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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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[Heft 3]
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Weber, Georg: Akdsché - Kajá: eine unbekannte Felsburg bei Smyrna
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0231

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AKDSCHE-KAJA

215

Ueberreste der Umfassungsmauer finden sich bei b c d und
g. Bei b und g sind es nur Füllmauern in der natürlichen
Felswand; bei d sind, aber nur auf ein Paar Schritte, noch
zwei Schichten schöner Quadersteine erhalten.
Im Innern der Burg, deren Terrain ansteigt, passirt man
zuerst die nur zum Tliei 1 erhaltenen Grundmauern eines lang-
seitigen Gebäudes (/). Etwa 8“ weiter zieht sieh eine ziemlich
lange Mauer (*') hin, die im Westen verschiedene Absätze hat;
bei j lassen sich deutlich die Spuren eines Einganges nach-
weisen. Im Osten, bei k, liegen zwei Säulenschafte aus ro-
them Sandstein, die wahrscheinlich zu dem vorher erwähnten
Gebäude gehören; die Zerstörung der Ueberreste ist zu weit
fortgeschritten, als dass man ohne Ausgrabungen einen si-
chern Anhalt gewinnen könnte.
Auf der nördlichen Seite dieser Anhöhe trifft man eine pa-
rallele, nur viel kürzere Futtermauer, an welche sich eine
natürliche Felswand anschliesst. Bei h lassen Einschnitte in
den Felsen auf eine Fortsetzung dieser Mauer und gewäss auch
eine Verbinduno; mit der Mauer i schliessen. Im Westen ist
das Terrain durch eine Felswand abgeschlossen. Im Mittel-
punkt des so eingeschlossenen Raumes erblickt man, von ei-
nem grossen Steinhaufen umgeben, eine wohl erhaltene mit
Quadern ausgemauerte Cisterne. Der Grundriss derselben ist
auffallender Weise bimförmig; ihre Länge beträgt 4,70in, die
grösste Breite 3,10m. Die Höhe der Quaderschichten variirt
zwischen 0,20m und 0,30“; die Länge der einzelnen Blöcke
zwischen 0,40“ und 0,64“; die Tiefe der Cisterne beträgt 3“.
Diese Felsburg erinnert sofort an die Akropolis von Alt —
Smyrna sowie an die zwei Stunden tiefer im Gebirge liegende
Burg von <cAda” 1: derselbe Verein von Quaderbau, polygo-
nalem und cyclopischem Ausbau; hier wie dort folgt der
Mauerzug genau den Umrissen des Plateaus. Wir sind daher

1 In meinem Buche Sipylos et ses monuments als Hieron der Kybele be-
schrieben. Vgl. auch in dem Journ. of Hell. Studies v. J. 1880 den Aufsatz
von W. M. Ramsay: Newly disc. siies near Smyrna.
 
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