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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Pecht, Friedrich: Die erste Münchener Jahres-Ausstellung 1889, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0017

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i. Oktober 1889


V. Mhrgang. Heft 1


—Derausgegeben von Friedrich Vecht

„Tie Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heflen von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3259, bayr. Verzeichnis 415) 3 Mark 60 Pf. für das Vierteljahr (6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf. —
Inserate die viergespaltcne Nonpareillezeile 50 Pf. 12,000 Beilagen 72 Mark, bei größerem Format oder Umfang Preisaufschlag.

Die erste Münchener FahreF-A tchstellung 1889
von Friedrich pecht
(Fortsetzung)

VII. Landschaftliches


Vrr Stol; der Familie, von Franz Simm
Erste Münchener )ahres»Ausstellung 488H

7^»as in meinem vorhergehenden Bericht
in Bezug ans die Darstellung des
Menschen gesagte gilt nicht viel weniger
von jener der Tiere und Landschaft. Die
deutschen Ochsen oder Schafe erscheinen auch
da immer glaubwürdiger als die größten
italienischen Esel oder orientalischen Kameele,
die von Deutschen gemalt sind. Ausnahmen
gibts da nur, wenn der Künstler schon lange
in dem fremden Lande lebt, das er darstellt.
Hier bei der Landschaft holt auch die Grau-
und Freiluftmalerei ihre Berechtigung und
hat unleugbar oft gut gewirkt. Dennoch
gehören die beiden meisterhaftesten Land
schäften der heurigen Ausstellung keines-
wegs dieser Richtung, weder Wengleins
„Hochmoor", noch Knüpfers in Rom
„Bewegtes Meer", obwohl beide Meister
Nutzen aus ihr gezogen. Die Leser der
„Kunst für Alle" kennen Wengleins Bild
bereits aus unsrer Abbildung, obwohl der
Meister die jetzige Variante noch sehr ver-
bessert hat. Wenn sich die Bezeichnung
des Erhabenen auf Nachbildungen der
Natur anwenden läßt, so paßt sie ohne
Zweifel ans diese beiden Bilder am besten,
es sind Stimmungsbilder ersten Ranges,
von einer zwingenden Macht, der Niemand
so leicht widersteht. — Zeigt uns Weng-
lein das Eintreten des Winters im Ge-
birge mit seinem düsteren Ernst, ja mit
einer ebenso großartigen als hoffnungs-
losen Trauer, so gibt Knüpfer die Unend-
lichkeit des Meeres mit einer durch die
t

Die Kunst für Alle V
 
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