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Voss, Georg [Editor]; Lehfeldt, Paul [Oth.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0213

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5 Themar.

Beinerstadt. Sankt Bernhard.

177

Taufstein, achtseitig, Jahreszahl: 1636 am oberen, im Aufriss wulstförmigen
Theil des Schaftes [der mittlere, wohl senkrechte Theil fehlt], der untere ist im
Aufriss glockenförmig. Becken im unteren Theil im Aufriss halbkugelig, darüber
als Platte mit Zahnschnitten, darüber, wiederum vortretend, als Eierstab, darüber
mit vortretender Abschlussplatte. Die unteren Theile des Taufsteins sind mit
Blättern, Blumen und einem Schild flach reliefirt. Sandstein mit einigen Farben.

Weinkanne mit: A.B.E.1778 etc., seideiförmig, Zinn.

2 Kelche, wohl um 1820 gefertigt; Fuss unten achtpassförmig, oben rund;
Knauf lang-birnförmig. Von Messing, 251/2 cm hoch.

Glocken, 1798 von Joh. Gottl. Hesse in Coburg (Inschriften nach Herrn
Lehrer H. Bittorf); die 1. mit Namen des Pf. Beumelburg, des Schultheiss, der
Sechser etc., Komt und last euch Jesum lehren, sowie dem coburgischen Wappen;
76 cm im Durchmesser; — die 2. mit: In Freut und Leit bin ich bereit, In Noth und
Todt bin ich der Both, sowie dem coburgischen Wappen; 61 cm im Durchmesser.
— (A.) — Gelpke, a. a. O., über Glocken von 1741 u. 1733 von Joh. M. Derck.

Sankt Bernhard, südsüdwestlich von Themar; 956 Bernried, wo Fridohelm
sein Eigenthum der Abtei Fulda zueignete (Dobenecker, Reg. I, Nr. 395), 1148 Beren-
riet, 1187, 1420 und 1453 Bernrit, 1453 Bernryt (der Name St. Bernhard ist neueren
Ursprungs und erst in Folge falscher Auslegung des eigentlichen Namens ent-
standen). Im 12. Jahrhundert kommen Billung und Helmbold von Bernriet vor.
Der Ort gehörte zum Amt Römhild 1844—1853. — Brückner, Landesk. II, s. 256. —
Galletti, Gesch. u. Beschr. IV, S. 271. — Gelpke, Kirchen- u. Schulenverfass. II, II, S. 686 f.
— Schultes, Amt Themar, S. 73 f. — Voit, S.-Meiningen, B. 232.

Kirche, alter Gründung, erst von Reurieth, 1632 von Beinerstadt, 1635 von
Reurieth, 1687 von Dingsleben, 1691 von
1816 von Dingsleben. Grundriss - Form :

-, Reurieth, 1704 von Henfstädt,
Von einer älteren Kirche

stammt der 4 m lange, 3,8 m breite Chor in den Mauern; oben an der Ostfront
ein vermauertes, schmal-rechteckiges Fenster. Im Uebrigen ist die Kirche 1842
bis 1844 (Jahreszahl aussen über der Südthür) von Döbner geschmackvoll in
gothischem Stil errichtet. Chor mit Sterngewölbe, Langhaus mit Felderdecke,
Triumphbogen spitzbogig. Spitzbogige Fenster mit Maasswerk, auch einige recht-
eckige Fenster, an der Westseite ein kreisförmiges. An der Süd- und West-Seite
Thüren der Form: r^. An den Langhaus-Ecken sind Strebepfeiler übereck gestellt.
Auf der Westseite ein steinerner Dachreiter, zum Theil auf einer Console vor-
gekragt, achtseitig, mit Kleeblattbogen-Oeffnungen und Helm. — Brückner, Landes-
kunde II, S. 256. — Brückner, Themar, S. 94 f. bei Reurieth. — Galletti. — Gelpke, S. 687.
— Schultes, S. 74, über die alte Kirche.

Taufkanne, in Seidelform; — Weinflasche; — Weinkanne, von: 1792,
mit Stifternamen, seidelförmig, vorn das Crucifix, auf dem Deckel das Gotteslamm.
Zinn.
 
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