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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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Fabricius, Ernst: Der Tempel des Apollon Chresterios bei Aigai
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0290

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Der Tempel des Apollon Chresterios
bei Aigai.

Auf einer Reise von Pergamon über Myrina und Aigai
(Nimrud-Kalessi)1 nach Magnesia am Sipylos, die ich im No-
vember dieses Jahres theilweise in Gemeinschaft mit Herrn
R. Rohn und in Regleitung von Herrn Demosthenes Baltazzi
ausgeführt habe, bin ich in der Nähe von Nimrud-Kalessi auf
die Ruinen eines Tempels gestossen, der nach der erhaltenen
Weihinschrift dem Apollon Chresterios unter dem Proconsul
P. Servilius Isauricus geweiht worden ist, dem Mitconsul
Caesars vom Jahre 48 v. Chr., der im Jahre 46 die Provinz
Asia verwaltet hat.
Von dem Sattel, der die Höhe von Nimrud-Kalessi von
dem östlich sich anschliessenden Gebirgszug trennt, führt
ein antiker, mit rechteckigen Trachytplatten sorgfältig be-
legter Weg in südöstlicher Richtung an der Berglehne hinab
zum Bett des Kodja-Tschai, des Flusses, der südlich an Nim-
rud-Kalessi vorbeifliesst und in der Nähe von Kalabassary in
den Golf von Ischandailik mundet2. An der Stelle, wo dieser
Weg die Sohle des Thaies erreicht, drei Viertelstunden von
Nimrud-Kalessi entfernt liegen auf dem rechten Ufer des Flus-
ses die Trümmer des genannten Tempels noch alle so zusam-
men, wie sie bei dem Einsturz des Baues, der durch Erdbe-
ben veranlasst zu sein scheint, gefallen sind, ln Mitten mas-
senhafter, malerisch übereinander gethürmter Werkstücke
steht die gewaltige Thür der Cella, aus drei monolithen Blö-

1 Bull. d. Corr. Hell. 1881 S. 131-136. 511.
2 Vgl. Pottier und Reinacli, Bull. d. Corr. Hell. 1882 S. 199 und 205-207.
 
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