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Zeitschrift für christliche Kunst — 22.1909

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4153#0068

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91

1909.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

92

Bücherschau.

Kardinal Erzbischof Dr. Paulus Melchers
und die St. Pauluskirche in Köln. Eine
zeitgeschichtliche Erinnerung aus Anlaß ihrer feier-
lichen Konsekration am 29. April 1909 dem katho-
lischen Volke dargeboten von Dr. Heinrich Maria
Ludwigs, Domkapitular in Köln. — J. P. Bachern
in Köln. (Pr. Mk. 1.50, geb. Mk. 2.)
Die neue, von ihrem Erbauer Ste phan Mattar
in dieser Zeitschrift (XIX, 33 ff.) beschriebene St. Paulus-
kirche, soll die Erinnerung bewahren an den Kölner
Erzbischof Dr. Paulus Melchers — Ihm widmet
deswegen der Verfasser im I. Teil ein quellenmäßiges,
auf den genauesten Beobachtungen beruhendes, von
großer Pietät getragenes Bild, welches dem hochver-
dienten Oberhirten durchaus wahrheitsgemäß in volks-
tümlicher und doch sehr edler Sprache schildert. —
„In der Heimat" lautet die Überschrift des eisten,
„In der Domgruft" des neunten Abschnittes, und den
Schluß bildet das hocherbauliche „Charakterbild". —
Im Anschluß daran wird im II. viel kürzeren Teil
„die St. Pauluskirche1' behandelt und „der
Titularheilige der Kirche". — Die Kirche verdient
vollauf das Lob, das ihr gespendet wird, hätte daher
eine etwas eingehendere Beschreibung verdient, von der
vielleicht der Umstand abgehalten hat. daß die Aus-
stattung der Kirche, ganz mit Recht, über den ersten
Anfang noch nicht hinausgediehen ist. — Das Ver-
ständnis des Bauwerkes würde durch die Beifügung
eines Grundrisses und Querschnittes, die von unserer
Zeitschrift gern zur Verfügung gestellt wären, erheblich
erleichtert werden. Schnutgen.

Am Grabe des heiligen Ludger. Festgabe zum
Jubeljahre 1909. Von P. Fidelis Böser. Mit
25 künstlerisch ausgeführten Tafeln auf Kunstdruck-
karton, sowie zahlreichen im Text verteilten Illustra-
tionen und Initialen. — Westfälische Vereinsdruckerei
inMünster 1909. (Pr. i. Reliefdeckenprägung Mk. 2.50.)
Ein mit Kenntnis und Verständnis, mit Liebe und
Begeisterung geschriebenes, daher sehr ansprechendes
Wallfahrtsbuch zum Grabe des hl. Ludgerus gelegentlich
seines 1100 jährigen Todestages. Dasselbe zerfällt in
vier Kapitel, von denen das I. namentlich die Be-
deutung der Jahrhundertfeier schildert, das II., bei
weitem umfangreichste,: „In der Gruft" das ganze
erhabene und erbauliche Lebensbild des Heiligen ent-
rollt, das IH.: „In der Ludgeridomkrypla" mit dieser
wie mit den Nachfolgern des Heiligen auch auf dem
Münsterchen Bischofsstuhl bekannt macht, das IV.:
„Die Hüter des Grabes" mit der Werdener Akteikirche
und den sonstigen, um den Heiligen sich gruppierenden
Kunstdenkmälern. Weil diesen auch durch zahlreiche
Abbildungen eine besondere Aufmerksamkeit mit
Recht geschenkt ist, hätten noch verschiedene berück-
sichtigt werden sollen, die von ganz hervorragender
geschichtlicher Bedeutung sind, wie die altchristliche
Elfenbeinpyxis, der merkwürdige mit Beinplatten be-
legte Reliquienkasten (vergl. diese Zeitschrift XIV,
293) und der bestickte Ärmel von der Grabalbe des
hl. Ludgerus im Werdener Schatz, wie die noch er-
haltene romanische Säulenstellung als Untersatz für den
alten Schrein, unter dem die Pilger bei der Verehrung

der hl. Gebeine herzogen. Dafür hätten mehrere andere,
nur in ganz losem Zusammenhang stehende, dazu all-
gemein bekannte Abbildungen wegbleiben können. G.

Christliche Symbole aus alter und neuer Zeit
nebst kurzer Erklärung für Priester und kirchliche
Künstler von Dr. Andreas Seh mid. Zweite
verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 200 Bildern.
Herder in Freiburg 1909. (Pr. Mk. 2.--, geb. in
Leinwand Mk. 2.50.)
Der durch seine mehr als 40 jährige akademische
Lehrtätigkeit an Erfahrungen ungemein reiche, in der
Unterweisung für kunstliebende Geistliche und kunst-
übende Laien unermüdliche Verfasser bietet eine neue
Auflage von seinem praktisch sehr instruktiven, daher
überaus brauchbaren Büchlein über die christlichen
Symbole, die hier auf 18 Seiten im allgemeinen, auf
90 Seiten im besonderen behandelt werden durch die
Erklärung von 200 kleinen, aber für ihren Zweck
durchweg genügend erkennbaren Abbildungen, die sich
namentlich bei der Ausstattung von Kirchen und Ver-
zierung von kirchlichem Gerät sehr bewähren werden. —
Sie sind zumeist dem in dieser Hinsicht fruchtbarsten
christlichen Altertum entlehnt, aber auch den späteren
Jahrhunderten bis in unsere Zeit, deren Produkte aber
zum Teil einen gewissen Mangel korrekter Zeichnung
verraten, im Unterschied von denjenigen des vielleicht
noch etwas stärker auszubeutenden Mittelalters. — Da
dem Bedürfnis malerischer Ausstattung der Kirchen
die Geldmittel nur selten entsprechen, wird zum wohl-
feileren Mittel der symbolischen Zeichnungen öfters
gegriffen werden müssen, und zur Vermeidung von
Inkorrektheiten die Konsultalion dieses Büchleins sich
sehr lohnen. SchnUtgon.

Deutsche Plastik des Mittelalters von Max
Sauerlandt — Lange wische in Düsseldorf und
Leipzig 1909. (Pr. 1,80 Mk.)
Durch seine je nur 1,80 Mk. kostenden „Blauen
Bücher" sucht der rührige Verleger das Verständnis
für Kunst in die weitesten Kreise zu tragen, von
den hervorragendsten Denstmälern in systematischer
Gruppierung auf Großoktavtafeln gute Abbildungen
bietend mit illustrierter Einleitung und mit Schluß-
erläuterungen, die hinsichtlich des Umfanges das richtige
Maß innehalten.

Das vorliegende Heft bietet von der deutschen
Plastik ein mit dem XI. Jahrh. beginnendes und
mit dem Anfange des XVI. Jahrh. schließendes Ent-
wicklungsbild durch die klare Wiedergabe ihrer her-
vorragendsten Denkmäler, wie sie namentlich in Braun-
schweig, Halberstadt, Wechselburg, Freiberg, Bamberg,
Straßburg, Naumburg, Würzburg, Nürnberg sich er-
halten haben, wobei nur die hochgotische Periode
(Aposteln im Kölner Hochchor usw.) etwas vernach-
lässigt erscheint. — Die Einleitung und ihre 13 Kapitell-
illustrationen geben einen lehrreichen Überblick über
die Entwicklung, die „Erläuterungen" am Schluß
von den einzelnen Tafeln und ihren Darstellungen recht
schätzenswerte Beschreibungen, die das Verständnis
derselben wesentlich erleichtern. B.
 
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