33 Hildburghausen.
Hetschbach. Hildeubghausen.
33
Hetschbach. 9,7 km südöstlich von Hildburghausen; 1317 Heckespach, 1514
Hexbach. Hekk = Strauch, ahd. hag, abgeschlossener Wald, Hain, Hegewald,
gottgeweihte Baumgruppe, mit Wall umhegt, Opferstätte. [Höfe der Herren
v. Hessberg, seit 1388 allmählich an das Kloster Veilsdorf gekommen, nach dessen
Aufhebung als fürstliche Kammergüter verwaltet, 1638 vorübergehend, 1644 dauernd
an die Familie v. Purgold und Erben gekommen, dann vereinzelt an verschiedene
Besitzer, im Haupttheil an v. Kempinsky (dessen Tochter Elisabeth Gattin des
Herzogs Albrecht von Coburg, 1689 Reichsgräfin), zum Rittergut erhoben, d ann
an die v. Todtenwart, Amstedt, Luther, 1847 vereinzelt.] — Brückner, Landesk. II,
•S. 305 f. — G. Jacob, Ortsnamen, S. 69. — Voit, Meiningen, S. 247.
Hildburghausen, 1279 Hilteburghusen, 1323 Hylteburgehusin, Hilpurgehusin
— Hüte Abkürzung von Helispert, Erbauer der Burg, wo jetzt das Rathhaus steht
(Hylleburghusen?, s. Henneberg. TJrk.-Buch I, Nr. 99. 101. 16l), volksthümlich jetzt noch
Hilperhüsen etc. (s. Human, Chronik, S. 279, und Jacob, Ortsnamen, S. 63), wohl schon
zu den Zeiten der Herren v. Wildberg (Wildberghausen?), jedenfalls in der Zeit
der Markgrafen von Brandenburg ein Mittelpunkt -des Centamtes mit bedeutendem
Pfarrverband (u. a. Patronat über die Pfarrei Veilsdorf), seit 1279 erwähnt, ver-
mutlich längere Zeit eine Stadt, ehe sie als Oppidum (Marktflecken) 1317 mit der
Pfarrkirche genannt wird. Unter dem neuen Landesherrn Graf Berthold VII. von
Henneberg gewann sie lebhaften Aufschwung. Sie erhielt 1323 kaiserliche Erlaubniss
und 1324 gräfliche Unterstützung zum Bau ihrer Mauern, 1331 den bis dahin in
Klosterveilsdorf abgehaltenen Michaelsmarkt. Auch unter den Landgrafen (1386:
unsere Stadt, Henneberg. Urk. l, Nr. 334) wurde sie begünstigt. Nach einer Feuers-
brunst 1388 erhielt sie 1395 das landgräfliche Burghaus in der Stadt, um daraus
1417 ein Rathhaus herzustellen, und da die alten Urkunden mitverbrannt waren,
wurden ihr dieselben 1419 erneuert und vermehrt. So bot sie, im Uebrigen im
15. Jahrhundert durch ihre Befestigungen gesichert, 1447 dem Bischof von Würz-
burg (in dessen Kampf mit den Grafen von Gleichen), von dessen Truppen sie
erstürmt wurde, Gelegenheit zur Brandschatzung, entwickelte sich aber dann weiter
selbständig, nahm auch frühzeitig, 1524, die Reformation an. Im 16. Jahrhundert
hören wir nur von einem heftigen Sturmwind, durch welchen 1574 die Kirche und
andere Gebäude Schaden nahmen. Das 17. Jahrhundert brachte der Stadt, den
Brand der Vorstädte 1640 abgerechnet, hohe Blüthe in Folge der Verhältnisse in
den sächsischen Fürstenhäusern. Schon 1638 zum Mittelpunkt des Amtes erhoben,
1644 mit geistlichem Untergericht, 1646 mit einer Superintendentur begabt, nahm
sie, 1680 (im Wettbewerb mit Heldburg ihres grösseren Wasserreichthums wegen
bevorzugt) zur Residenz des neuen Herzogthums erkoren, einen fast sprunghaften
Aufschwung. Die neu geschaffenen geistlichen und weltlichen Oberbehörden fanden
zunächst zum Theil im Rathhause Unterkunft; dann wurden für sie und für den
Hof eigene Bauten hergestellt oder alte umgebaut. Zumal den Schlossbau betrieben
Bau- und Kunstdenkm. Thüringens, S.-Meiningen II. 3
Hetschbach. Hildeubghausen.
