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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0025

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Adelhausen. Bedheim.

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neVt hIer WIeDer her (das Chronogramm giebt: 1838, müsste aber 1724
geben). Rechts und links von der Thür je ein gestuft profilirtes, neueres Rechteck-
Fenster. Darüber das herumlaufende Dachgesims; über demselben ist das Giebel-
feld nochmals durch ein Gesims getheilt, über und unter diesem mit einfachen,
rechteckigen Fenstern durchbrochen. Der Thurm-Oberbau hat über dem alten
Theil und einem Gesims noch ein massives Geschoss mit grösseren, theils unbe-
stimmt rundbogigen, theils flachbogigen geputzten Fenstern; darauf ein durch
Knicke in das Achteck übergeführter Helm. — B rückner, S. 317. — Voit, S. 249.
Altar platte, mit fünf Weihekreuzen.

Kanzel am südlichen Triumphbogen-Pfeiler, von 1803, auf sechsseitiger Stein-
säule, im Grundriss: KJ, von Holz.
Tauf stein, neu.

2 Glasbilder an einem Südfenster des Langhauses, geschliffen. Auf dem
einen die Inschrift: Johann Nicolaus Fischer Hanss Amhoffe beyde Baumeister
(d. h. eingesetzte Bauherren) 1724; darüber und darunter Schnörkel; auf dem
anderen der Gekreuzigte und unter dem Kreuze Maria (Magdalena?), eigenthümlich
halb im Wasser stehend, mit einer Landschaft und der Sonne nebst eigens betonten
Wolken dahinter.

Glocken. 1) Goss mich J. A. Mayer in Coburg 1764 (am Rand); Roccoco-
fries; Palmettenfries; Wappen und Name des Joh. Carl Christian v. Hessberg;
Wappen und Name des Herzogs Ernst Friedrich (III.) Carl; 80 cm Durchmesser.
(Campana haec sub regimine principis ac domini dn. Ernesti Friderici Caroli ducis
Saxoniae cura dn. Iohannis Caroli Christiani de Hessberg dynastae et ecclesiae
hujus patroni fusa est.) — 2) Aus der Zeit um 1484; avt + marta 4- gracta +
plena + öcmiitpes + teann Q ; 60 cm Durchmesser.

Bedheim, 7,5 km südwestlich von Hildburghausen; 1169 Bedeheim, 1232
Bedehem, 1290 Bedecheim, 1340 Beideheim = niedrig gelegene Wohnung (heim,
haims Flecken) in einem bedum, einer Einbettung (goth. badi), wie das Dorf jetzt
noch im Heldburger Dialekt „Bidum" heisst, Sitz eines gleichnamigen Ritter-
geschlechts, welches 1232 Gut in Bedehem an Kloster Vessra gab (Henneberg. Urk.-
Buch I, Nr. 28), 1588 Bedam (Tafel am Schloss), stand unter den Besitzern des
Rittergutes (s. d.). — Bergner, Die Glocken des Herzogthums S.-Meiningen (1899), S. 59.—
Brückner, Landesk. II, S. 311 f. — Jacob, Ortsnamen, S. 20. — Krauss, Hildburghausen,
S. 465 f., Bedem. — Voit, Meiningen, 8. 247

Kirche. Grundriss-Form: I--1 Der Chor, der den Thurm trägt, ist

5,85 m lang, 3,3 m breit, die Sacristei 3,3 m lang und ebenso breit, das Langhaus
15,5 m lang und 9,4 m breit. Der Osttheil der Kirche kann der Anlage nach von
dem Bau stammen, der 1290 als Kapelle mit einem Pfarrer, 1321 als schon
bedeutende Kirche genannt wird; die ältesten erhaltenen Kunstformen deuten auf
eine Bauthätigkeit aus der Schlusszeit des 15. und der 1. Hälfte des 16. Jahr-
 
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