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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 6.1910/​1911

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Heft 10
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Zu Alessandro Magnaseo
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Aus der Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.57689#0186

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Seife 17Ö ®®<=^**<==>ö«c==> Bläffer für Gemäldekunde. ••<==> ••<==> Bd. VI.

fürfflich kiechfenff ein’Teilen Galerie kennen
(Ur. 318 des Falke’Tchen Kataloge?) und das
fpäter in Feldsberg zu finden war. Durch
das Birckenffock’Tche Inventar find audi die
zwei IiandFchaffen mif Einfiedlern als Werke
kissandrinos beglaubigt, die 1875 unter
dem Hamen Salvator Rosa in die Dresdener
Galerie gelangt find. Woermann hat diele
Bilder nach Analogien mit den kissandri*
nos in Florenz und Hlailand ganz richtig
als Werke des jüngeren IHagnasco in den
Katalog gefefjt*). Wohin die zwei Bildchen
gelangt find, die 1768 bei Winkler in keip*
zig waren, möge die keipziger Orfsfor*
Teilung ermitteln, wie denn auch die zwei
„quadreffi di IHonache e Cappuccini, dell’
Alessandrini" die fleh 1760 in Brescianer
Beüh befunden haben (vergl. „Piffure e
s:ulture di Brescia" 1760, 5. 170) noch
erff wiederzufinden find. Das Bild mit der
Torturfzeae, das aus der Budapefter Ga-
lerie unlängff in der Zeitfehriff für bildende
Kunff abgebildet war, ffammf aus der alten
Wiener Galerie Baron S. Wetzlar v. Plan*
kenffern und iff 1821 als Werk des kis*
sandrino erwähnt. Darüber gebe ich an an*
derer Stelle Auskunft. Zu den Bildern, die ihm
mif Recht zugeTchrieben werden, gehören
auch zwei in der Galerie zu Hancy, von
denen befonders das Wallfahrerbild Beach*
fung verdient. IHehrere kissandrinos be-
finden lieh in der Galerie kochis zu Ber*
gamo, vier werden in der Sfiffsgalerie zu
Seifenfteffen bewahrt. Aus dem Deffauer
Schloß iff mir eine kandTchaff mif betenden
IHönchen im Gedächtnis, die wohl richtig
als kissandrino geführt wird. Recht anre*
gend war es mir, in einer Wiener Privat*
fammlung G. k. unter dem Hamen Tiepolo
ein Bild zu finden: Opferung der Iphigenia,
das zwar ziemlich ficher von Sebastiano
Ricci gemalt iff, aber allerorten den mäch*
figen Einfluß des kissandrino verrät, kis*
sandrino könnte felbff Einiges hineingemalf
haben. Denn Sebastiano Ricci war fein
Schüler, was fchon Raffi ausdrücklich hervor*
*) Hiezu Woermann in der „Gefchichte der ITla-
lerei" HI, 225 und die kiferafur, die in Woermanns
Dresdener Galerie«KataIog angeführt iff, fowie die
VH. kieferung des Woermann’fchen Galeriewerkes.

hebt. Hoch fei an zwei Radierungen von Bar*
fol. Gazalis nach Eremitenbildern des kis*
sandrino erinnert, desgleichen an Zeidinun*
gen, die da und dort noch zu finden find.
Bei aller Übertriebenheit, die mif großer
Sorglofigkeif gepaart, den Werken kissan*
drinos als üble Eigenfchaff beikommf, ver*
dient der IHann doch mehr Beachtung, als
er bisher in der Kunffgefchichte gefunden
hat. Auf keinen Fall möge Alessandro Hlag*
nasco mit feinem Vater Stefano verwechfelf
werden. Fr.
8
AUS DER LITERATUR.
Robert W. Garden: „Che life of Giorgio Va-
sari, a study of the later Renaissance in Italy."
(kondon, Philip kee Warner, 1910.) 8°.
(flendruck) kodovico Dolce: „k’Hretino, dialogo
della pittura con l’aggiunta di varie rime e fettere“.
„Introduzione e note di Guido Battelli“ (Florenz,
ke IHonier 1910) 12o.
Wilhelm Rolfs: „Geschichte der Ulalerei
II eapels“ (keipzig, G. fl. Seemann 1910) gr.=4° mit
vielen Abbildungen.
Gs dürfte lieh Gelegenheit ergeben, wiederholt auf
das erwähnte Buch zurückzukommen. Beute noch
keine Kritik und keine Überficht über den reichen
Inhalt. Das Uitelbild, Riberas büfjende mag«
dal e na aus dem [fluseo Filangieri zu fleapel ift,
nebftbei bemerkt, keine neue Entdeckung, fondern
diele Ulagdalena ift in den Blättern für Gemälde«
künde längft erwähnt und von mir fchon vor 3ahren
in einer anderen Veröffentlichung bekannt gemacht
worden. flach Seite 8 des neuen Buches wäre das
Bild erff durch Rolfs aufgefunden worden.
Prof, fl.de (Bouleneer: „3ustus van Gent
(3oos van Wassenhove)“ Sonderabdruck aus den
„Verslagen en Ulededeelingen der k. vlaamfche flea»
demie voor taal=en ietferkund“ 1910. Wichtige Inhalts«
reiche Ulonographie.
Th. Henner „fllffränkifche Bilder", herausgegeben
und gedruckt von der kgl. Univerfitätsdruckerei H.
Stürfj (fl. G.) in Würzburg. Gr.«Ichm.«8°. 17. 3ahrgg.
(1911).
Bringt in gewohnter vornehmer fluskaffung neben
vielen mifteilungen über Architekturen, Plaftiken und
kunffgewerbliche Arbeiten auch zwei farbige Dach«
bildungen nach Buchmalereien von Hik. Glo«
ckendon, die gegen 1531 entftanden find.
„Franz Graf von P o c c I", kager»Kata!og VI der
3. 3. kenfner’fchen Hofbuchhandlung (G. Stahl) Hlün«
chen, Dienerftr. 9 — (reich illuitriert).
 
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