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Zeitschrift für christliche Kunst — 22.1909

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Cohen, Walter: Ein neuaufgefundenes Werk von Petrus Cristus
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Schnütgen, Alexander: Ein neues "Ex libris"
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https://doi.org/10.11588/diglit.4153#0158

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229

1909. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST - Nr. 8

230

Täufer, ein Geschenk des Generaldirektors
Dr. Bode (s. Amtliche Berichte aus den Königl.
Kunstsammlungen, November 1907, Sp. 33 ff.).
Seit Anfang dieses Jahres sind die beiden Ge-
mälde, deren landschaftlicher Teil ansprechen-
der ist als die ein wenig einförmig wirkenden
Figuren, im altniederländischen Oberlichtsaal
des Museums ausgestellt. Dem Petrus Cristus
verwandt, obschon nicht ihm selbst zuzu-
schreiben, ist auch ein höchst anziehendes
kleineres Gemälde, das, aus England stammend
und von Waagen (Treasures of Art in Great
Britain, vol. III, 1854, S. 5) beschrieben, neuer-
dings in den Besitz des Herrn Geheimrats
Eduard Simon in Berlin übergegangen ist. Es
stellt die Jungfrau in ganzer Figur vor, mit
dem Kinde auf dem Arm, über ihr halten
zwei schwebende Engel eine Krone, zwei

andere Engel zu ihren Füßen musizieren. Das
außerordentlich schön gemalte, vorzüglich er-
haltene Bildchen entstammt derselben Samm-
lung W. Maitland Füller, aus der die könig-
lichen Museen u. a. das Stifterporträt von
Jan van Scorel und den hl. Johannes auf
Patmos von Hieronymus Bosch erwarben. In
den fünfziger Jahren des XIX. Jahrh. trug
das Gemälde die Bezeichnung „Hugo van
der Goes", die schon von Waagen mit größtem
Rechte angezweifelt wurde. An Sorgfalt der
Ausführung steht das hellfarbige, feine Werk
in keiner Weise hinter der sog. Karthäuser-
madonna des Berliner Museums zurück, ob-
schon diese dem Jan van Eyck nachempfundene
Komposition in einer früheren Periode alt-
niederländischer Malerei entstanden ist.
Bonn. Walter Cohen.

Ein neues „Ex libris".

(Mit Abbildung.)

as hier abgebildete „Ex libris" ist für die
Kunst-Bibliothek des Unterzeichne-
ten bestimmt, die mit seiner Altertümer
Kollektion vor 3'/j Jahren der Stadt
Köln geschenkt, in dem der Voll
endung entgegengehenden Ge
bäude am Hansaring aufgestellt
werden soll, unter
dem Titel: „Samm-
lung Schnütgen". —
VonWilhelmMengel-
berg im hochgoti-
schen Stile ge-
zeichnet, soll die-
ses „Ex libris"
einige persön-
liche, örtliche,

grundsätzliche
Verhältnisse des
Sammlers sinn-
bildlich andeuten.
— Für seinen
Namen schien ein
Hinweis gefunden
in der Redner-
bühne auf dem
römischen Forum mit den
Schiffsschnäbeln ^OSTVßH, in der

welchem er seit dem 14. April 1866 seinen
Chordienst leistet, weist auf seine geistliche
Stellung hin, die auch im Kapitelswappen
CHP • COIt. Ausdruck findet, wie in
der Umschrift: CHPITÜMRIg.

HDexHimei*. scHnüwGen.

COÜO'QieRßlß. Dadurch ist
zugleich die Stätte
bezeichnet, durch
welche seine Kunst-
studien und deren
Art zuerst und zu-
meist angeregt
wurden. — Im
Anschluß daran
kommt durch den
auf den beiden
Segmenten an-
gebrachten Sinn-
spruch: COItM-
GITG . BliHG-

meriTH . »e. ee-

KeHllT der Sam-
meleifer zum Wort
als der Ausgangs-
punkt der Kunst-
bestrebungen. — Der längliche
Vierpaß empfahl sich, wie durch

zugleich seine Aufgabe mündlicher ^s^^^==^Ya^^^^' seine stilistische Form, so durch seine
Belehrung angedeutet sein mag. — Das^^^^^^iVnpassung an das Buchformat, die Vier-
mit der alten Mensa und dem Klarenaltar | zahl der kleinen Zwickelpässe durch die schönere
geschmückte Innere des Hochchores, in | Wirkung der Umrisse. Schnütgen.
 
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