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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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[Heft 3]
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Mordtmann, Johannes Heinrich: Zur Ephigraphik von Kyzikos, 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0216

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Zur Epigraphik von Kyzikos.

III.

(Vgl. Mitth. VI 40 fg., 121 fg., VII 251 fg.)

N° 28. D ieser und der folgende Stein sind vor ungefähr
drei Monaten von Kyzikos hierher gebracht worden.
N° 28, eine Stele, unten 0,64“, oben 0,60‘n br. und links
0,67m h., trägt folgende Darstellung: Herakles holt mit der
Keule nach einem r. von ihm zu Boden gesunkenen Manne
aus, indem er ihm das 1. Knie auf den Rücken setzt; sein
Gegner, offenbar im Fliehen eingeholt, versucht sich aufzu-
richten und durch Vorhalten eines Armes den tödtlichen
Streich abzuwehren; rechts ein Baum, an weichem ein Schild
lind eine Löwenhaut aufgehängt sind. Leider ist das Relief
dadurch arg zugerichtet, dass es als Verzierung eines Lauf-
brunnens gedient hat und durch das in der Mitte durchge-
brochene Ausgussloch der Kopf und die oberen Theile des
Gegners des Herakles zerstört sind ; man erkennt noch, dass
er mit einem langen Gewände bekleidet war; an seiner lin-
ken Seite hängt eine leere Schwertscheide. Vermuthlich ist
die Episode aus der Argonautensage dargestellt, wie Herakles
im nächtlichen Kampfe aus Versehen den befreundeten König
Kyzikos, den Ktisten der gleichnamigen Stadt, erschlägt, vgl.
Marquardt Cyzicus 43 und über Herakles auf Münzen Eckhel.
Oben über dem Relief folgende Inschrift;
 
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