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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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Koepp, Friedrich: Terracottagruppe aus Tanagra
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Litteratur und Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0190

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174

ÜISCELLEfi

Kinn erhoben, das auf den Spitzen der beiden ausgestreckten
Finger (jetzt abgebrochen) leicht zu ruhen schien. Der rechte
Arm liegt, in das Gewand gehüllt, im Schooss. Der Felssitz
ist so hoch dass die Füsse den Boden nicht erreichen: frei-
schwebend ist der rechte über den linken geschlagen. Der
Peplos verhüllt den Unterkörper, ist hinten bis über den Na-
cken in die Höhe gezogen und um den rechten Arm ge-
schlungen, auch die Hand verhüllend, während er Brust und
linken Arm frei lässt.Den Kopf bedeckt eine über dem Schei-
tel in eine Spitze auslaufende Haube (ähnlich bei n. 6) aus
der auf jeder Seite eine Locke hervorquillt und auf die Schul-
ter herabfällt. Der Fels, dessen dünne Wände aus vielen Stü-
cken wieder zusammengesetzt werden mussten, während die
weibliche Figur fast unverletzt war, ist hinten senkrecht ab-
geschnitten und offen gelassen, vornen dagegen schliesst sich
ein dünne PIinthe von annähernd dreieckiger Form an, auf
der das ganz flache Bettchen mit den Zwillingen steht. Wie
bei der auf Tafel IV 1 publicirten Terracotte haben beide
Wickelkinder spitze Mützchen; wie dort erscheint das eine
(hier dasjenige links) grösser als das andere; endlich stimmt
die Form des Bettchens aufs genauste überein.Farbspuren sind
folgende zu bemerken: weisse Deckfarbe am Peplos und Kör-
per der Frau und an den Wickelbändern des Kindes rechts;
Rot an den Haaren der Frau und den Wickelbändern des Kin-
des links; Blau am Boden, dem Rand des Bettchens und in
schwachen Spuren an dem Fels. Die Höhe der ganzen Gruppe
beträgt ungefähr 0,18.
FR. KOEPP.

Litteratur und Funde.

Herr Penrose hat die vor zwei Jahren begonnenen Untersuchungen an
der Stelle des alten Olympieions in Athen (vgl. Mitth. VIII S. 386)
im vergangenen Monat wieder aufgenommen und zu Ende geführt.— Schon
seit mehreren Jahren ging die Archäologische Gesellschaft mit dem Plane
um, im Norden der Stadt Athen zwischen der sog. πύλη τής άγορας,
 
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