31 Hildburghausen.
Hessberg.
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und Ernst Heinr. v. Beust, mit Friesen von Roccoco - Ranken und Palmetten;
82 bezw. 72 cm im Durchmesser. — 3) 1896, Umguss einer Glocke von 1811, mit
Benutzung der alten Messglocke (durch Gebr. Ulrich). — Kirchbuch. — Human,
S. 43, mit den Inschriften von 1) und 2), sowie Glocken von 1509 u. 1811.
In einem früher der Familie v. Spechhart (Spesshardt) gehörigen, 1830 von Frau
v. Spesshardt in Aschenhausen der Schule geschenkten Gartet!: Grabstein,
Pfeiler mit Inschrift für Balduin Joseph Georg v. Spesshardt, zweijährig j 1818.
[Aufsatz fehlt.] — An der Ecke des Gartens Grabstein mit Inschrift der Frau
v. Koppenfels, geb. v. Kutschbach, f 1806. — Human, S. 89 Anm. 98, mit den Inschr.
[HailS des Pächters Höhn, 1878 mit gothischer Thür; darin ein Ofen aus
dem alten Schloss, mit: 1578, Darstellungen von Christi Leiden und Auferstehung,
nebst dem Spruch: homo disce mori. — Human, S. 5 Anm.]
Rittergut und Burg, Stammsitz des seit 1168 hier auftretenden Ritter-
geschlechts v. Hessberg. Dasselbe war besonders seit dem 14. Jahrhundert reich
und mächtig, in mehrere, nach ihren Wohnsitzen genannte Linien getheilt, mit
vielen vornehmen Familien verwandt und verschwägert, erwarb in mehr als dreissig
Ortschaften Güter, Zinsen und Rechte. Nachdem schon 1560 Ritter Berthold
v. Kotzau (dessen Grabmal in der Kirche) und 1670 Lieutenant Geiger v. Geyers-
berg den 3. Theil des Gutes besassen, treten seit 1700 die unter sich ver-
wandten Familien v. Beust, Lindeboom (diese beiden stifteten 1774 die Kirchen-
glocken), Hartlieb, Koppenfels, Spesshardt und Bose als Besitzer von Gutstheilen
auf. 1818—1820 brachte der preuss. Oberforstmeister Carl Willi, v. Hessberg von
der Eishäuser Linie wieder das ganze Rittergut an sich und seine Familie. Als er
(seit 1843 von hier fortgezogen) 1858 starb, folgte im Besitz Carl Ernst von und
zu Hessberg. Von ihm erwarb der Fabrikbesitzer Jul. v. Eichel-Streiber zu Eisenach
den Besitz, den nun Herr Frieclr. Ed. v. Eichel-Streiber hat.
[Der älteste Bautheil des alten SchlOSSeS war ein viereckiger, zwei-
geschossiger Thurm, an den sich seit 1429 (?) ein Rundbau von Adam und Diez
v. Hessberg anschloss. Der Abschluss dieses trug die Jahreszahl: 1481 (s. u. Tafel
am Stallgebäude). Von da an lagen dort die Stallungen im Erdgeschoss; in der
Mauer des Ostbaues führte eine Treppe hinab in einen Raum für Archiv und Auf-
bahrung adeliger Leichen. Ein an der Zugbrücke gelegener, mit zwei steinernen
Bögen überbauter Eingang führte am Burgverliess vorüber; dann ein schräg ab-
fallender Weg zu den Stallungen und dem Schlosshof. Südwestlich nächst der
sogen. Küche war ein Ziehbrunnen. Vom Ost-Eingang gelangte man auf breiten
Holztreppen in das Obergeschoss, zunächst zu einem breiten Gang, der fast um
das ganze Gebäude im Innern herumführte. Die zwei grössten Zimmer im Ober-
geschoss waren die Bibliothek und der Rittersaal, beide roth bemalt und mit kleinen,
in runden Scheiben gefassten Fenstern.]
Als Carl v. Hessberg 1817 wegen des Gutskaufes mit den Besitzern in Unter-
handlung trat, begann der Abbruch des alten Schlosses, der 1819 vollendet war.
Nur Grundmauern blieben, und einzelne Baustücke wurden zum Bau des neuen
Herrenhauses verwendet. Dies ward 1822 errichtet, ein schlicht-moderner
Hessberg.
