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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0210

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174

Einleitung. Beinerstadt.

Themar. 2

städt, den Pfalzgrafen am Rhein und den Burggrafen von Nürnberg, welche dann
im Lager vor Marisfeld 1398 eine Versammlung zur Erneuerung der Verträge
hielten.

Bei der hennebergischen Auftheilung 1583 ward Themar unter gemeinschaft-
liche Verwaltung der Linien des Hauses Sachsen gestellt; 1660 kam Themar (mit
dem Kelleramt Behningen und dem Hof Milz) an Sachsen-Altenburg und unter das
Verwaltungsamt Römhild, wenn auch als selbständiges Gerichtsamt, 1672 an Gotha-
Altenburg, 1680 an das neu gebildete Fürstenthum Römhild. Bei dessen Erlöschen
1710 wurde es nach langem Streit, wobei sogar sachsen-meiningische und später
sachsen-gothaische Truppen in das Land zogen, 1714 an Sachsen-Gotha und an
Coburg-Saalfeld vertheilt. 1805 kam es wiederum ganz an Sachsen-Coburg-Saalfeld
(gegen Abtretung von dessen römhildischem Antheil an Coburg-Gotha). 1826 fiel
es Sachsen-Meiningen zu und wurde 1829 unter das Landgericht und Verwaltungs-
amt Römhild gestellt, 1832 aber in Betreff der Gerichte dem Kreisgericht Hildburg-
hausen zugetheilt, wobei es eine dem letzteren untergeordnete Kreisgerichtsdeputation
erhielt. Seit 1879 bildet es einen selbständigen Amtsgerichtsbezirk.

Brückner, Sammlung verschiedener Beiträge zu einer Beschreibung des Kirchen- u. Schulen -
staates im Herzogth. Gotha III, VIII, 1762, S. 69 f., Amt Themar. — Brückner, Landesk. II,
S. 197 ff. (bei Römhild). 239 f. — Brückner, Pfarrbuch d. Herzogth. Meiningen, Diöcese Themar
1871. — E. Fritze, Fränk.-thüring. (althenneberg.) Holzbauten, 45 Tafeln u. Text, Meiningen 1892.
— Galletti, Gesch. u. Beschr. d. Herzogth. Gotha IV, 1781, XX, S. 258 ff., Amt Themar. —
Gelpke, Kirchen- u. Schulenverfass. d. Herzogth. Gotha II, II, 1799, IX, Gemeinsch. Inspektion
Themar, S. 667 ff. — Rudolphi, Gotha diplom. II, S. 310. — Schiffner, Sachsen, 2. Aufl.
1845, S. 726 ff. — J. A. Schultes, III, Histor.-statist. Beschreib, d. Hzgl. Sachs, gemeinsch.
Amtes Themar 1796 (dasselbe, wie Schultes, Histor.-statist. Beschreib, d. gefürst. Grafsch. Henne-
berg I. Bd., III. Abtheil., 1796, S. 311—558). — Schultes, Diplom. Gesch. d. Grfl. Hauses
Henneberg 1788, bes. I, S. 69 f.; II, S. 271 ff. — Spangenberg, Henneberg. Chron. 1599
(1755) ö., so S. 201 (369 f.).

Beinerstadt, südöstlich von Themar: um 796 Perinheresstat, 800 Beinheres-
stat, wo Güter von der Nonne Sessa und deren Schwester Waltun, bezw. von der
Aebtissin Emhilt der Abtei Fulda übergeben wurden (Dobenecker, Reg. I, Nr. 63. 66;
ebenso 889 von Meginfried in Beinerestat in einer gleichnamigen Mark, doch nach
„verunechteter" Urkunde, Dobenecker, Nr. 274), 956 Beinrastat (Dobenecker,
Nr. 394), 1420 Beynerstat, im 12. Jahrhundert Sitz eines Geschlechtes v. Beinerstadt.
— Brückner, Landesk. II, S. 255. — Galletti, Gesch. u. Beschr. IV, S. 272. — Gelpke,
Kirchen- u. Schulenverfass. II, II, S. 588 ff. - Schultes, Amt Themar, S. 72 f. — Tentzel,
Erste henneberg. Zehenden, 1700, S. 24. — Voit, S.-Meiningen, S. 239.

Kirche. Grunclriss-Form: C__& • Der Chor, der den Thurm trägt, ist

4,2 m lang, 3,8 m breit, das Langhaus 12,6 m lang, 8 m breit, die Sacristei nörd-
lich vom Chor 3 m lang, 1,8 m breit. Die Kirche ist den Nachrichten nach sehr
alt, sicher vor der Reformation gegründet, Tochterkirche von Leutersdorf, darauf
von Reurieth gewesen, 1632 zur Pfarrkirche erhoben, 1634 verwüstet und 1635
 
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