Marmorstatue in Beirut.
(Hierzu Tafel I.)
Die Marmorgruppe, welche wir auf Tafel I vorlegen,wurde
im Jahre 1882 in Beirut beim Abbruch eines Hauses gefun-
den und gelangte in den Besitz des Herrn Alexander Sursock.
Wir verdanken die Mittheilung des Fundes sowie die Anfer-
tigung einer Photographie den Bemühungen des deutschen
Consuls für Syrien Herrn Schröder, welcher ferner mittheilt,
dass die Höhe der weiblichen Figur 1,35 m. beträgt, dass
dieselbe an der Rückseite des Gürtels Spuren rother Bema-
lung bewahrt hat und am linken Oberarm sowie am linken
Knie Ansätze zeigt, welche darauf schliessen lassen, dass sie
in der linken Hand einen langen Gegenstand hielt. Der sit-
zende Knabe ist geflügelt, der linke Flügel ist abgebrochen.
Nach der von Herrn Schröder vermittelten Photographie hat
Herr Gillieron eine Federzeichnung angefertigt, welche un-
serm Lichtdruck zu Grunde liegt. Einige Uebelstände waren
bei diesem Verfahren trotz der erreichbar grössten stilisti-
schen Treue unvermeidlich, da die Photographie unter fal-
scher Beleuchtung aufgenommen war. Um eine künstlerische
Reproduction zu erzielen, musste das Licht gedreht werden,
und so musste zum Theil das auf der Photographie sichtbare
Detail wegen der neuen Beleuchtung wegbleiben, zum Theil
bot die Photographie gerade an den Stellen, wo es bei der
Zeichnung zur Geltung gekommen wäre, kein Detail wegen zu
tiefer Schatten. Die Gruppe verdient unser Interesse sowohl
wegen der bisher nicht vertretenen Composition, namentlich
aber als eines der wenigen Werke hellenistischer Kunst in
Syrien, welche uns erhalten sind. Obwohl Kopf und rechter
(Hierzu Tafel I.)
Die Marmorgruppe, welche wir auf Tafel I vorlegen,wurde
im Jahre 1882 in Beirut beim Abbruch eines Hauses gefun-
den und gelangte in den Besitz des Herrn Alexander Sursock.
Wir verdanken die Mittheilung des Fundes sowie die Anfer-
tigung einer Photographie den Bemühungen des deutschen
Consuls für Syrien Herrn Schröder, welcher ferner mittheilt,
dass die Höhe der weiblichen Figur 1,35 m. beträgt, dass
dieselbe an der Rückseite des Gürtels Spuren rother Bema-
lung bewahrt hat und am linken Oberarm sowie am linken
Knie Ansätze zeigt, welche darauf schliessen lassen, dass sie
in der linken Hand einen langen Gegenstand hielt. Der sit-
zende Knabe ist geflügelt, der linke Flügel ist abgebrochen.
Nach der von Herrn Schröder vermittelten Photographie hat
Herr Gillieron eine Federzeichnung angefertigt, welche un-
serm Lichtdruck zu Grunde liegt. Einige Uebelstände waren
bei diesem Verfahren trotz der erreichbar grössten stilisti-
schen Treue unvermeidlich, da die Photographie unter fal-
scher Beleuchtung aufgenommen war. Um eine künstlerische
Reproduction zu erzielen, musste das Licht gedreht werden,
und so musste zum Theil das auf der Photographie sichtbare
Detail wegen der neuen Beleuchtung wegbleiben, zum Theil
bot die Photographie gerade an den Stellen, wo es bei der
Zeichnung zur Geltung gekommen wäre, kein Detail wegen zu
tiefer Schatten. Die Gruppe verdient unser Interesse sowohl
wegen der bisher nicht vertretenen Composition, namentlich
aber als eines der wenigen Werke hellenistischer Kunst in
Syrien, welche uns erhalten sind. Obwohl Kopf und rechter