Alterthümer auf Kreta.
III. Archaische Inschriften.
1. Die grösste der auf der lithographischen Beilage zu die-
sem Artikel abgebildeten Inschriften stammt aus dem Dorfe
Priniäs im Bezirk Mylopotamo, wo sie an der Ueberwöl-
bung des Hofthores von dem Hause des Konstantinos N. Za-
charakis eingemauert ist. Priniäs liegt wenige Minuten süd-
lich von den Ruinen der Akropolis des alten Eleutherna
(vgl. Spratt. Travels in Crete II S 89 ff., Thenon Revue ar-
cheol. n. s. XVII S. 293 ff.). Der Block besteht aus Kalkstein
und ist erst neuerdings zu dem Zweck, dem er jetzt dient,
zurechtgehauen worden, wobei ein beträchtlicher Theil der,
wie man mir sagte, ursprünglich viel grösseren Inschrift zer-
stört worden ist. Die Schriftfläche scheint rechteckig gewe-
sen zu sein, breiter wie 0,90m und höher wie 0,60ra. Die
Buchstaben sind sorgfältig eingehauen; Schriflhöhe 26 (Θ®)
bis 35mm, Zeilenhöhe 40mm.
Hinsichtlich der Richtung der Zeilen steht die Inschrift un-
ter allen griechischen Inschriften, wenn ich nicht irre, allein
da: auf dem erhaltenen Stück wechselt je eine linksläufige
mit je zwei rechtsläufigen Zeilen, ähnlich wie auf der marsi-
schen Bronzeinschrift vom Fuciner See, wo Zeile 1, 3 und 4
nach rechts, 2 und 5 nach links geschrieben sind. Diese Ei-
genthümlichkeit, ein Vorbote der späteren rechtsläufigen
Schreibweise, ist bei der Inschrift aus Eleutherna um so auf-
fallender, als bei anderen kretischen Inschriften älterer Zeit
die Neigung zur linksläufigen Schrift entschieden vorherrscht.
Von links nach rechts sind die Columnen angeordnet beim
III. Archaische Inschriften.
1. Die grösste der auf der lithographischen Beilage zu die-
sem Artikel abgebildeten Inschriften stammt aus dem Dorfe
Priniäs im Bezirk Mylopotamo, wo sie an der Ueberwöl-
bung des Hofthores von dem Hause des Konstantinos N. Za-
charakis eingemauert ist. Priniäs liegt wenige Minuten süd-
lich von den Ruinen der Akropolis des alten Eleutherna
(vgl. Spratt. Travels in Crete II S 89 ff., Thenon Revue ar-
cheol. n. s. XVII S. 293 ff.). Der Block besteht aus Kalkstein
und ist erst neuerdings zu dem Zweck, dem er jetzt dient,
zurechtgehauen worden, wobei ein beträchtlicher Theil der,
wie man mir sagte, ursprünglich viel grösseren Inschrift zer-
stört worden ist. Die Schriftfläche scheint rechteckig gewe-
sen zu sein, breiter wie 0,90m und höher wie 0,60ra. Die
Buchstaben sind sorgfältig eingehauen; Schriflhöhe 26 (Θ®)
bis 35mm, Zeilenhöhe 40mm.
Hinsichtlich der Richtung der Zeilen steht die Inschrift un-
ter allen griechischen Inschriften, wenn ich nicht irre, allein
da: auf dem erhaltenen Stück wechselt je eine linksläufige
mit je zwei rechtsläufigen Zeilen, ähnlich wie auf der marsi-
schen Bronzeinschrift vom Fuciner See, wo Zeile 1, 3 und 4
nach rechts, 2 und 5 nach links geschrieben sind. Diese Ei-
genthümlichkeit, ein Vorbote der späteren rechtsläufigen
Schreibweise, ist bei der Inschrift aus Eleutherna um so auf-
fallender, als bei anderen kretischen Inschriften älterer Zeit
die Neigung zur linksläufigen Schrift entschieden vorherrscht.
Von links nach rechts sind die Columnen angeordnet beim