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BlHEESCHLAG.
Eisfeld. 2
Biberschlag, nordnordwestlich von Eisfeld; der Sage nach eines der ältesten
Walddörfer, 1317 zu dem Biberslage, stand unter dem Rittergut Engenstein (s. d.).
— Brückner, Landesk. II, S. 397. — Kraus, Eisfeld, S. 349 f. — "Voit, Meiningen, ö. 265.
Kirche, 1662 auf Kosten Ernst des Frommen mit Steinen aus dem verfallenen
Schloss zu Engenstein (s. d.) gebaut und seitdem selbständige Pfarrkirche, 1819
erweitert, der Westthurm 1781 (Jahreszahl an der West-Thür). Grundriss-Form:
pj I. Das Kirchhaus (Altar- und Gemeinde-Raum) 14,7 m lang, 8,1 m breit, der
H_I Thurm im Erdgeschoss 2,4 m lang und 3,3 m breit. Restauration der Decke
und Malerei 1881. Die über den Emporen flache, in der Mitte als sehr flache Holztonne
mit Felclertheilung durch Leisten hergestellte Decke ist bläulich, mit Rosetten bezw.
Sternen in den Feldermitten; ebenso die Emporen mit einigen gebrochenen Farben.
Die Fenster sind im Kirchhaus an der Westfront flachbogig, die übrigen im Kirch-
haus rechteckig, ebenso die mit Ohren: cj- versehene westliche Thurm-Thür. Die
Thür zwischen Thurm und Kirchhaus ist rundbogig (von 1662). Die Ostfront ist
beschiefert. Der Thurm hat über dem Erdgeschoss und stark ausladendem Kehl-
gesims ein massives Obergeschoss mit Flachbogen - Fenstern; darauf noch zwei
beschieferte, durch Gesimse getrennte Obergeschosse mit Rechteck-Fenstern, acht-
eckige Schweifkuppel, Aufsatz und Zwiebelkuppel. — Brückner, S. 397. — Dietzel,
Eisfeldische Stadthistorie, S. 143. — Kraus, S. 349. — Voit, 8. 265.
Kanzel auf einem Längsbalken vor der Südwand, aus der Zeit um 1781, vom
Grundriss: U, mit Zahnschnitt-Gesimsen; an den Ecken Pfeiler, die nach oben
breiter werden, an den Flächen facettirte Rundbogen-Blenden. Holz, neu grau und
weiss, mit Braun und Gold gestrichen.
Tauf gesteil, aus gleicher Zeit, sechsseitig; Fuss mit antikisirender Basis-
Gliederung, Schaft als kurzer, facettirter Pfeiler. Holz.
Crucifix an einem Holzpfosten nahe der Ostseite, der die Decke stützt, aus
gleicher Zeit; Körper mittelgross, unbedeutend. Holz, farbig.
Weinflasche, mit: 1769 SM. ZI, achteckig, mit Schraubdeckel, klein. Zinn.
Hostienbüchse, Vermächtniss von der Justizräthin Kathar. Kram er, f 1770
auf Engelstein, laut Inschrift, oval; auf dem Deckel gravirte Bandmuster, noch in
der Art des Regentschaftsstils, und ringsum getriebene Eier.
Ehemal. Altar decke. Stifter-Inschrift des Amtmanns Backhusius zu Engel-
stein (Backhausen, s. Engerstein) 1691, in Goldschrift, unter (zerschlissenen) christ-
lichen Symbolen, ringsum ein Rand von bunt gestickten Blumen, aufgenäht auf ein
Stück blaue Seide, zum Theil zerstört.
Glocken. 1) 1893. — 2) 1874. — 3) 1740 von J. A. Mayer in Coburg;
Rankenfries mit Engelsköpfen; Spruch aus Sacharja 1, 3: Bekehret euch zu mir etc.;
am Mantel Linien und Namen des damal. Amtsvorstehers etc.; 55 cm Durchmesser.
Grabstein an der Nordfront, Inschrift für des eisfeldischen Amtmanns Back-
hausen Söhnchen Johann Ernst, einjährig f 1682. In ovalem Kranz, von vier Wappen
umgeben. Sandstein.
