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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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Phontrier, Aristoteles M.: Inscription D'Aїdin
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Lolling, Habbo G.: Marathonische Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0297

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MISCELLEN

279

Marathonische Inschriften.

t. Vor kurzer Zeit wurde ung. 80m südöstlich vorn sog.
Pyrgos in einem Weinberg der marathonischen Ebene ein
würfelförmiges Postament (h. 0,49; br. 0,46; d. 0,39m) aus
weissem Marmor gefunden, dessen am oberen Rand etwas
beschädigte Frontseite die Inschrift

Π]ολυδε[υκίων
τώ Διονύσω [εύ-
σεβείας ενεκα.

Ο Λ Υ Δ Ε ι

Τ Ω Δ I Ο Ν Υ : Ω II
CEBEIACENEKA

trägt, uns also wieder eins der in Kephisia und Marathon
häufigen Monumente kennen lehrt, die aui Herodes Attikos
zurückgehen; in der Mitte der oberen Fläche dieses Steines ist
ein kleines rundes Einsatzloch erhalten, das vermuthlich zur
Befestigung einer Dionysosstatuette diente.
Auch dieses Monument giebt leider ebenso wenig wie die
Mitth. III S. 259 fg. besprochene Weihung der T E T P A-
Π Ο Λ E E £ (so ist nach meiner neuen Revision zu lesen) ei-
nen genauen Anhalt zur Ansetzung des Dionysosheiligthums
in Marathon, denn der neue Stein ist auch nicht in situ ge-
funden. Ein unter der Inschrift eingeritztes Kreuz zeigt, dass
er zu der Kapelle gehörte, deren Ruinen mit vielen antiken
Quadern untermischt nur ung. 100m östlich von seiner Fund-
stätte entfernt liegen Der Zustand dieser Ruinen macht wohl
wahrscheinlich, dass die Kapelle an die Stelle eines alten Hei-
ligthums, vielleicht des Dionysos, getreten ist, aber zusam-
menhängende Fundamente sind wenigstens jetzt nicht zu
sehen.
2. An dem grossen Brunnen im Hofe des einem gewissen
Rabanis gehörenden Gehöftes beim Sorös sind zwei Frag-
mente eines Altars aus pent. Marmor vermauert, der am obern
Rand mit Rosetten geschmückt war. Auf einem der beiden
Fragmente steht A P T 6 Μ I Δ O C, auf dem andern 6 I Λ β I-
 
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