Die Propyläen der Akropolis von Athen.
II. Ueber die Gestalt des Südwestflügels.
(Hierzu Tafel V.)
Im ersten Abschnitte dieser Arbeit (s. oben S. 38) haben
wir unter Anderem zu ermitteln versucht, welche Form der
südwestliche Flügel der Propyläen in dem ursprünglichen
Projecte des Mnesikles hatte, und wie dieser erste Entwurf
noch vor seiner Ausführung eingeschränkt und verändert
wurde. Die letztere Frage konnte nur kurz behandelt wer-
den, verdient aber eine besondere eingehende Besprechung.
Ueber die Gestalt, welche der S. W. Flügel nach seiner
Vollendung zeigte und bis zu seiner Zerstörung im Mittelalter
bewahrt hat, ist man lange verschiedener Meinung gewesen.
Dass an seiner N. Wand eine Ante und drei Säulen standen,
dass die 0. Wand geschlossen war, und dass die ebenfalls
geschlossene S. Wand im Westen in einer Ante endete, geht
aus dem Zustand der Ruine noch jetzt mit vollkommener Si-
cherheit hervor, es fragte sich aber, ob die N· Wand an ih-
rem westlichen Ende noch eine zweite Parastas (derjenigen
des N. W. Flügels entsprechend) gehabt habe, und wie die
W. Wand gebildet gewesen sei.
Diese beiden Fragen konnten erst eine bestimmte Lösung
finden, als im Jahre 1875 der über unserem Flügel erbaute
grosse Frankenthurm abgebrochen wurde und unter dem
II. Ueber die Gestalt des Südwestflügels.
(Hierzu Tafel V.)
Im ersten Abschnitte dieser Arbeit (s. oben S. 38) haben
wir unter Anderem zu ermitteln versucht, welche Form der
südwestliche Flügel der Propyläen in dem ursprünglichen
Projecte des Mnesikles hatte, und wie dieser erste Entwurf
noch vor seiner Ausführung eingeschränkt und verändert
wurde. Die letztere Frage konnte nur kurz behandelt wer-
den, verdient aber eine besondere eingehende Besprechung.
Ueber die Gestalt, welche der S. W. Flügel nach seiner
Vollendung zeigte und bis zu seiner Zerstörung im Mittelalter
bewahrt hat, ist man lange verschiedener Meinung gewesen.
Dass an seiner N. Wand eine Ante und drei Säulen standen,
dass die 0. Wand geschlossen war, und dass die ebenfalls
geschlossene S. Wand im Westen in einer Ante endete, geht
aus dem Zustand der Ruine noch jetzt mit vollkommener Si-
cherheit hervor, es fragte sich aber, ob die N· Wand an ih-
rem westlichen Ende noch eine zweite Parastas (derjenigen
des N. W. Flügels entsprechend) gehabt habe, und wie die
W. Wand gebildet gewesen sei.
Diese beiden Fragen konnten erst eine bestimmte Lösung
finden, als im Jahre 1875 der über unserem Flügel erbaute
grosse Frankenthurm abgebrochen wurde und unter dem