BlHEESCHLAG.
Eisfeld. 2
Biberschlag, nordnordwestlich von Eisfeld; der Sage nach eines der ältesten
Walddörfer, 1317 zu dem Biberslage, stand unter dem Rittergut Engenstein (s. d.).
— Brückner, Landesk. II, S. 397. — Kraus, Eisfeld, S. 349 f. — "Voit, Meiningen, ö. 265.
Kirche, 1662 auf Kosten Ernst des Frommen mit Steinen aus dem verfallenen
Schloss zu Engenstein (s. d.) gebaut und seitdem selbständige Pfarrkirche, 1819
erweitert, der Westthurm 1781 (Jahreszahl an der West-Thür). Grundriss-Form:
pj I. Das Kirchhaus (Altar- und Gemeinde-Raum) 14,7 m lang, 8,1 m breit, der
H_I Thurm im Erdgeschoss 2,4 m lang und 3,3 m breit. Restauration der Decke
und Malerei 1881. Die über den Emporen flache, in der Mitte als sehr flache Holztonne
mit Felclertheilung durch Leisten hergestellte Decke ist bläulich, mit Rosetten bezw.
Sternen in den Feldermitten; ebenso die Emporen mit einigen gebrochenen Farben.
Die Fenster sind im Kirchhaus an der Westfront flachbogig, die übrigen im Kirch-
haus rechteckig, ebenso die mit Ohren: cj- versehene westliche Thurm-Thür. Die
Thür zwischen Thurm und Kirchhaus ist rundbogig (von 1662). Die Ostfront ist
beschiefert. Der Thurm hat über dem Erdgeschoss und stark ausladendem Kehl-
gesims ein massives Obergeschoss mit Flachbogen - Fenstern; darauf noch zwei
beschieferte, durch Gesimse getrennte Obergeschosse mit Rechteck-Fenstern, acht-
eckige Schweifkuppel, Aufsatz und Zwiebelkuppel. — Brückner, S. 397. — Dietzel,
Eisfeldische Stadthistorie, S. 143. — Kraus, S. 349. — Voit, 8. 265.
Kanzel auf einem Längsbalken vor der Südwand, aus der Zeit um 1781, vom
Grundriss: U, mit Zahnschnitt-Gesimsen; an den Ecken Pfeiler, die nach oben
breiter werden, an den Flächen facettirte Rundbogen-Blenden. Holz, neu grau und
weiss, mit Braun und Gold gestrichen.
Tauf gesteil, aus gleicher Zeit, sechsseitig; Fuss mit antikisirender Basis-
Gliederung, Schaft als kurzer, facettirter Pfeiler. Holz.
Crucifix an einem Holzpfosten nahe der Ostseite, der die Decke stützt, aus
gleicher Zeit; Körper mittelgross, unbedeutend. Holz, farbig.
Weinflasche, mit: 1769 SM. ZI, achteckig, mit Schraubdeckel, klein. Zinn.
Hostienbüchse, Vermächtniss von der Justizräthin Kathar. Kram er, f 1770
auf Engelstein, laut Inschrift, oval; auf dem Deckel gravirte Bandmuster, noch in
der Art des Regentschaftsstils, und ringsum getriebene Eier.
Ehemal. Altar decke. Stifter-Inschrift des Amtmanns Backhusius zu Engel-
stein (Backhausen, s. Engerstein) 1691, in Goldschrift, unter (zerschlissenen) christ-
lichen Symbolen, ringsum ein Rand von bunt gestickten Blumen, aufgenäht auf ein
Stück blaue Seide, zum Theil zerstört.
Glocken. 1) 1893. — 2) 1874. — 3) 1740 von J. A. Mayer in Coburg;
Rankenfries mit Engelsköpfen; Spruch aus Sacharja 1, 3: Bekehret euch zu mir etc.;
am Mantel Linien und Namen des damal. Amtsvorstehers etc.; 55 cm Durchmesser.
Grabstein an der Nordfront, Inschrift für des eisfeldischen Amtmanns Back-
hausen Söhnchen Johann Ernst, einjährig f 1682. In ovalem Kranz, von vier Wappen
umgeben. Sandstein.