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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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Sybel, Ludwig von: Asklepios und Alkon
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0114

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ASKLEPIOS UND ALKON

Alkon. “Man wird auch hierin, meint Paucker1, wieder eine
Spur erkennen, die darauf zu leiten scheint, dass Alkon der
dem Asklepios verwandte Heros selbst in dem Tempel des
Gottes eine Stätte hatte und der Quellnymphe Alkippe nicht
fremd war”. Der Scholiast zu Aristoph. Plut. 621 zwar setzt
das ausserstädtische Asklepieion in den Piräus2; aber es fragt
sich, ob in der Ueberlieferung nicht wahrscheinlicher der jün-
gere Hafen den älteren verdrängt hat, als umgekehrt; und
wiederum, ob nicht auch am Phaleron eine Cultstätte des Al-
kon gewesen ist, auch hier in Ortsgemeinschaft mit der des
Asklepios. Bei allem Diesem ist die Voraussetzung, dass Pau-
cker mit Recht den Heilheros Alkon mit dem gleichnamigen
Erechthiden und Vater des Argonauten Phaleros identificirt
hat; Athen gehören sie ja beide an. Stoll in Roschers mytho-
logischem Lexikon unterscheidet neun Träger des Namens, da-
runter die genannten als n. 4 und 5.
Sophokles war bei Lebzeiten Priester des Alkon, ος έστιν ήρως
μετ’ Ασκληπιού παρά Χείρωνι [τραφείς Meineke; vgl. hierzu u.
zum Folgenden die Vit. Soph. mit Parallelstelien vor Otto
Jahn’s Elektra]. Sophokles erhielt nach seinem Tode heroi-
sche Ehren (Istros in der Vita), unter dem Cultnamen Δεξίων,
άπό τής του Ασκληπιού δεξιώσεως (Et.Μ.) Auch hatte er ihm ei-
nen Altar gestiftet, ln dem, Anthol. Pal. 6, 145 erhaltenen
Weihepigramm ist von mehreren Göttern und Altären die
Rede, welche Bergk Comrn. de vita Sophoclis auf Asklepios
und andere Heiigötter bezog; es muss aber erwähnt werden,
dass wenigstens die Asklepiaden Altargenossen des Asklepios
waren3. Endlich hat Sophokles einen Päan auf den Gott ge-
dichtet; in späten Zeiten war er noch in Gebrauch 4 und ward
das athenische Asklepieion als das “ von Sophokles her be-
rühmte” bezeichnet5. Unter den πολλά τεκμήρια, die sich von
1 Abhandl. der Curländ. Ges. Heft 4 (1848): Alkon der Heros der päoni-
schen Heilkraft 8. 95.
2 Vgl. U. Köhler Mitth. II S. 176.
3 Köhler Mitth. II S. 242.
4 Philostr. Ap. Tyan. 3, 17. Lucian Encom. Dem,. ‘21.
& Τό άπό Σοφοκλε'ους επιφανές Άσκληπιεΐον Marin. Procl. 29.
 
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