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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0340
Die Veste Heldburg.
Von E. Fritze, Ober-Baurath in Meiningen.
ie dunklen Mauern dreier Burgen machen das Hügelland des nord-
fränkischen Grenzgebietes zu einem fesselnden Landschaftsbild. Die
nördlichste dieser Burgen ist das uralte Bergschloss Struve — Strauf,
auch Straufhahn — die heutige Burgruine Straufhain. Ihr gegenüber
am südlichen Horizont tritt, reich mit Zinnen und Dachspitzen ausgestattet, die
Veste Coburg in die Erscheinung. Zwischen beiden, doch etwas nach Süden zurück-
gerückt, erhebt sich in zwei scharf begrenzten Gebäudegruppen die Veste Held-
burg, auch fränkische Leuchte oder fränkische Laterne genannt.
Wie die Schicksale dieser drei Burgen in weit zurückliegenden Tagen eng mit
einander verknüpft waren, so scheinen sie auch heute noch von dem Band gemein-
samer Erinnerung umschlungen zu sein.
In dieser Erkenntniss wird im weiten Umkreis der Burgen kein Bewohner
fränkischer oder thüringischer Landestheile zu einem aussichtsvollen Punkt seiner
Umgebung emporsteigen, ohne mit der einen Burg auch die beiden anderen aus
den Hügelketten der fränkischen Platte auftauchenden Schwesterburgen zu suchen
und mit jener auch diesen gemeinsam seinen Gruss zu senden.
So ist es heute, so mag es durch viele Jahrhunderte gewesen sein, immer
bildeten die drei Bergkegel bedeutsame Mittelpunkte für die anwohnende Be-
völkerung, und immer waren sie ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Volk und
seinen Machthabern.
Wenn dem Alter der Vortritt gebührt, so wird die Burgruine Straufhain auf
dieses Vorrecht Anspruch erheben können, denn diese Ruine wird als Burg „Struve"
zuerst von den drei Burgen in den geschichtlichen Aufzeichnungen genannt, und
sie war der Sitz eines Grafen von Henneberg und seines gräflichen Gerichts zu
einer Zeit, als über die Gestalt und das Besitzverhältniss der Veste Heldburg die
Von E. Fritze, Ober-Baurath in Meiningen.
ie dunklen Mauern dreier Burgen machen das Hügelland des nord-
fränkischen Grenzgebietes zu einem fesselnden Landschaftsbild. Die
nördlichste dieser Burgen ist das uralte Bergschloss Struve — Strauf,
auch Straufhahn — die heutige Burgruine Straufhain. Ihr gegenüber
am südlichen Horizont tritt, reich mit Zinnen und Dachspitzen ausgestattet, die
Veste Coburg in die Erscheinung. Zwischen beiden, doch etwas nach Süden zurück-
gerückt, erhebt sich in zwei scharf begrenzten Gebäudegruppen die Veste Held-
burg, auch fränkische Leuchte oder fränkische Laterne genannt.
Wie die Schicksale dieser drei Burgen in weit zurückliegenden Tagen eng mit
einander verknüpft waren, so scheinen sie auch heute noch von dem Band gemein-
samer Erinnerung umschlungen zu sein.
In dieser Erkenntniss wird im weiten Umkreis der Burgen kein Bewohner
fränkischer oder thüringischer Landestheile zu einem aussichtsvollen Punkt seiner
Umgebung emporsteigen, ohne mit der einen Burg auch die beiden anderen aus
den Hügelketten der fränkischen Platte auftauchenden Schwesterburgen zu suchen
und mit jener auch diesen gemeinsam seinen Gruss zu senden.
So ist es heute, so mag es durch viele Jahrhunderte gewesen sein, immer
bildeten die drei Bergkegel bedeutsame Mittelpunkte für die anwohnende Be-
völkerung, und immer waren sie ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Volk und
seinen Machthabern.
Wenn dem Alter der Vortritt gebührt, so wird die Burgruine Straufhain auf
dieses Vorrecht Anspruch erheben können, denn diese Ruine wird als Burg „Struve"
zuerst von den drei Burgen in den geschichtlichen Aufzeichnungen genannt, und
sie war der Sitz eines Grafen von Henneberg und seines gräflichen Gerichts zu
einer Zeit, als über die Gestalt und das Besitzverhältniss der Veste Heldburg die