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Hetschbach. 9,7 km südöstlich von Hildburghausen; 1317 Heckespach, 1514
Hexbach. Hekk = Strauch, ahd. hag, abgeschlossener Wald, Hain, Hegewald,
gottgeweihte Baumgruppe, mit Wall umhegt, Opferstätte. [Höfe der Herren
v. Hessberg, seit 1388 allmählich an das Kloster Veilsdorf gekommen, nach dessen
Aufhebung als fürstliche Kammergüter verwaltet, 1638 vorübergehend, 1644 dauernd
an die Familie v. Purgold und Erben gekommen, dann vereinzelt an verschiedene
Besitzer, im Haupttheil an v. Kempinsky (dessen Tochter Elisabeth Gattin des
Herzogs Albrecht von Coburg, 1689 Reichsgräfin), zum Rittergut erhoben, d ann
an die v. Todtenwart, Amstedt, Luther, 1847 vereinzelt.] — Brückner, Landesk. II,
•S. 305 f. — G. Jacob, Ortsnamen, S. 69. — Voit, Meiningen, S. 247.
Hildburghausen, 1279 Hilteburghusen, 1323 Hylteburgehusin, Hilpurgehusin
— Hüte Abkürzung von Helispert, Erbauer der Burg, wo jetzt das Rathhaus steht
(Hylleburghusen?, s. Henneberg. TJrk.-Buch I, Nr. 99. 101. 16l), volksthümlich jetzt noch
Hilperhüsen etc. (s. Human, Chronik, S. 279, und Jacob, Ortsnamen, S. 63), wohl schon
zu den Zeiten der Herren v. Wildberg (Wildberghausen?), jedenfalls in der Zeit
der Markgrafen von Brandenburg ein Mittelpunkt -des Centamtes mit bedeutendem
Pfarrverband (u. a. Patronat über die Pfarrei Veilsdorf), seit 1279 erwähnt, ver-
mutlich längere Zeit eine Stadt, ehe sie als Oppidum (Marktflecken) 1317 mit der
Pfarrkirche genannt wird. Unter dem neuen Landesherrn Graf Berthold VII. von
Henneberg gewann sie lebhaften Aufschwung. Sie erhielt 1323 kaiserliche Erlaubniss
und 1324 gräfliche Unterstützung zum Bau ihrer Mauern, 1331 den bis dahin in
Klosterveilsdorf abgehaltenen Michaelsmarkt. Auch unter den Landgrafen (1386:
unsere Stadt, Henneberg. Urk. l, Nr. 334) wurde sie begünstigt. Nach einer Feuers-
brunst 1388 erhielt sie 1395 das landgräfliche Burghaus in der Stadt, um daraus
1417 ein Rathhaus herzustellen, und da die alten Urkunden mitverbrannt waren,
wurden ihr dieselben 1419 erneuert und vermehrt. So bot sie, im Uebrigen im
15. Jahrhundert durch ihre Befestigungen gesichert, 1447 dem Bischof von Würz-
burg (in dessen Kampf mit den Grafen von Gleichen), von dessen Truppen sie
erstürmt wurde, Gelegenheit zur Brandschatzung, entwickelte sich aber dann weiter
selbständig, nahm auch frühzeitig, 1524, die Reformation an. Im 16. Jahrhundert
hören wir nur von einem heftigen Sturmwind, durch welchen 1574 die Kirche und
andere Gebäude Schaden nahmen. Das 17. Jahrhundert brachte der Stadt, den
Brand der Vorstädte 1640 abgerechnet, hohe Blüthe in Folge der Verhältnisse in
den sächsischen Fürstenhäusern. Schon 1638 zum Mittelpunkt des Amtes erhoben,
1644 mit geistlichem Untergericht, 1646 mit einer Superintendentur begabt, nahm
sie, 1680 (im Wettbewerb mit Heldburg ihres grösseren Wasserreichthums wegen
bevorzugt) zur Residenz des neuen Herzogthums erkoren, einen fast sprunghaften
Aufschwung. Die neu geschaffenen geistlichen und weltlichen Oberbehörden fanden
zunächst zum Theil im Rathhause Unterkunft; dann wurden für sie und für den
Hof eigene Bauten hergestellt oder alte umgebaut. Zumal den Schlossbau betrieben
Bau- und Kunstdenkm. Thüringens, S.-Meiningen II. 3