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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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Meier, Paul J.: Über das archaische Giebelrelief von der Akropolis, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0340

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Ueber das archaische Giebelrelief
von der Akropolis.
III.
Eine bestimmte Zeit für che Entstehung des Giebelreliefs
anzugeben, ist nicht möglich; trotzdem sind wir im Stande,
demselben im allgemeinen seine Stellung in der Kunstge-
schichte anzuweisen. Die Composition und die Farbengebung
desselben zeigten, dass wir es mit einem der frühesten skul-
pirten Giebelfelder zu thun haben. Denn nicht allein das dort
ausgesprochene Princip der Ausschmückung, sondern das
Monument selbst scheint mir älter zu sein, als der megari-
sclie Giebel. Attika ist freilich in der ersten Periode der bil-
denden Kunst nicht tonangebend gewesen, aber es waren hier
doch zahlreiche Künstler von den ionischen Inseln, vermuth-
lich auch von anderen Stätten mit Kunstschulen thätig, und
so wird man eine Neuerung, wde wir sie am megarischen Gie-
bel und den selinuntischen Metopen sehen, hier bald aufge-
nommen haben, während die alte Weise rasch verschwand.
Auf sehr alte Zeit w'eist aber auch die Bekleidung des Hera-
kles auf dem Relief, der nur den Panzer, nicht aber das Lö-
wenfeil trägt, lediglich eine Eigenthümlichkeit der frühsten
Monumente, und die Benutzung geringen Materiales an Stelle
des schon früh verwendeten Marmors- Aber zuweit in derZu-
rückdatirung zu gehen, verbieten uns auf der anderen Seite
wieder ganz bestimmte Momente. Zuerst ist es klar, dass je-
nes Relief nicht an einem aus Luftziegeln und LIolz erbauten,
sondern an einem steinernen dorischen Tempel angebracht
 
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