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und Ernst Heinr. v. Beust, mit Friesen von Roccoco - Ranken und Palmetten;
82 bezw. 72 cm im Durchmesser. — 3) 1896, Umguss einer Glocke von 1811, mit
Benutzung der alten Messglocke (durch Gebr. Ulrich). — Kirchbuch. — Human,
S. 43, mit den Inschriften von 1) und 2), sowie Glocken von 1509 u. 1811.
In einem früher der Familie v. Spechhart (Spesshardt) gehörigen, 1830 von Frau
v. Spesshardt in Aschenhausen der Schule geschenkten Gartet!: Grabstein,
Pfeiler mit Inschrift für Balduin Joseph Georg v. Spesshardt, zweijährig j 1818.
[Aufsatz fehlt.] — An der Ecke des Gartens Grabstein mit Inschrift der Frau
v. Koppenfels, geb. v. Kutschbach, f 1806. — Human, S. 89 Anm. 98, mit den Inschr.
[HailS des Pächters Höhn, 1878 mit gothischer Thür; darin ein Ofen aus
dem alten Schloss, mit: 1578, Darstellungen von Christi Leiden und Auferstehung,
nebst dem Spruch: homo disce mori. — Human, S. 5 Anm.]
Rittergut und Burg, Stammsitz des seit 1168 hier auftretenden Ritter-
geschlechts v. Hessberg. Dasselbe war besonders seit dem 14. Jahrhundert reich
und mächtig, in mehrere, nach ihren Wohnsitzen genannte Linien getheilt, mit
vielen vornehmen Familien verwandt und verschwägert, erwarb in mehr als dreissig
Ortschaften Güter, Zinsen und Rechte. Nachdem schon 1560 Ritter Berthold
v. Kotzau (dessen Grabmal in der Kirche) und 1670 Lieutenant Geiger v. Geyers-
berg den 3. Theil des Gutes besassen, treten seit 1700 die unter sich ver-
wandten Familien v. Beust, Lindeboom (diese beiden stifteten 1774 die Kirchen-
glocken), Hartlieb, Koppenfels, Spesshardt und Bose als Besitzer von Gutstheilen
auf. 1818—1820 brachte der preuss. Oberforstmeister Carl Willi, v. Hessberg von
der Eishäuser Linie wieder das ganze Rittergut an sich und seine Familie. Als er
(seit 1843 von hier fortgezogen) 1858 starb, folgte im Besitz Carl Ernst von und
zu Hessberg. Von ihm erwarb der Fabrikbesitzer Jul. v. Eichel-Streiber zu Eisenach
den Besitz, den nun Herr Frieclr. Ed. v. Eichel-Streiber hat.
[Der älteste Bautheil des alten SchlOSSeS war ein viereckiger, zwei-
geschossiger Thurm, an den sich seit 1429 (?) ein Rundbau von Adam und Diez
v. Hessberg anschloss. Der Abschluss dieses trug die Jahreszahl: 1481 (s. u. Tafel
am Stallgebäude). Von da an lagen dort die Stallungen im Erdgeschoss; in der
Mauer des Ostbaues führte eine Treppe hinab in einen Raum für Archiv und Auf-
bahrung adeliger Leichen. Ein an der Zugbrücke gelegener, mit zwei steinernen
Bögen überbauter Eingang führte am Burgverliess vorüber; dann ein schräg ab-
fallender Weg zu den Stallungen und dem Schlosshof. Südwestlich nächst der
sogen. Küche war ein Ziehbrunnen. Vom Ost-Eingang gelangte man auf breiten
Holztreppen in das Obergeschoss, zunächst zu einem breiten Gang, der fast um
das ganze Gebäude im Innern herumführte. Die zwei grössten Zimmer im Ober-
geschoss waren die Bibliothek und der Rittersaal, beide roth bemalt und mit kleinen,
in runden Scheiben gefassten Fenstern.]
Als Carl v. Hessberg 1817 wegen des Gutskaufes mit den Besitzern in Unter-
handlung trat, begann der Abbruch des alten Schlosses, der 1819 vollendet war.
Nur Grundmauern blieben, und einzelne Baustücke wurden zum Bau des neuen
Herrenhauses verwendet. Dies ward 1822 errichtet, ein schlicht-moderner