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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0240

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204

Obendorf. Oberstadt.

Themar. 32

Obendorf, südwestlich von Themar; 1317 Obirndorf, 1453 Oberndorf, ehedem
verschiedenen adeligen Familien lehenbar; nach Exdorf gepfarrt, gehörte zum Amt
Eömhild 1844. — Brückner, Landesk. II. S. 257. — Galletti, Gesch. u. Beschr. IV, S. 273.

— Schlütes, Amt Themar, S. 78 f. — Voit, S.-Meiningen, S. 233.

Ehemal. Kapelle für Taufgottesdienst, 1843 in ein Gemeindehaus mit

Schmiede und Backofen umgewandelt. Einfacher Fachwerk-Bau mit Dachreiter.
Am Eckpfosten des Obergeschosses: M.St.S. und das Baujahr: 1603 einge-
schnitten; über dem Sturz der Eingangs-Thür: 1843. — Brückner, Landesk., S. 257.

— Gelpke, Kirchen- u. Schulenverf. II, II, S. 694, bei Exdorf. — Schultes, Themar, S. 79.

Brunnenhaus, von Stein, mit: 15,25 (nach Mittheil, des Lehrers Schilling).

Oberstadt, nordnordwestlich von Themar; 1317 Obirstat, früher hennebergisches
Lehn der Besitzer des Rittergutes (s. d.). 1576 gehörte Oberstadt zum Amt Schleu-
singen. — Brückner, Landesk. II, S. 245 f. — Galletti, Gesch. u. Beschr. IV, S. 275. —
Gelpke, Kirchen- u. Schulenverf. II, II, S. 708 f. — Schultes, Amt Themar, S. 95 f. —
Voit, S.-Meiningen, S. 241.

[Kirche, 1380 vorhanden gewesen. Dann eine Kirche, welche wahrscheinlich
kurz vor 1608 errichtet war (Jahreszahl am Thurm), 1716 meist neu erbaut, 1834
renovirt, 1885 abgebrannt. — Brückner, Sammlung III, VIII, S. 77; — Themar, S. 119.

— Brückner, Landesk., S. 245. — Galletti, S. 276. — Gelpke, S. 709. — Schultes, S. 97.

— Voit, S. 241.]

Kirche, 1886—1887 in gothischem Stil gebaut. Grundriss-Form: I_R

Chor mit Kreuzgewölbe; Triumphbogen spitzbogig, profilirt; Langhaus mit Holz-
decke vom Querschnitt: / \, mit gut ausgebildetem Sprengewerk; Decke,
wie Emporen ruhen auf geschnitzten Pfosten. Kanzel, die am südlichen
Triumphbogen-Pfeiler befindlich, Altar-Aufsatz, Taufgestell mit Lesepult
darauf, Kirchbänke und Thürflügel sind alle einheitlich in gutem Holzstil und mit
einigen einfachen, gothischen Mustern geschnitzt und gewinnen durch die Färbung
in braunen Holztönen mit einigem Blau, Roth und Gold. Grabgewölbe von der
älteren Kirche her, um 1850 vermauert. Fenster spitzbogig, gepaart oder zwei-
theilig mit Schlussringen; auch in einigen anderen Formen. Westlicher Eingangs-
Vorbau mit geschmackvoller Gliederung und gut wirkenden Dachlinien. Südlich
vom Chor die halb-achteckige Sacristei. Thurm auf dem Chor mit Spitzbogen-
Fenstern um ein Geschoss die Kirche überragend, darauf ein beschieferter Achteck-
Helm.

Kelch. Inschrift: P.E. V.B.1631 und Wappen v. Butler unter dem Fuss.
Dieser ist sechspassförmig, an den Pässen abwechselnd mit geflügelten Engels-
köpfen, Fruchtbündeln und anderen Zierrathen in getriebener Arbeit geschmückt.
 
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