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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0199

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57 Eisfeld.

Stbüdaoh. Ünterneubrunn.

169

Kanne, Schützengewinn, mit: 1680, Namen und Schützenzeichen in Gravirung;
— Kanne, mit: J.S .H.1736; — Taufkanne und Taufschale der Familie
Hoffmann, mit: J. G .3.1768 an der Taufschale, welche, wie auch die vasenförmige
Kanne, geschweift und gerippt getrieben ist; — Flasche mit Schraubdeckel, von:
1771, sechseckig, mit einigen Verzierungen gravirt. Zinn.

Brückner, Landest. II, S. 379 f. — Voit, Meiningen, ö. 263.

Unterneubrunn, nordnordwestlich von Eisfeld; früher Neubrunn im Grund,
blühte durch Bergbau und Hüttenwerke besonders 1485—1644 und 1790—1810, in
ersterer Periode in Zusammenhang mit Ernstthal (s. d.), in letzterer durch die
Familie Witter. — Brückner, Landesk. II, S. 403 ff. — Kraus, Eisfeld, S. 372 f. — Voit,
Meiningen, S. 263 f.

Kirche, einst des heil. Jacobus, früher Tochterkirche von Wiedersbach (im
jetzigen Kreis Schleusingen), seit 1528 Pfarrkirche. Grundriss - Form : I I—..

Der Chor, der den Thurm trägt, ist 4,6 m lang, 4 m breit, südlich von I-|j

ihm die Sacristei, das Langhaus 19 m lang, 6,9 m breit. Anlage von den Besitzern
der Drahthütte (s. Ernstthal) Erker und Holzpuger 1490 gestiftet; Inschrift:
JÄ ano 90 an dem an der Chor-Nordwand befindlichen Sacramentschrein, welcher
bis auf den rechteckigen Schrein in rundbogiger Blende und rechteckiger Um-
rahmung verstümmelt ist. Von jenem spätgothischen Bau stammt im Chor das
Kreuzgewölbe, dessen kehlprofilirte (V) Rippen jetzt unmittelbar aus den Wänden
wachsen; ebenda die spitzbogigen, kehlprofilirten, zweitheiligen, mit Fischmaasswerk
gefüllten Fenster an der Ost- und Süd-Seite (dies ausserhalb der Sacristei); die
jetzt rundbogige, nach der Chorseite flachbogig umzogene Thür zur Sacristei, welche
aber noch das Kehlprofil und oben in der rechten und linken Ecke ein von Stäben
eingefasstes Viereck als Rest der gothischen Stabkreuzung bewahrt hat; der spitz-
bogige Triumphbogen vom Profil: KJ; im Langhaus das spitzbogige Westportal,
welches kräftig mit Wulst und Kehle profilirt, Gabelung bezw. Kreuzung des
Stabwerks an Kämpfern bezw. Scheitel zeigt; das jetzt vergrösserte und ver-
einfachte Spitzbogen-Fenster neben diesem Portal nach Süden zu. Eine Restau-
ration erfolgte im 17. Jahrhundert zur Zeit des Junkers Imhof als Besitzers der
Drahthütte (1626, s. Ernstthal). Von daher namentlich die drei spitzbogigen, wohl
durch neuere Restauration leidlich regelmässig gemachten Spitzbogen-Fenster an
der Südseite des Langhauses, von denen sich westlich noch ein vermauertes Rund-
bogen-Fenster befindet; zwischen dem 1. und 2. dieser Fenster eine rechteckige
Thür, über welcher aussen eine Tafel mit zwei Wappen (links eine L-ähnliche
Figur, schräg gekreuzt von einer Hellebarde mit lilienförmig gestaltetem Eisen;
rechts ein schwarz-weiss gehälfteter Schild, von einem Zickzackbalken durchquert),
über der ein elliptisches Fenster erst der Spätzeit des 17. Jahrhunderts angehört;
ferner über dem Westportal die verwitterte Wappentafel (steigender Löwe) in einer
Cartouche. 1644 wurde der im dreissigjährigen Kriege beschädigte Thurm wieder
 
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