-49. 11°.
Gerlakus Schleiffer 1749.
Dionysius Walter 1749-52.
Meinradus Voner 1752—55.
Gabriel Weber 1755—57.
Rochus Raff 1757.
Sebastian Sailer 1757—73.
Dionysius Walter 1774—77.
Pelagius Mallenbrey 1777—79.
Ulrich Hafner 1779—82.
Dominikus Mumlter 1782—86.
Bernhard Kempter 1786—92.
Thomas Röhrenbach 1792—99.
Tiberius Pötschner 1799—1801.
Joachim Jbl 1801—1822.
Viele Angehörige der Pfarrei Dieters-
kirch ließen sich auch in Bruderschaften
der umliegenden Pfarreien aufnehmen.
_ (Forts, folgt.)
9 Näheres über ihn s. „Oberrheinisches Pastoralblatt"
1908 No. 18 S. 286 k.