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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 6.1910/​1911

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Heft 2
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Todesfälle
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Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.57689#0062

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Seife 46 ••£==» ••£==? ••<==5 Bläffer für Gemäldekunde. ••<==?••£==> ••c==s Bd. VI.

bereifend Dotizen in der II. Fr. Prelle vom 6. IDai,
22. und 26. Huguft 1880. flach der Kölnifchen Zeitung
berichtete um jene Zeit Kabdebo’s „Kunftchronik"
(Wien, 14. Oktober 1880), daft Hamdy Bey damals
auch mehrere Bilder im eriren türkifchen Salon zu
Konstantinopel ausgeftellt hatte, flach der „Turquie"
teilte die n. Fr. Prelle vom 22. August 1880 mit,
daft Hamdy-Bey Hofmaler des Sultans geworden ist.
Hamdy-Bey hat auch eine lebhafte Tätigkeit als
Hrchaeologe entwickelt. Fr.
Der beginnende fflärz nennt als Tote:
den Stillebenmaler Denis-Pierre-Bergeret, (geb.
1843). (L. j. d. a. 2. 3. 1910.),
den Landfchaftsmaler Worthington Whittredge,
gesf. zu flew 3ersey. (Eh. d. a. 1910. 102.),
den Dialer 3os. IHar. Husson, gest. zu Prunfruf
(Eanton Bern.)
Hm 27. Februar machte Ludwig Bevesy im 67.
Lebensjahre seinem Leben ein Ende.
(flachr. D. Fr. Pr. 28. II. 10. flr. 16351 u. Zages-
blätter.)
Anfang Iflärz verfchied der Dialer Ed mond-Ehar-
les 3on. (Eh. d. a. p. 102.).
um den 10. Dlärz Dialer Giacomo Dlartinetti zu
Florenz. (Eh. v. a. 12. 3. 10.)
am 20. Iflärz in Paris Felix Tournachon (ps.
Hadar), Zeichner u. Schriftsteller (geb. 1820). (Eh.
d. a. 1910. p. 102.)
Hm 1. April ift zu Düffeldorf Profeffor Andreas
Achenbach verfchieden im 95. Lebensjahre. (Z.)
Andreas Achenbach war einer der meift begabten
und fruchtbaren Landfchaffsmafer, die im 19.Uahr-
hundert in ITlitteleuropa tätig waren. Von Anfang
feiner Tätigkeit an überzeugungstreuer Realiff, ge-
hörte er in feiner 3ugend zu den ftürmifchen Vor-
kämpfern jener Richtung, die Sahrzehnte lang aus-
fchliefjlich als die eigentliche Landfchaftsmalerei galt
im Gegensah zur stilvollen Auffassung, die vorher
das Übergewicht hatte und es nachher wieder gewann.
Achenbach ist von einer genauen Wiedergabe der
Ilatur bis ins Kleine ausgegangen und von einer
höchst sorgsamen Pinselführung. Breite flüssige ITlal-
weise stellte sich später ein,., bis der HItersstil eine
merkliche Flüchtigkeit umd Überreife erkennen lieh-
Huf Seite 45 wird ein Werk aus der besten Zeit des
Künstlers nachgebildet. Es ift 1870 gemalt und trägt
diefes Datum neben der Signatur. Roch in dem
genannten 3ahre wurde es um 18.000 fllark für
das fHufeum Wallraf-Richarft in Köln angekauft.
Es charaklerifiert die Leichtigkeit des Schaffens
und die flüffige Pinfeiführung des Dialers, der
mit ungewöhnlichem Gedächtnis für Formen und
Farben ausgeftattet, derlei Bilder des 3ahres
in fchwerer Illenge zu Stande brachte. Wie der
Katalog des Kölner ITlufeums mitteilt, hatte Achen-
bach bis 1885 fchon 2300 Gemälde gefchaffen.
Und im lebten Vierteljahrhundert feines Lebens find
noch viele dazu gekommen. Überdies hat H. Achen«
buch auch radiert und auf Stein gezeichnet und
Aquarelle gemalt. Ein geradewegs üppiges künftle-
rifches hebenswcrk, an das fich auch eine überaus
weitverzweigte Literatur knüpft. Achenbach kommt
fchon im alten „Hagler" vor und bei W. Füssli „Die

