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Zeitschrift für christliche Kunst — 29.1916

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96

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 6

geschöpft, weithin zu wirken bestimmt und
geeignet sind, innerhalb des Sprengeis, wie
hinaus über seine Grenzen. S.

Pergamentminiaturen des XII. bis

XVI. Jahrh., Handzeichnungen

desXV.bisXVHI.Jahrh. Katalog i_XXVI.

Jacques Rosenthal, München.

Dieser antiquarische Katalog bietet 40

Kodizes-Miniaturen und 30 Hand-

Zeichnungen an, die einzeln beschrieben,

zum Teil abgebildet sind, und zwar jene

auf 8 Tafeln mit 12 Bildern, diese

durch 16 Wiedergaben.

Der eingehenden, wissenschaftlichen Be-
schreibung geht als Einführung voran
eine Erklärung des hier gebotenen Studien-
materials, welches mit dem XII. Jahrh. be-
ginnt und bis ins XVI. hineinreicht, zumeist
deutschen, aber auch französischen und
englischen, sowie besonders flämischen^ und
italienischen Ursprungs, so daß hier ein Über-
blick gegeben wird über die ganze Entwick-
lung der Miniatur in den Kulturländern,
nach dem großen byzantinischen Vorspiel.
Dieser Überblick wird durch mehrere mar-
kante Bemerkungen charakterisiert, nachdem
die Wichtigkeit dieses bislang (auch in Deutsch-
land) vernachlässigten Kunstzweiges betont
ist. Sie besteht übrigens nicht nur in der
Andeutung des Einflusses, den die Miniatur,
namentlich die frühere, auf die Entwicklung
der Wand-, Tafel- und Glasmalerei ausgeübt:
sondern auch in der Förderung, welche die
Ikonographie durch sie erfahren hat als die
ergiebigste Quelle ihrer Entfaltung, deren
Feststellung noch lange das nobile officium

der Kunstwissenschaft bleiben wird,
nehmlich durch die Durchforschung

Kodi

izes.

vor-
der

S.

Mathematik und Malerei von
Dr. Phil. Georg W o 1 f f. Mit 18 Figuren
und 35 Abbildungen im Text und auf
4 Tafeln. Teubner in Leipzig 1916. —
1,60 Mark.

Über den Zusammenhang der Mathematik
mit der Kunstgeschichte will dieses Büchlein
unterrichten, zugleich den angehenden Künst-
lern geometrische Anweisungen erteilen. Da-
her gibt es Aufklärungen I. über die Perspek-
tive in der Malerei: über die Vorbedingungen
für die Wirkung eines Bildes, wie über die
perspektivische Einheit. — II. über die An-
wendung der Mathematik in der Malerei so-
wohl auf dem Gebiete der Architekturdar-
stellungen, sowie der Idealfiguren in der Por-
trätmalerei. — Zahlreiche Illustrationen er-
läutern und erleichtern die schwierige, aber
dankbare Lektüre. S.

Das Weltkriegsbilderbuch, Franz,
Michl, Mohammed. Text von Lud-
wig Pronold, Bilder von Albert Hensel-
mann. I. Teil. Attenkofer in Straubing
(Bayern). Preis 2,80 Mark.

Ein alten Volksbüchern nachgebildetes
chronikartiges Gedicht in Versen und in
farbenreicher karikaturenartiger Illustration,
die derb, aber charakteristisch ist, geeignet,
der Jugend zu imponieren. — Die flotte Be-
schreibung der sich folgenden Ereignisse und
die dreißig originellen Darstellungen, die sie
beleben, wirken sehr erheiternd. S.

Landesrat a. D. Alois Fritzen,

Vorsitzender der „Vereinigung zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst",

starb zu Düsseldorf am 19. August 1916 im Alter von 1(>1U Jahren. — Während
der zweiten, ebenfalls vierzehnjährigen Periode dieser, namentlich durch Freiherrn
Clemens von Heereman 1888 ins Leben gerufenen und bis 1903 behüteten Zeit-
schrift hat der in vielen Beziehungen hochverdiente und -gefeierte Vertreter der
Provinz und des Landes dieselbe in jeder Hinsicht gefördert durch erleuchtete Rat-
schläge und kräftigen Beistand. Die so umsichtige wie verbindliche Leitung der
Jahresversammlungen, das stetige Eintreten für die durch das Programm fest-
gelegten Grundsätze, die kräftige Vertretung der geschäftlichen Interessen waren
für die Entwicklung des durch die Überproduktion erschwerten Bestandes von großer
Bedeutung, so daß die Zeitschrift ihrem nunmehr in Gott ruhenden Schutzherrn
das dankbarste Andenken bewahrt, namentlich ihr Vorstand und ihr Herausgeber

Alexander Schnütgen.
 
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