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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0188

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158

Heubach. Hirsciiendorf.

Eisfeld. 46

etwas reicherer Gliederung. Silber, vergoldet; an einem Kelch ein Zeichen (undeut-
lich) ; 18 bezw. 16 cm hoch.

2 Hostienteller, mit flachem Sechspass-Rancl geschnitten; Zeichen (ähnlich
einem Kleebogen mit schweifbogiger Spitze; ?).

Kelch, eigenartig, von Holz, wohl aus dem Ende des 18. oder Anfang des
19. Jahrhunderts, in neuclassischem Stil. Der Kelch ist derb gehalten, mit Gold
gestrichen gewesen, 20l/2 cm hoch.

2 Kelch-Untersetzer, darauf gestickt auf der einen Seite: G.W. 1692
und ein Kelch mit Palmette, auf der anderen Seite: 1715 HB und ein Kelch.

Glocken. 1) 1702 von Joh. Ulrich in Coburg, mit Namen des Pfarrers Lang-
guth u. A., zwischen Linien; 72 cm Durchmesser. — 2) 1862. — 3) 1864. —
A. B. in Gottschalck, S. 245, Glocke aus Engenstein (s. d.), 1620 hier gewesen.

Kirchhof. Grab kreuz mit Inschrift der Eva Dor. Conrad, f 1831, gut
mit Blumen geschmiedet und einer ausgeschnittenen Christusfigur oben. Im
Kästchen an der Rückseite das schlecht gemalte Bild der Verstorbenen mit ihrem
Kind; au den Klappthürchen ihre Lebensbeschreibung.

Hirschendorf, nördlich von Eisfeld; 1309 von Markgräfm Anna an Irung
v. Heldritt versetzt, bald wieder eingelöst, da 1323 Güter in Hyrtzendorf von Graf
Berthold von Henneberg an das Stift Schmalkalden gegeben wurden (Henneberg. Urk.-
Buch I, Nr. 101), öfter auch Vorderrod genannt. — Brückner, Landesk. II, S. 389. —
Kraus, Eisfeld, S. 283 ff. — Voit, Meiningen, 8. 263.

Kirche [Kapelle unten im Dorf 1499 vorhanden; nach deren Titelheiligen
der Name der jetzigen Kirche] des heil. Lorenz, oberhalb des Dorfes, 1717 aus
Holz erbaut, 1748 mit steinernen Mauern versehen, war Tochterkirche von Eisfeld,
seit 1829' selbständige Pfarrei (der jeweilige Conrector i-s. zu Eisfeld ist zu-
gleich Pfarrer von Hirschendorf). Grundriss-Eorm: |_y\ 16 m lang, 7,6 m

breit; an der Südost-Seite jetzt eine Sacristei angebaut, rechteckig, doch mit stark
abgeschrägter Süd-Ecke, so dass der mit Flachdecke überdeckte Raum fünfseitig
wird. Die Sacristei-Thür ist rechteckig, mit einer inmitten gekehlten Abschrägung
nach gothischem Stil profilirt; über ihr aussen die Bau-Angabe: 1890. Das Kirch-
haus hat grosse, breite, rechteckige Fenster, an der Nordseite in einer, an der Süd-
seite in zwei Reihen, ferner an der Südseite eine rechteckige Thür mit vortretendem
Schlussstein (darin: EPFAS — HABH 1748, im Sturz zu den Seiten: IP.IMH.—
FDB.IMA) und an der Westseite eine ebensolche (im Schlussstein: CHS. 1788).
Die nördliche und südliche Mauer sind 1890 unten aussen verstärkt, auch das
Innere renovirt. Auf die Westfront wurde ein viereckiger, beschieferter Dachreiter
mit Helm gesetzt. — Brückner, S. 389. — Kraus, S. 283. — Voit, S. 263.

Kanzel am südlichen Triumphbogen-Pfeiler, aus der Bauzeit der Kirche; auf
einem Holzpfoiler ruhend, in vier Seiten des Achtecks mit Verlängerung der
 
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