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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0035

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15 Hildburghausen.

Bedheim. Bikkbnpbld.

15

Ernst zu Baireuth) N. (natus) 27.Jul 1644 . Ae (aetatis) 61, sowie seinem Wappen,
dazu Engel, Palmblätter etc., unter dem Fuss Ornamente und verkehrt eingeritzt
der (sehr selten so zu findende) Name des Schleifers: Johah Wolff sc... (sculpsit?)
A. 1705 (das Glas kam vielleicht durch des Markgrafen 3. Gattin, später Gattin
des Herzogs Ernst Ludwig I. von Sachsen-Meiningen, hierher); — Pokal, mit ver-
schlungenem: O.E. unter der Krone, in Mustern des Eegentschaftsstiles, einfach,
aber geschmackvoll ornamentirt; — Deckelpokal mit Wappen (geviertet, in jedem
Feld eine Lilie) in Ornamenten und: Die Treu und Redlichkeit bleibt ewig ohne
Zeit 1746, zum Theil vergoldet; — mit Gold bemalter Becher, klein, mit einem
Hahn auf der Henne in Ornament-Umrahmung und: Par complaisance.

Gemälde, unter anderen ein ganz schönes, Elias von dem Engel mit Brot
und Wein begabt, iu einer architektonischen Einfassung von gewundenen Säulen,
in der Art von Rubens' Schule kühn componirt und lebendig, mit flatternden
Gewändern etc. ausgeführt, die Prophetengestalt besser erhalten als die übermalte
des Engels.

Haus Nr. 97. Am Dach zwei Wasserspeier, wohl aus dem Anfang des
19. Jahrhunderts, doch ganz in der alten Auffassung des Zweckes, Meerweibchen,
in der Linken einen Strauss haltend; wohl Blei.

Birkenfeld, 2,2 km südöstlich von Hildburghausen; 814 die Birchinafelder
Mark im Grabfeldgau erwähnt, um 886 Birchinafeld, wo Graf Erpho Besitz hatte
(Dobenecker, Eeg. I, Nr. 92. 222), was auf die Wichtigkeit des Ortes in alten Zeiten
hindeutet, 1301 Byrkenvelt, 1317 Birkynveilt. [Hier soll eine Kapelle gewesen
sein?] — Einst befanden sich da grössere Güter. In der Flur von Birkenfeld liegt
El mutwinde, seit 1317 genannt, Besitz derer v. Hessberg, kam zum Theil von
ihnen an die v. Heldritt und von diesen 1399 durch Kauf an Kloster Vessra
(Henneberg. ürk. V, Nr. 386; VII, Nr. 154), der andere Theil 1444 von denen v. Hess-
berg an die Stadt. Die Einwohner siedelten dann nach Hildburghausen über und
bauten sich dort auf der sogen. Kapelle an; Elmutwinde ward Wüstung. Nach
der Urkunde von 814 gab es zwei Birkenfeld, das zweite lag wohl an der Strasse
nach Hessberg östlich an der Carolinenburg und galt als die Wüstung Elmutwinde.
— Brückner, Landesk. II, S. 292. — Human, Chronik, S. 327. 640. — G. Jacob, Ortsnamen,
S. 26. — Voit, Meiningen, S. 246.

Belvedere, Nr. 3 an der Eisfelder Strasse, Charlottenburg, von des Herzogs
Friedrich Gattin Charlotte wohl gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, seit etwa
1809 Eigenthum des Ministers v. Lichtenstein, darauf des Prinzen Georg, der bis
1829 dort wohnte, dann im Besitz des Apothekers Heim, später des Apothekers
Lützelberger, seit ca. 15 Jahren im Besitz der Irrenanstalt und mit Kranken belegt.
Näheres in Human, Chronik von Hildburghausen, S. 218.
 
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