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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 6.1910/​1911

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Heft 1
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Die Florabüste und ihre Bemalung mit Orseille
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https://doi.org/10.11588/diglit.57689#0039

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Bd. VI. £=>••<=>•• £=>•• Blätter für Gemäldekunde. £=?••<==>••<==?••

Seite 23

Anwendung von Orfeille und über leine feilweife
Unterdrückung durch die Anilinfarben bekannt ift,
Berrn Profeffor Raehlmann in diefer Angelegenheit ent«
fchieden widerfprechen, wie lehr ich auch leine mikro»
chemifchen Unterfuchungen als folche bewundere. Denn
für die Altersbeftimmung der Florabüste beweisen sie
gar nichts. Ich fürchte, dafj sie auch gerade bei den
wichtigsten Stellen berühmter Gemälde versagen
werden und dafj man, wie bisher jedesmal in erster
iiinie die Bilder schonen werde, anstatt das Beste,
künstlerifch Wichtigste abzukratjen, um festzustellen,
welche Pigmente, welche Bindemittel angewendet
worden sind. Die IBikrochemie hätte so viele andere
Gebiete, wo sie besser angebracht wäre, als in den
Galerien.
Die Gefchichte mit der Florabufte hat noch einige
weitere hehren gegeben, die freilich von den üleiften
überleben werden. Die erite kehre, die aus dem Fall
zu gewinnen ift, wäre die; bloij intuitiv gewonnene
Benennungen von Kunftwerken reichen für eine halt»
bare Diagnofe nicht aus. Wird die Intuition nicht ver»
ftandesmäfjig überprüft, Io hat fie keinen höheren
Wert, als irgend eine unvorfichtig geäußerte Illeinung.
Eine weitere hehre ift die, dafj die „Schönheit" eines
Werkes für deffen Beftimmung nicht in Frage kommen
kann. Im Fall mit der Flora hat es fich von Heuern
gezeigt, dafj das Schönfinden fubjektiv ift. Für Ino»
onardo, oder auch nur für die Entftehung zu feiner
Zeit ift durch das Schönfinden der Flora nichts, gar
nichts gewonnen. Hlan erfährt aus dem Falle zwar,
dafj auch ein Kunftwerk, welches nicht von hionardo
ift, lehr „fchön" gefunden werden kann, aber als Stütje
einer fieberen Benennung hat fich die „Schönheit" nicht
bewährt.
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noTizen.
„Die Erneuerung des Karg=Altars von Hans
HluItfcher im Ulmer IHünfter.“ („Ein Beitrag zur
modernen Denkmalpflege**) von Prof. Dr. Konrad
hange. Frankfurter Zeitung, 4. Dezember 1909.
„Konrad Witj als Plaftiker“. Artikel von Hell»
muth Th. Boffert in den Bafeler Hachrichten 7. Dez.
1909. Zur leiben Angelegenheit aus das Repertorium
für Kunftwiffenfchaft 1909.
„Ein Parisurteil hukas Cranachs d. Ä. in der
handesgalerie zu Graz**. Artikel von Dr. Rud. Ame-
feder im „Reportorium für Kunftwiffenfchaft** XXXIII.
Bd. S. 65 ff.
Hans Baldung (Griens) Beweinung des heilg.
heichnams von 1512, abgebildet bei Charles Holroyd.
„The national Gallery hewis Bequest** (1909).
Das Kodizill des Andrea del Sarto wird mit»
geteilt in Giov. Poggi’s „Rivista d’Arte** (3ahr VI.
S. 233 ff.

Zu A. Bronzino und Rosso Fiorentino Abbil»
düngen und Text in der Rivista d’Arte VI, Heft 3
und 4.
Zu Cariani „Rassegna d’Arte** (herausgegeben
von Cagnola und Graf IHaIaguzzi=Valeri). 3ahr X,
Hr. 1 (Sanuar 1910).
Über Bildniffe des Erzbifchofs San Carondelet
(j- 1547 zu ITlecheln) fchreibt W. H. 3ames Weale
im „Burlington Hlagazine** IHärz 1910.
Zu Perino del Vaga, Spagna undDom. Bec»
cafumi „Bollettino d’Arte** III. Bd. Heft 7.
Über horenzo heombruno fchreibt Gino Fogo»
lari in der Zeitfchrift „IHadonna Verona** II. 3ahr,
Heft 3. (Herausgeber G. Gerola.) Hüt Abbildung des
allegorifchen Bildes im Illufeum zu Verona.
Eine Farbenfkize von Tintoretto (Chriftus über»
gibt dem Petrus das SchlüHelamt) nachgebildet im
IHärzheft des „Burlington Hlagazine** zu S. 309. Be-
fprechung durch Sidney Colvin a. a. 0. S. 254.
Die „Unterhaltungsbeilage der hinzer Tagespoft**
vom 6. Febr. 1910 bildet ab zwei Seiten aus dem
Privilegienbuch der Stadt Wels, der „Pan»
charte**, die durch Kaifer Rudolf II. am 27. Hlärz
1582 der genannten Stadt verliehen worden ift. Eine
der abgebildeten Seiten bringt den Textanfang „Wir
Rudolf! der Andere“, die zweite zeigt eine grofje Deck»
farbenmalerei, offenbar aus der Richtung Sprangers,
oder von ihm felbft; diefer Ziertitel (36X27 Zenti»
meter) ftellt den Kaifer auf dem Thronfeffel dar, die
Krone auf dem Haupt. Er hält das Schwert und den
Reichsapfel in Händen. Zwei fchwebende Engelchen
halten über ihm einen Kranz. In der gemalten Archi»
tektur umher in fymetrifcher Anordnung 6 allegorifche
Figuren. Die „Pancharte** befindet fich im IHufeum
der Stadt Wels.
Hladonnen im Blumenkranz aus der Gruppe des
Rubens und des SanBrueghel werden besprochen
und abgebildet im 3anuarheft der „Rassegna d’Arte“
1910.
Rubens: „Die Wunder des heilig. Benediktus" ift
aus der Sammlung des Königs der Belgier üeopolds
II. in Amerika um eine Unfumme (man fchreibt von
einer Hlillion „amerikanifchen Geldes“) angeboten
aber dort zurückgewiefen worden. Das Bild foll iefjt
zurückkehren. („Der Tag“ 2. Hlärz 1910.)
Van Dyck’s Bildnis der Prinzelfin IHarie von Ora»
nien (der Tochter Karls I. von England; geboren
1613) abgebildet in „The Graphic“ nach einer Auf»
nähme von Braun, Clement & Cie. Das Gemälde
gehört Herrn R. H. Benson.
Ein grofjer Tonfchnitt von Dauvergne nach Velaz»
quez: Die Trinker (im Pradomufeum) veröffentlicht
in „The Graphic“ 5. Februar 1910.
 
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