wichtigften Städte am ITlifteI= und Hiederrhein" (II,
1843). Daft ihm die neueren ilachfchlagebücher alle
haben, ift felbftverftändlich. Übrigens findet fich
nirgends eine auch nur annähernd vollftändige
Zusammenstellung seiner Werke. Fr.
Anfangs April verschied der Kölner Sammler,
Landesgerichtsrat Rudolf Pelmer im 85. Lebens«
jahre (Kölnifche Zeitung vom 3. April 1910).
Ferner starb Anfang April in Paris der Dialer
F. E. Ehrmann. (L. j. d. a.).
Dr. Er. Dlennbier
und der Herausgeber.
noTizen.
Vor kurzem ift erfchienen Theodor Alt: „Die
Dlöglichkeit der Kritik neuer Kunftfchöpfungen und
der Zeitgefchmack" (Dlannheim, Demnich, 1910).
Bezüglich älthetifcher Erörterungen verweile ich auch
auf „Blätter für Gemäldekunde" Bd. III, Heft 7 und
auf meine Schrift „Zur Kunftphilofophie", die im Herbft
1909 entftanden ift. Eingehende Dlitteilungen
über„fchön", „das Schöne" und die „Schönheit"
find für den laufenden Sahrgang diefer
Blätter vorbereitet. Aber noch ehe die Studien-
reihe erfcheint, möchte ich mit wenigen Worten auf
den Artikel in der IDonatsfchrift für KunftwiHenfchaft
antworten, der über meine Arbeit „Zur Kunftphilo-
fophie" vor kurzem erfchienen ift. Der Artikel wird,
wie fo viele andere Kritiken daduich Itqrk entwertet,
daft er einzelne Säfte herausgreift, die aus dem Zu-
fammenhang gelöft, einen ganz anderen Sinn geben,
als wenn zugleich das Vorhergehende und nachfol-
gende mit beachtet wird. So möchte icft bitten, bei
meinen Erörterungen über Kunftleiftungen nicht zu
vergehen, daft fie fich gewöhnlich aul däs beziehen,
was eben konventionellermaften als „KunlH von fon-
ftiger Tätigkeit getrennt wird, alfo im Fäll nvelhes
Buches auf Baukunft, Bildhauerei, Dialerei Und eini-
ges andere. „Bedeutung und Eigenart", die ich mit
zu den charakteriftifchen Zügen des Kunftwerkds
rechne, beziehen fich alfo ebenfalls auf die bildenden
Künfte. In der „Eigenart" Iteckt dann begreiflicher-
weife die erfolgreiche Betätigung der Pharttafie. Und
daft diele denn doch zur Umfehreibung des Begriffes:
Kunftwerk wefentlich gehört, wird wohl niemand be-
freiten können. Damit wäre alfo widerlegt, daft (wie
der Referent fich ausdrückt) in meiner „Definition"
„über das Wefen der Kunft nicht das Geringffe“ aus-
getagt würde. Hiezu noch die Bemerkung, daft ich in
folchen Angelegenheiten, die fich wie die Frage:
Was ift Kunft auf viele Taufende von Gedankenver-
bindungen beziehen, niemals „definiere".*) In meinen
*) (Deine Schrift leitet die Umfehreibung von Kunft
mit folgenden Worten ein S. 17: „Kunft würde man
wohl ungezwungen auffaffen können als das Schaffen
bon Werken, die lieh durch Bedeutung und Eigenart
. . . über das erheben, was in der gleichen Zeit-
periode vom Dnrchfchnittsmenfchen gefchaffen wurde
 
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