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Zeitschrift für christliche Kunst — 22.1909

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Hasak, Max: Krankenhaus für die Grauen Schwestern am Grunewald bei Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.4153#0059

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1909. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

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und zweiten Stock liegen in der Mitte nach
dem Garten hin die Wohn-, Speise- und
Schlafräume der Schwestern, also daselbst die
Klausur. Die Schwestern können jederzeit
bequem in die beiden Krankenflügel gelangen.
Die Klausur behindert den Verkehr nicht,
weil derselbe in den Flügelbauten von unten

nach oben und
umgekehrt vor

!...'. ." .., s'ch geht- Im

Dachgeschoß

sind nach dem

Innenhofe die

Operationssäle

angeordnet.
Dort sind sie
den Blicken der
Kranken ent-
rückt, haben das
beste Licht und
Nebenräume für
die Ärzte

kanäle. Dann gelangt aber die nachdringende
frische Luft durch die geöffneten Fenster und
alle zufälligen Undichtigkeiten der Türen usw.
in die Räume, man weiß nicht, woher diese
Luft kommt; sie strömt dann wohl durch die
Flure oder Fenster von einem Krankenzimmer
in das andere. Diese Art der Lufterneuerung
dürfte unter Umständen viel gefährlicher und
meist sehr unsicher sein. Hier im Dach ist
der Kanal gut beleuchtet; er kann daher ganz
staubfrei und rein gehalten werden, und man
weiß genau, woher man die Luft entnimmt. —
Im Untergeschoß sind die Räume für mediko-
mechanische Zwecke, für chemische und bakte-
riologische Untersuchungen, für Vernichtung
infizierter Wäsche und ähnliche Erfordernisse
vorgesehen. — Es seien noch einige Worte
über die Hellhörigkeit massiver Häuser ge-
stattet. Daß man bei einem Krankenhause
die Feuergefährlichkeit durch Beseitigung sämt-
licher Holzbalken wie des hölzernen Daches
ausschließen muß, dürfte selbstverständlich sein.
Nun ist das Bauen mit massiven
Zwischendecken aus eisernen Trägern
mit gewölbten Klappen dazwischen
oder aus einem sonstigen neuzeit-
lichen massiven System wegen seiner
Hellhörigkeit in Verruf. Das liegt
aber nur an der nicht richtigen
Herstellung solcher massiven Decken.
Man ist sich nicht klar über die

Abb. 4.

auskömmlichstem Maße. Auch die Waschküche
ist im Boden über den Aufnahmeräumlichkeiten
untergebracht. — Im obersten Dachdreieck
ist der Zuführungskanal für die frische Luft
angeordnet. Über den Wert der Luftzuführung
ist die Ansicht der Ärzte geteilt. Manche
verwerfen die Zuführungskanäle, weil gelegent-
lich Luft aus den Krankenräumen hinein-
steigen wird und sich in ihnen daher Bazillen
ansiedeln würden. Sie verlangen nur Abzugs-

physikalischen Vorgänge. Der Schall ent-
steht auf zweierlei Art, entweder durch das
Gehen, also Stöße auf den Fußboden, oder
durch Sprechen und Schreien, also Bewegung
der Luft. Die Stöße gegen den Fußboden
bringen diesen zum Dröhnen und er teilt der
darunter befindlichen Luft das Dröhnen mit.
Es hilft also nichts, die eisernen Träger auf
Filz zu legen. Dadurch schwächt man das
Dröhnen der massiven Decke nicht ab. Viel-
 
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