95 Heldburg.
Rieth. Schlechtsart.
343
Decke, 1. H. F .B.JB .1769, Blumen und Vasen in Weiss gestickt auf weisser
Leinwand.
Glocken. 1) 1811 von Meyer in Coburg, mit dem sächsischen Wappen etc.
— 2) 1832 mit dem sächsischen Wappen etc.
Kirchhof, befestigt gewesen mit noch jetzt vorhandener Mauer und mit
Graben.
Aeltere Woh n h äU S er. Nr. 52. Am steinernen Erdgeschoss: 1616. — N r. 63.
Fachwerk, aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, hoch, stattlich. An der Lang-
seite sind am Obergeschoss die Streben, an Fenster-Brüstungen und Fachen
zwischen den Fenstern in herzförmigen und anderen Figuren ausgeschnitten; —
Fritze, Fränk-Thüring. Holzbauten, fcj. 7. 21, Nr. 1, Ansicht. — Nr. 25. Fachwerk; aus
dem 18. Jahrhundert. Giebel mit Streben-Kreuzungen. Rahmen der Schiebeladen
durchbrochen mit Ritterfigur, Ornamenten, etc., geschnitten. — Nr. 6. Fachwerk.
Im Giebel Streben-Kreuzungen; oben ein Männchen geschnitzt. — Nr. 54, neuer.
Daran eine Tafel mit verwitterter und theilweise wieder gemeisselter Inschrift:
. . . DONI.......IN FACKER (scheint mir verdorben aus: A^erbum Domini
man et in aeternum) 1602.
Grabstein, 1 km südwestlich von Rieth im Nonnenholz; Inschrift: Dorothea
Hofin 1681, und auf der Rückseite ein Kreuz. — Pf. Limpert, Mittheil.
Schlechtsart, nordwestlich von Heldburg; 1260 Schlechtshart, 1317 Sleitishart,
unter verschiedene Besitzer, besonders seit dem 14. Jahrhundert Stift Schmalkalden
und die v. Schaumberg, vertheilt. — Brückner, Landesk. II, S. 326 f. — Voit,
S.-Meiningen.
Kirche, an Stelle einer des frühen Mittelalters, welche Tochterkirche von
Westhausen war, bis 1668 durch den dortigen Kaplan, seitdem durch den Pfarrer
selbst besorgt, im 15. Jahrhundert gebaut, 1603 durchaus reparirt und 1606 neu geweiht,
1610 mit einem höheren Dach, 1720 mit einer Sacristei versehen. Grundriss-Form:
I—f. Der Chor, der den Thurm trägt (der Altar steht etwas vor dem Triumph-
-1— bogen), 3,6 m lang, 3,2 m breit, ist noch romanisch. Er hat ein Tonnen-
gewölbe und an der Südseite ein später erweitertes Rundbogen-Fenster mit Kehl-
profil. Der rundbogige Triumphbogen hat Kämpfergesimse: Wohl aus dem
späteren Mittelalter stammt der Thurm - Oberbau, soweit er massiv ist, mit
schmal - rechteckigen Fenstern. Das oberste Thurm-Geschoss, Fachwerk mit sicht-
baren Pfetten, Pfosten und Streben (ähnlich Milz im Amtsgerichtsbez. Römhild),
mit dem etwas geschweiften, nordsüdlich gerichteten Giebeldach, rührt wohl von
1603 her. Damals fand ein grosser Reparaturbau statt, dessen Zeit (fälschlich als
Zeit der ersten Erbauung) nebst dem Reparaturjahr: 1876 oben an der Westfront
in Malerei angegeben ist. Von daher bezw. aus den letzten Jahrhunderten rührt
Rieth. Schlechtsart.
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Decke, 1. H. F .B.JB .1769, Blumen und Vasen in Weiss gestickt auf weisser
Leinwand.
Glocken. 1) 1811 von Meyer in Coburg, mit dem sächsischen Wappen etc.
— 2) 1832 mit dem sächsischen Wappen etc.
Kirchhof, befestigt gewesen mit noch jetzt vorhandener Mauer und mit
Graben.
Aeltere Woh n h äU S er. Nr. 52. Am steinernen Erdgeschoss: 1616. — N r. 63.
Fachwerk, aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, hoch, stattlich. An der Lang-
seite sind am Obergeschoss die Streben, an Fenster-Brüstungen und Fachen
zwischen den Fenstern in herzförmigen und anderen Figuren ausgeschnitten; —
Fritze, Fränk-Thüring. Holzbauten, fcj. 7. 21, Nr. 1, Ansicht. — Nr. 25. Fachwerk; aus
dem 18. Jahrhundert. Giebel mit Streben-Kreuzungen. Rahmen der Schiebeladen
durchbrochen mit Ritterfigur, Ornamenten, etc., geschnitten. — Nr. 6. Fachwerk.
Im Giebel Streben-Kreuzungen; oben ein Männchen geschnitzt. — Nr. 54, neuer.
Daran eine Tafel mit verwitterter und theilweise wieder gemeisselter Inschrift:
. . . DONI.......IN FACKER (scheint mir verdorben aus: A^erbum Domini
man et in aeternum) 1602.
Grabstein, 1 km südwestlich von Rieth im Nonnenholz; Inschrift: Dorothea
Hofin 1681, und auf der Rückseite ein Kreuz. — Pf. Limpert, Mittheil.
Schlechtsart, nordwestlich von Heldburg; 1260 Schlechtshart, 1317 Sleitishart,
unter verschiedene Besitzer, besonders seit dem 14. Jahrhundert Stift Schmalkalden
und die v. Schaumberg, vertheilt. — Brückner, Landesk. II, S. 326 f. — Voit,
S.-Meiningen.
Kirche, an Stelle einer des frühen Mittelalters, welche Tochterkirche von
Westhausen war, bis 1668 durch den dortigen Kaplan, seitdem durch den Pfarrer
selbst besorgt, im 15. Jahrhundert gebaut, 1603 durchaus reparirt und 1606 neu geweiht,
1610 mit einem höheren Dach, 1720 mit einer Sacristei versehen. Grundriss-Form:
I—f. Der Chor, der den Thurm trägt (der Altar steht etwas vor dem Triumph-
-1— bogen), 3,6 m lang, 3,2 m breit, ist noch romanisch. Er hat ein Tonnen-
gewölbe und an der Südseite ein später erweitertes Rundbogen-Fenster mit Kehl-
profil. Der rundbogige Triumphbogen hat Kämpfergesimse: Wohl aus dem
späteren Mittelalter stammt der Thurm - Oberbau, soweit er massiv ist, mit
schmal - rechteckigen Fenstern. Das oberste Thurm-Geschoss, Fachwerk mit sicht-
baren Pfetten, Pfosten und Streben (ähnlich Milz im Amtsgerichtsbez. Römhild),
mit dem etwas geschweiften, nordsüdlich gerichteten Giebeldach, rührt wohl von
1603 her. Damals fand ein grosser Reparaturbau statt, dessen Zeit (fälschlich als
Zeit der ersten Erbauung) nebst dem Reparaturjahr: 1876 oben an der Westfront
in Malerei angegeben ist. Von daher bezw. aus den letzten Jahrhunderten rührt